Thema:
Re:Inzwischen leider komplett resigniert. flat
Autor: DJS
Datum:20.08.24 17:46
Antwort auf:Re:Inzwischen leider komplett resigniert. von hellbringer

>>Prinzipiell hat gerade in Ländern wie Deutschland jeder die gleichen Chancen.
>
>Nope. Es fängt schon dabei an auf welche Schule man geht, soziales Umfeld und Freunde, usw.


Ja gut sorry, aber die Politik dafür verantwortlich zu machen, dass jemand die "falschen" Freunde hat, ist schon bisschen albern.

Ansonsten kann man selbst in den größten Problemviertel Abitur z.B. an einer Gesamtschule machen und dann ganz normal studieren. Man muss halt nur ganz gut sein und lernen. In welchem Viertel die Schule steht interessiert spätestens an der Uni keinen mehr.

>>Haben es manche einfacher als andere? Klar, aber die komplette Ausbildung ist umsonst und man wird an allen Ecken unterstützt, falls man es will.
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>Jo, und die, die es sich leisten können, bekommen die bessere Ausbildung, nicht die Gratisausbildung.


Ob das wirklich die "bessere" Ausbildung ist? Nicht selten ist es imo "gekaufte" Ausbildung, wo hier und da ein Auge zugedrückt wird damit das Kind auch schön besteht.

>>Auf der anderen Seite wird es NIEMALS wirklich gleiche Chancen geben. Manche Berufe kann man nur unter bestimmten Voraussetzungen ausüben. Ganz plump: wenn man dumm ist, wird man kein Atomphysiker. Das entscheidende Kriterium ist aber imo Fleiß/Talent und nicht strukturelle Unfairness. Deswegen frage ich mich, was die Linken (gerade in Deutschland) eigentlich wollen.
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>Das kann ich dir nicht sagen, was die Linken in Deutschland wollen.
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>>Da ich im kommunistischen Ostblock aufgewachsen bin, verbinde ich Kommunismus bzw. Antikapitalismus immer noch mit linker Politik. Und wenn ich an Sachen wie "ACAB" denke...
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>Für welche Variante wärst du?
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>[https://imagizer.imageshack.com/img922/8691/CgGLeD.png]


Das vierte Bild passt für mich irgendwie nicht, kann damit nicht wirklich etwas anfangen.

Ansonsten ist für mich nicht die Frage, wie man es am liebsten hätte, sondern was realistisch ist. "Every gets the support they need" kann imo nicht funktionieren, weil die meisten es als unfair empfinden würden. Im Kleinen gibt es das ja zwar schon (z.B. kostenlose Nachhilfe in Schulen), aber allgemein gesehen sehe ich da eher schwarz.

Es wäre schon fantastisch wenn es "wenigstens" equality geben würde, was man natürlich auch nie schaffen wird. Dass manche dann quasi trotzdem aufgrund ihrer Voraussetzungen benachteiligt wären, kann man imo nicht wirklich ändern. Jeder hat Stärken und Schwächen und sollte dann sich vielleicht einfach auf seine Stärken konzentrieren.

Zum letzten Bild nochmal: das passt zwar zu dem präsentierten Beispiel, aber wie soll das allgemein aussehen? Man kann die Ursachen der Ungleichheit nicht immer bekämpfen, einfach unmöglich imo.


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