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Autor: | thestraightedge | ||
Datum: | 22.08.24 10:50 | ||
Antwort auf: | Re:Bittere Audioreportage auf WDR5 heute von suicuique | ||
>"Ein Großteil der Russen findet die Invasion dufte." Ich stelle das so nicht in den Raum, der Satz ist viel zu überspitzt. Ich habe auch jedes Mal Quellen geliefert, Eindrücke von Völkerrechtlern, Russlandprofis, Analysten usw. Gegenstimmen wie "da brodelt was" oder "Putins Krieg fehlt Rückhalt" konnte niemand liefern. Finde nicht fair, dass hier der Eindruck erweckt wird, ich würde halt mal rätselraten. Und kann mir dann die Arbeit mit Belegen, Interviews, Artikeln, Analysen und Co. eigentlich auch sparen, wenn die ausgeblendet werden, weil man seinen Punkt machen will und man dann sagt "Jaja, ist halt nur DEINE ahnungslose Meinung". Anfangs gab es Hoffnung, dass die Zivilgesellschaft aufstehen wird; diese wurden nicht erfüllt. Es war nicht klar, warum. Inzwischen sind alle Eindrücke sehr depremierend. Inzwischen gibt es durchaus valide, belastbare Eindrücke. Und man kann nicht immer sagen "die sagen alle nicht offen was los ist". Dieser Aspekt ist im Rahmen des Konfliktes essentiell, das Verständnis dessen wichtig. Insofern empfinde ich die "was solls, was bringts?" Frage erstaunlich. >Sondern eher: >"nix gewisses weiss man nicht" Imo schon. >Aber noch ein anderer Punkt: ich finde es interessant, wenn Du Berichte/Reportagen verlinkst die nahelegen dass alle Russen unisono hinter Putin stehen. >Why? Welche Schlüsse ziehst Du daraus? Ich meine Dir sollte doch klar sein, dass in Russland keine Umfrage unbefangen durchgeführt werden kann. Und selbst bei Kursk werden sich die Babushkas hüten was sie dir ins Mikrofon erzählen. >Was soll das belegen? Welche Optionen legt das für die Zeit nach Putin nahe? Es geht darum, dass dadurch die komplette Zukunft der internationalen Staatengemeinschaft definiert wird, und aktuell eben auch der Konflikt und dessen mögliches oder damit eher unwahrscheinliches Ende. Es ist etwas anderes, wenn eine Diktaktur wie in Bangladesh gestürzt wird, weil das Land aufbegehrt, oder eine diktatorische Atommacht wie Russland komfortable wie die Made im Speck agieren kann, ohne aus den eigenen Reihen etwas zu befürchten. >Wie geht man damit um? Keine Ahnung!? >Das wird, nein das kann im Anschluss an die ganze Scheisse eh keine Rolle spielen. Anschluss? Wie soll sich etwas ändern? Aus dem Militär wird es nicht kommen, die Vetternwirtschaft der Oligarchen funktioniert. Und nunja, die Hoffnung auf die Bevölkerung ist bei seit Kriegsbeginn auf Null gesunken. Ewiger Putin. Ewiger Terror. >So wie die Frage "wer ein Nazi war und Hitler unterstütz hat" nach dem Fall des Dritten Reiches faktisch keine Rolle spielen konnte. Vor dem selben Problem der Wiedereingliederung eines Landes standen die Alliierten doch schon vor knapp 80 Jahren. Es gibt keine andere Lösung als "Decke drüber und gut ist". >Gebe es eine hätte man sich in dem deutlich tragischeren Fall bereits anders entschieden - und ich hoffe uns ist allen klar dass der 2te Weltkrieg mit all den Verbrechen noch ne ganz andere Nummer war als das hier. Die Vergleiche hinken, das war eine andere Epoche. >EDIT: >BTW man sollte immer dran denken dass der Funke zum gewaltsamen Systemumsturz innerhalb eines Landes stets aus den Reihen der Militärs kam. Das war weder in Russland noch in Deutschland im Laufe des ersten Weltkrieges anders. Die Revolutionen die folgten und ein Ende der Kriegsbeteiligung der jeweiligen Länder nach sich zogen wurden durch meuternde Militärs initiiert. Nicht durch Zivilisten in den Straßen von Berlin, Moskau und St. Petersburg. "Stets" ist aber falsch. Es ist oft die Bevölkerung, die Auslöser ist, das Militär zieht nach. Es gibt auch Fälle, wo das Militär gar nicht mitmischen muss. |
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