Thema:
Fazit 2024 flat
Autor: Blanko
Datum:01.09.24 21:08
Antwort auf:Legalisierung von Cannabis - der Thread von fianna

Vorweg, mit Blick auf die recht angewachsene Budrot-Gemeinde hier: es tut mir wirklich leid, dass bei Euch aus (vermutlich) sehr unterschiedlichen Gründen die Pflanzen kaputt gegangen sind bzw. ungenießbar wurden. Bei mir ist es zum Glück besser gelaufen - und ich möchte hier deswegen mal ein Fazit meines ersten jemals selbstgezogenen Weeds ziehen. Das bitte ich nicht als Häme oder Prahlerei verstanden zu wissen - viel eher vielleicht als Orientierung für jemanden, der noch gar nicht eingestiegen ist oder beim nächsten Versuch mal was anderes probieren will.

Setup:
wie weiter unten schonmal beschrieben eine Growbox im Speicher - allein schon der Kinder wegen wollte ich nichts in Wohnung oder Garten anbauen. Das bedeutete für mich erstmal ein Anfangsinvestment von ~600 EUR für alles zusammen (Growtent, Licht, Lüftung, Stofftöpfe, bissl Elektrik), was ja nicht ohne ist. Allerdings hat sich das für mich absolut gelohnt.

Samen/Pflanzen:
Hab ich ein paar Tage nach dem 01.04. bei Gnomegarden in Polen bestellt. Hab da recht naiv ca. ein dutzend Samen zusammengestellt und eigentlich nur drauf geachtet, dass sie feminisiert und autoflower sind (hab erst später wirklich gecheckt, dass autoflower bei ner Growbox überhaupt nicht sein müssen). Gesamtkosten waren so gute 30€ für alles inkl. Versand.

Angebaut hab ich dann drei Pflanzen mit den illustren Namen "Cookies & Cream", "Sour Blueberry" und "Skywalker Ghost Triangle Kush". Bilder dazu hatte ich weiter unten bereits mal gepostet, mach ich jetzt nicht nochmal. Die sind nach 3-7 Tagen gekeimt und dann hab ich sie direkt in 15L Stofftöpfe gesetzt, keine Stecklinge gezogen vorher.

Wachstum/Düngung:
Und dann eigentlich nichts weiter gemacht als per Zeitschalte 18/6-Rhytmus 150W LED Licht draufgehalten und alle 2-4 Tage gegossen. Als die Pflanzen nach 5 Wochen halbwegs groß geworden waren hab ich dann noch 1x/Woche Universaldünger draufgegeben nach Anleitung für Gemüsepflanzen.

Alle drei Pflanzen sind im Growzelt ca. 60-70cam groß geworden und wie halt bei Autoflower üblich nach ca. 6 Wochen in die Blüte gegangen. Ich war dann lange unsicher, wann denn wohl der beste Moment zum Ernten ist - da gibt es ja durchaus sehr unterschiedliche Philosophien. Am Ende war es dann zwangsläufig nach insgesamt 9 Wochen Blüte soweit. Schlicht, weil unser 3-wöchiger Urlaub anstand und ich die Dinger vorher ernten, trocknen und in Gläser packen musste.

Ernte:
Auch weiter unten schon geschrieben: als ganze Pflanzen gefällt und 1 Woche im Grwotent trocknen lassen, dann die Buds in Gläser gepackt und Boveda-Päckchen dazu. Dabei hab ich mal gewogen und bin auf 199 Gramm Weed insgesamt gekommen. Die Buds sahen nach dem Trimmer allerdings immer noch recht "licht" aus, nicht so fest und klumpig, wie ich es erwartet hatte.

Curing:
Während unseres Urlaubs hat netterweise meine Mama, die die Tiere und das Haus gehütet hat, jeden Tag die Gläser geöffnet und auf Schimmel kontrolliert (war z.G. nie welcher). Dabei ist natürlich nochmal Gewicht/Feuchtigkeit verschwunden.
Nun, nach insgesamt 4 Wochen Curing hab ich alle drei Sorten nochmal in frische Gläser umgefüllt und dabei nochmal gewogen. Was soll ich sagen: es waren immer noch >170g... (ich hab dann natürlich 70g in der Toillette entsorgt, um nicht die je 50g Besitzhöchstmenge für meine Frau und mich zu überschreiten).

Die Buds sehen nun deutlich mehr so aus, wie ich es von früher kannte wenn man mal Gras irgendwo erworben hat, also v.a. kompakter als direkt nach der Ernte. Auch der typische Geruch, der direkt nach dem Trocknen komplett weg war, ist nun wieder da und das Zeug riecht richtig "lecker" (wenn man es denn grundsätzlich mag).

Qualität:
Im Lauf der letzten Woche habe ich dann alle drei Sorten mal im Vaporizer gekostet und kann nun zu meiner Erleichterung sagen: ja, alle drei wirken :) Und zwar auch so, wie ich mir das erhofft hatte: eine Sorte sehr mellow, eine knallt komplett und eine liegt irgendwo dazwischen. Perfekt für mich.

Da ich allerdings kein Hardcore-Kiffer bin und nur gelegentlich (mehrmals pro Woche) abends wenn alle im Bett sind mal was konsumiere, hab ich natürlich jetzt viel zu viel Gras daheim für meine Bedürfnisse :) Werde wohl demnächst mal schauen, was man daraus zubereiten kann (Gummibärchen, Kekse o.ä.) um das etwas zu dezimieren.

Fazit/Learning:
Also ich für meine Begriffe weiß nun, dass es künftig wohl reichen wird 1x pro Jahr 1-2 Pfanzen anzubauen, um für unseren Hauskonsum mehr als genug Gras parat zu haben. Wenn das fertige Zeug nicht massiv an Qualität verlieren sollte (wüsste allerdings nicht wie, dank der Bovedas im Glas), werde ich frühestens nächstes Jahr im April wieder einen Grow starten. Vielleicht auch einfach nur aus Spaß an der Freud und dann halt das alte Zeug weghauen.

Am Ende hab ich aus meiner Sicht für mich alles richtig gemacht. Man mag die Anfangsinvestition sicher in Frage stellen - aber das hält für mich ja jetzt den Rest meines Lebens und ich weiß nun dass ich jederzeit innerhalb von ~16 Wochen mein eigenes Gras anbauen kann - und bei meinem Setup und Vorgehen wohl auch safe von >40g pro PFlanze ausgehen kann. Würde das also jederzeit genauso wieder machen.


< antworten >