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| Autor: | Atlan | ||
| Datum: | 14.09.24 15:32 | ||
| Antwort auf: | Umwelt, Bewusstsein, Lösungen: Keine Zeit mehr #12 von FS | ||
Eine neue Studie zeigt, dass der Unterschied bei den CO2-Emissionen zwischen ärmeren und reicheren Menschen meist falsch eingeschätzt wird Reiche verursachen mehr und Arme weniger CO2-Emissionen, als sie beide selbst einschätzen. Zu diesem Ergebnis kommen die Autorinnen und Autoren einer neuen Studie im Fachblatt Nature Climate Change. (...) Seit langem kritisieren Fachleute, dass das Konzept des persönlichen CO2-Fußabdrucks – also wie viel Kohlenstoffdioxid man selbst pro Jahr in die Atmosphäre entlässt – eine Taktik der fossilen Industrie sei, um effektive strukturelle Veränderungen hinauszuzögern, die ihren Interessen und Profiten schaden könnten. Die Forschenden hinter der neuen Studie argumentieren, dass dieses Konzept dennoch hilfreich sein könnte. "Es gibt definitiv Gruppen, welche die Verantwortung für die Verringerung der Kohlenstoffemissionen von den Unternehmen auf den Einzelnen abwälzen wollen, was problematisch ist", sagt Ramit Debnath, Studienautor von der Universität Cambridge. "Persönliche CO2-Fußabdrücke können jedoch die tiefgreifenden Ungleichheiten innerhalb und zwischen den Ländern veranschaulichen und den Menschen helfen zu erkennen, wie sie klimafreundlicher leben können." (...) Insgesamt überschätzten die meisten Befragten in jedem Land die Emissionen der unteren 50 Prozent und unterschätzten die der höchsten ein und zehn Prozent. (...) Besonders interessant: Die Forschenden fragten die Teilnehmenden auch nach ihren sozioökonomischen Umständen und politischen Einstellungen. Dabei zeigte sich, dass politisch eher rechts ausgerichtete Personen die Größe der Ungleichheit der Emissionen eher unterschätzten. Des Weiteren untersuchten die Forschenden, wie die Einschätzung der Ungleichheit der persönlichen CO2-Emissionen zwischen den verschiedenen Einkommensgruppen mit anderen Einstellungen zum Thema Klimagerechtigkeit zusammenhängt. Sie fanden heraus, dass Teilnehmende, welche die Ungleichheit unterschätzten, im Durchschnitt auch weniger Unterstützung für politische Klimaschutzmaßnahmen zeigten. (...) Die Forschenden fanden auch heraus, dass die Teilnehmenden aus den höchsten zehn Prozent der Einkommen die wirkliche Verteilung wesentlich fairer fanden als jene aus den unteren 90 Prozent der Einkommen. "Das könnte daran liegen, dass sie versuchen, ihren größeren CO2-Fußabdruck zu rechtfertigen." Ein Phänomen, das man imho in ziemlich ähnlicher Form beispielsweise auch bei sozialen Fragen sehen kann, Stichwort Vermögensungleichheit. [https://www.derstandard.de/story/3000000236252/oekologischer-fussabdruck-von-reichen-wird-drastisch-unterschaetzt] |
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