Thema:
Re:Ohne Zweifel ein Idiot, aber flat
Autor: tHE rEAL bRONCO 2ND
Datum:23.09.24 09:58
Antwort auf:Re:Ohne Zweifel ein Idiot, aber von Droog

>>imho gibt es das quasi umgekehrt viel häufiger. Fahrradfahrer die entweder aus mangelnder Kenntnis von Verkehrsregeln oder Ignoranz andere gefährden.
>
>Das ist keine Entschuldigung, aber sie gefährden in erster Linie sich selbst.


Das halte ich für kein allzu gutes Argument, ehrlich gesagt. Ich antworte nur dir, weil ich deinen Kommentar gerade gelesen habe, ich meine das aber eher allgemein - vor allem weil mir dieses Argument mal mehr mal weniger subtil hier im Ast aufgefallen ist.

Im Straßenverkehr muss man sich an gewisse Regeln halten. Und mit einer gewissen Portion Hausverstand und Lockerheit kommt man da gut durch. Ja, ich schimpfe im Auto gerne über Radfahrer, Fußgänger, LKW-Fahrer usw. Aber das ist wie ein kurzes Ventil, dauert eine Millisekunde und das zeigt sich dann eben NICHT in meinem Fahrstil. Ich fahre stets passiv, und bin hin und wieder sogar ein Schleicher weil ich trotzdem tiefenentspannt bin. Ich würde mich sonst nicht ans Steuer setzen, weil Hast und Eile ein Rezept für eine Katastrophe darstellen.

Warum schreibe ich das? Weil ich genau diese Attitüde von anderen Verkehrsteilnehmern erwarte. Das ist der Goldstandard und woran ich alle Verkehrsteilnehmer messe. Keine Ausnahme. Und ja, mir ist schon klar, dass die Realität so nicht ausschaut. Aber für mein Mindset, meine Werte und meine Einstellung zum sozialen Miteinander bauen auf dieser Einstellung auf.

Und jetzt zur Selbstgefährdung: Es würde mir wohl mein Leben zerstören und ich könnte nur schwer damit zurechtkommen, sollte ich das Leben eines Radfahrers oder Fußgängers (oder auch LKW-Fahrers, aber realistischerweise würde ich das dann auch nicht mehr mitbekommen) auf dem Gewissen haben. Es spielt in diesem hoffentlich für immer hypothetischen Szenario für mich kaum eine Rolle, ob der Radfahrer/Fußgänger schuld dran war, weil er die simpelsten Regeln nicht kennt oder sich nicht darum schert. Das ist ebenfalls eine Form des Egoismus, und ich find das scheiße.

Klar: Man gefährdet nur sein Leben, aber auch das Leben des mitunter unschuldigen Autofahrers wird davon massiv beeinflusst. Nur denkt daran kaum jemand, weil offenbar wayne. Deswegen fahre ich nicht nur passiv, sondern antizipiere was denn da noch so kommen mag. Und auch wenn andere Autofahrer mir schon reingefahren wären, was ich bei Fußgängern und Radfahrern in meinen 20+ Autojahren schon gesehen habe und auch ständig sehe, spottet jeder Beschreibung.

Ich persönlich habe übrigens noch nie einen Unfall verursacht *aufholzklopf* (und ich bin mit dem Auto schon viel rumgekommen in Europa), mir ist allerdings mal ein so richtig dämlicher Typ hinten reingefahren als ich abbiegen wollte. Ich mein, ich war da schon 10 Sekunden im Stillstand und der bremst einfach zu wenig...

Jedenfalls: Bei dem verlinkten Video kann ich nur mit dem Kopf schütteln, und zwar über Rad- und Autofahrer.


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