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| Autor: | Pezking | ||
| Datum: | 25.09.24 10:31 | ||
| Antwort auf: | Russischer Angriff auf Ukraine #11 von Cerberus | ||
...der Münchner Sicherheitskonferenz. Zu Gast waren u.a. deren Vorsitzender, die Direktorin des Leibniz-Instituts für Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt und der Hessische Innenminister. War extrem interessant. Die Konfliktforscherin stellte u.a. fest, dass es zwei günstige Phasen gebe um einen Krieg zu beenden: Kurz nach Ausbruch, wenn die Parteien merken, dass ihre Annahmen zum Stärkeverhältnis Quatsch waren. Das sah sie auch bei diesem Krieg, siehe die Istanbuler Verhandlungen. Nur sind diese halt gescheitert. Der zweite Zeitpunkt sei der Reifungspunkt: Wenn die Kriegsparteien merken, dass sie den Krieg nicht mehr militärisch für sich entscheiden können. Wenn die Kosten den Nutzen überwiegen und man gleichzeitig eine Chance sieht, den Konflikt auf anderem Wege zu beenden. Genau das sollen die finanzielle und militärische Unterstützung der Ukraine herbeiführen: Man will erreichen, dass Russland glaubt, den Krieg nicht mehr militärisch für sich entscheiden zu können und gleichzeitig den Eindruck gewinnt, dass es einen Weg für Verhandlungen gibt. Und diesem Punkt sei man heute zumindest näher als noch vor einem Jahr - trotzdem kann es noch lange dauern, bis man wirklich dort ankommt. Ist nur sehr schwer zu prognostizieren. Außerdem habe man es mit extrem vielen hybriden Angriffen zu tun. Diese Angriffe setzen nicht auf die Zerstörung materieller Dinge, sondern der Widerstrandskraft. Deutschland sei hierfür ein "Prime Target". Auf diesem Wege sollen politische Systeme destabilisiert und Widerstände gebrochen werden, und das ist ein wesentlicher Pfeiler der gegenwärtigen Kriegsführung. Gerade jüngere Menschen seien hier bevorzugt im Visier. Alle sprachen sich dafür aus, Verbote von TikTok und Telegram in Erwägung zu ziehen, und der Innenminister glaubt auch, dass man um solche Maßnahmen nicht herumkommen wird. |
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