| Re:Mittig Radfahren ist keine Nötigung |  |
ich bin ja leidenschaftlicher Alltagsradfahrer, seit Jahrzehnten. Dabei bin ich eigentlich ein ziemlicher Petrolhead, mag Autos, interessiere mich für historischen Motorsport, betreibe Simracing und besitze sogar ein SommerSonneSpaßAuto mit Saisonkennzeichen. Ich halte Autos aber urban für das falsche Verkehrsmittel und finde es schlicht verrückt, wieviel Platz dem Auto in den Städten gewährt wird. Vom Auto- Fahrrad- und Fußverkehr als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer, wie vom Gesetzgeber eigentlich vorgesehen, sind wir weit entfernt. In den letzten Jahren kam dann bei mir noch die Motivation aus Klimaschutzgründen meinen CO2 Fußabdruck zu reduzieren weshalb ich seit der Anschaffung eines eCargobikes meine Alltagsfahrten im Umkreis von so 15km noch weiter drastisch reduzieren konnte.
Meine Heimatstadt im Mittelrheintal liegt im ADFC Radklimatest an vorletzter Stelle bei den Kommunen unter 20.000 Einwohner. Vernünftige Radinfrastruktur gibt es hier nicht, und da wo es Radinfrastruktur gibt verschärft sie Konfliktstellen statt sie zu entschärfen.
Anyway, auf fast jeder Fahrt durch meine Stadt erlebe ich Situationen wo mir von Autofahrenden die Vorfahrt genommen wird, ich viel zu eng überholt werde usw. Letztes Jahr haben wir einen Busfahrer angezeigt, der meine Frau mit dem Bus abgedrängt hatte. Da wir Zeugen hatten wurde die Nötigung anerkannt und das Verfahren, wie wohl üblich, gegen Zahlung einer Auflage an meine Frau eingestellt.
Hätten wir keine Zeugen gehabt hätte da Aussage gegen Aussage gestanden und es hätte keinerlei Konsequenzen für den Busfahrer gegeben, der das Leben meiner Frau wissentlich in Gefahr gebracht hat.
Ich hab mir auf jeden Fall schon mehrfach überlegt mir eine Fahrrad-Dashcam anzuschaffen und diese ständig laufen zu lassen um im Falle eines Falles etwas in der Hand zu haben. Und ich kann mir gut vorstellen das es bei der genannten Radfahrerin ähnlich ist.