Thema:
Re:Wahnsinn wie sehr KI (und Internet) beim Studium hilft flat
Autor: Joschi
Datum:28.09.24 10:17
Antwort auf:Wahnsinn wie sehr KI (und Internet) beim Studium hilft von 677220

Danke fürs Teilen. Ich kriege leider auf der Gegenseite mit, dass momentan Texte generiert werden, die so glattgebügelt sind, dass man nicht einmal das Gefühl hat, dabei einen neuen Gedanken oder eine Entwicklung einer Denkweise mitzubekommen oder gar ein Interesse daran, neue Ansätze zu postulieren. Es geht allein um die effiziente Bearbeitung hinsichtlich dem Erreichen von extrinsischen Zielen wie einer Note, einem Abschluss, einer Promotion. Die Entwicklung dabei als komplex denkende und neue Ansätze systematisch erarbeitende Person bleibt oft auf der Strecke. Sei froh, dass du manuell was gelernt hast. Aus studentischer Sicht ist es auch megafrustrierend, das einem Dozenten per se unterstellen, alles mit KI zu machen.

>Und damit meine ich nicht "cheaten". Ich kann mir durch KI viel mehr Literatur-Inhalte erschließen und vergleichen, als ohne. Wenn ich daran denke, wie ich in meinem Erststudium (u.a. Politikwissenschaften) stundenlang in der Bücherei nach Büchern gesucht habe, meist nicht verfügbar oder vorhanden, Ewigkeiten am Kopierer stand und alles mit Hand auf Papier erschlossen habe, alter das kommt mir heutzutage vor wie Steinzeit, auch wenn es sicher Leute gibt, die diese Tortur als etwas positives ansehen.
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>Dank Internet kann man nicht nur auf sehr viele Bücher *hust* "zugreifen", man kann sie mittels KI auch super im Hinblick auf die eigenen Schwerpunkte auswerten. Klar, fehlt da einerseits die oben beschriebene intensive manuelle Bearbeitung/Erschließung, aber andererseits hat man viel mehr Informationen und viel größeren Überblick. Dazu braucht es, anders als ich dachte, keine spezialisierten Dienste wie chatpdf oder pdfai, sondern geht alles mit ChatGPT, auch wenn der selbst auf Nachfrage das Gegenteil behauptet.


Es ist als würde man eine Stadt im Helikopter mit perfektem Fernglas erkunden.
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>Aber damit nicht genug, es gibt Dienste, die Dein Quellen- und Literaturverzeichnis verwalten (Mendeley) oder Dienste, mit denen man relevante Literatur weltweit suchen kann und direkt ein Abstract mitliefert (Elicit), darauf aufbauend, kann man mit anderen Diensten (Litmaps) dann schauen, wer wen wo zitiert und damit weitere Literatur finden.
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>Das Beste ist aber die Diskussion über das Thema mit ChatGPT, das ersetzt locker die Konsultation eines Professors. ChatGPT erklärt Zusammenhänge und Hintergründe, an denen ich früher verzweifelt bin und hilft mir komplexe Zusammenhänge zu verstehen und zu beschreiben, eben auch auf eine Weise, die nicht in der Literatur vorhanden ist. Ich kann meine Thesen überprüfen und die Sinnhaftigkeit meiner Ergüsse hinterfragen.


Es glaube nicht, dass eine wirklich gute Beziehung zu einer Lehrperson ersetzt werden kann. Aber man bekommt schnell interessante Impulse und Feedback, was sonst oftmals auf der Strecke bleibt. Ich finde die Entwicklung auch sehr spannend. Vielleicht rückt dadurch ja auch irgendwann in den Vordergrund, wo menschliche Beziehungen und Interesse in Lehre und Bildung ihre Wirkung entfalten.
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>Was frühere wissenschaftliche Arbeiten aus meinen vielen, vielen Studienjahren (Politikwissenschaft, Journalistik, Wirtschaftsingenieurwesen) betrifft, hatte ich immer das Gefühl, dass alles was ich arbeitet habe, keinen Sinn und Mehrwert ergibt. Zwar hatte ich immer gute Noten, aber es handelt sich ja nicht um Doktorarbeiten, wer weiß was da bewertet wird.
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>Ich muss sagen, das macht fast Spaß. Nach so vielen Semestern und viel Leid wollte ich mit meinem baldigen Abschluss in Wirtschaftsingenieur mal einen Schlussstrich ziehen, aber die neuen Möglichkeiten, ich hab inzwischen fast Bock weiter zu machen.
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>Nächstes Semester kommt mein letztes Fach Technische Mechanik 2 und ich werde ChatGPT bitten es mir paralell zum Studienkurs auch in Kursform beizubringen. Also nicht, dass Studienmaterial durchsprechen, sondern ein zusätzlicher eigener KI-Kurs. Ist für meinen Job ein wichtiges Fach, daher der Zusatzaufwand und das letzte Fach wollte ich nochmal richtig ordentlich machen.
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>Bin gespannt, ob mich ChatGPT da auch wieder überzeugt.
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>Btw. für die KI- und Kulturkritiker: Es gibt echte Professoren und Doktoranden auf YT etwa, die eine solche Arbeitsweise empfehlen. Fundamental-Kritik aber natürlich gerne willkommen.


Hast du dafür ein paar Empfehlungen?


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