| Re:NATO oder Atombombe |  |
>>>Das klingt völlig verrückt. Wenn das so stimmt, überschreitet die Ukraine damit eine rote Linie (nicht wenn es nur ein strategischer Bluff ist). Außerdem ist es völlig absurd, realistisch so zu reagieren. Würde die Ukraine bei Friedenverhandlungen die russischen Interessen entsprechen einen Teil ihres Gebiets verlieren, wäre wahrscheinlich immernoch genug übrig (plus die Unterstützung des Westens für diesen "Rest"), dass die Mehrheit der verbliebenen Ukrainer vernünftig leben könnte. Das abzulehnen und statt dessen All-In zu gehen klingt so irre, wie es Putin gerne unterstellt wird.
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>>Die Ukraine geht davon aus, und das scheint mir auch durchaus eine realistische Einschätzung, dass Russland sich nicht mit einer Abtretung von Gebieten dauerhaft zufriedengeben würde sondern erst dann zufrieden ist, wenn es keine funktionierende Ukraine mehr gibt. Es gibt da im russischen Fernsehen extrem viele genozidale Aussagen gegenüber der Ukraine. Die Ukraine kann daher irgendwelchen Gebietsabtretungen nur dann zustimmen, wenn sie damit nicht nur Putins Armee eine Verschnaufpause verschaffen, sondern tatsächlich langfristigen Frieden. Und den gibt es mit diesem Russland eben wohl nur wenn sie entweder über die NATO oder eigene Atomwaffen eine wirksame Abschreckung zu bieten haben.
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>Oder wenn die Schutzpatrone der UKraine ihre eigenen Interessen zurückstellen?
Welche Interessen soll denn wer genau zurückstellen?
>Ich glaube nicht an die imperialistische Bedrohung durch Russland, die sich mehr und mehr einverleiben wird, wenn man sie nicht zurückschlägt.
In Bezug auf die Ukraine ist das aber nur naiv. Man kann ja vielleicht darüber diskutieren, ob die imperialistische Bedrohung tatsächlich Länder wie Polen, Finnland oder Deutschland bedroht, aber um die imperialistische Bedrohung in Bezug auf die Ukraine zu leugnen muss man doch schon ganz große Scheuklappen aufsetzen.
Schau dir mal an wie im russischen Fernsehen so über die Ukraine gesprochen wird:
[https://www.youtube.com/@russianmediamonitor]
[https://www.youtube.com/watch?v=GqENT7ey0_M&list=PLLWQyEN3YRo7bpdyPlWscpvx2O8qSu0T1&index=81]
Und dieser Philosoph ist extrem einflussreich in Russland:
[https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Geljewitsch_Dugin]
Dieses Buch hier ist Lehrbuch für die obersten Militärs:
[https://de.wikipedia.org/wiki/Grundlagen_der_Geopolitik]
Die Ukraine sollte von Russland annektiert werden, weil „die Ukraine als Staat weder eine geopolitische, noch besondere kulturelle oder universelle Bedeutung, keine geografische Einzigartigkeit, keine ethnische Exklusivität hat, ihre bestimmten territorialen Ambitionen eine enorme Gefahr für ganz Eurasien darstellen und ohne Lösung des ukrainischen Problems, es im Allgemeinen sinnlos ist, über kontinentale Politik zu sprechen“. Die Ukraine darf nicht unabhängig bleiben, es sei denn, sie ist ein Cordon sanitaire, was unzulässig wäre.
Und hier noch mal von Putin selbst:
[https://de.wikipedia.org/wiki/Zur_historischen_Einheit_von_Russen_und_Ukrainern]
Putin streitet in seinem Essay die Existenz der Ukraine als einer unabhängigen Nation ab. Russen und Ukrainer seien gemeinsam mit den Belarussen ein Volk und gehörten zur historischen „dreieinigen russischen Nation“. Nach einem Blick auf die Geschichte Russlands und die Geschichte der Ukraine gelangt Putin zu der Schlussfolgerung, dass Russen und Ukrainer ein gemeinsames Erbe und Schicksal teilen.
Sowas kann man doch nicht einfach ignorieren. In dieser Ideologie wird die Existenz der Ukraine schlicht verneint, wer sich als Ukrainer sieht, wird als verwirrter Russe gesehen, den man zur Not eben töten muss.
>Ostgebiete an Russland (Pacht-Lösung hatte ich ja schonmal erwähnt), Rest in die EU, aber nicht NATO. Beide Systeme wetteifern, wer sein sein Gebiet lebenswerter macht.
Den Wettbewerb würde die West-Ukraine in Null-Komma-Nichts gewinnen und gerade das ist ja auch eins der Probleme für Putin: Wenn die Ukraine erfolgreich ist und zeigt das Demokratie und Wohlstand funktioniert, stellen die Leute fragen, warum das nicht auch in Russland geht.