| Re:NATO oder Atombombe |  |
>Ostgebiete an Russland (Pacht-Lösung hatte ich ja schonmal erwähnt), Rest in die EU, aber nicht NATO. Beide Systeme wetteifern, wer sein sein Gebiet lebenswerter macht.
Automatischer Gewinner: Russland. Warum? Weil dieser Wettbewerb schlicht und einfach bei deiner Konzeption nie stattfindet. Selbst wenn du nicht daran glaubst, dass Russland nach einer Aufrüstung weitermacht, glauben das sowohl die Ukrainer als auch Investoren. Die Konsequenz: Millionen Menschen fliehen aus der Westukraine nach Europa, und die ukrainische Wirtschaft kollabiert – und eventuell sogar ganz Europa. Dadurch hätte Russland dann leichtes Spiel. Deine "Idee" hätte nur dann eine Chance, wenn die Ukraine in die NATO aufgenommen wird (oder sich eben Atomwaffen besorgt), weil das zumindest ein Sicherheitsgefühl schaffen würde.
Nach dem Krieg wird Russland zudem weder das Interesse noch die finanziellen Mittel haben, um irgendwelche ukrainischen Gebiete zu entwickeln. Der russische Staat vernachlässigt seit Jahren viele seiner eigenen Regionen, obwohl es damals noch nicht an Geld mangelte – und du glaubst ernsthaft, dass er es nun in größerem Umfang in die Ukraine steckt, wo die Reserven rapide schmelzen und ein wirtschaftlicher Zusammenbruch in den nächsten Jahren eigentlich nicht mehr abzuwenden ist?
Das wird einfach wie vor 2022: Die besetzten Gebiete werden zum Spielplatz für kriminelle Banden, die von dort aus jede Menge illegale Aktivitäten organisieren. Russland wäre es sicher genehm, wenn die Veteranen auch gleich vor Ort blieben (lebendig oder tot), da man sich dann zumindest in Moskau und St. Petersburg (die einzigen zwei Städte, die in Russland etwas zählen) weniger vor dieser heftig tickenden Zeitbombe fürchten muss.