Thema:
Re:Stark! flat
Autor: tofmof
Datum:25.10.24 12:21
Antwort auf:Stark! von magus

>Gerade angehört und du sprichst mir aus der Seele. Hast du eigentlich auch Probleme mit Prokrastination gehabt in deinem Leben und nimmst du, jetzt nach der Diagnose, auch Medikamente?
>

Ja und ja. Bei den ersten bereits aufgenommenen zehn Folgen gibt es auch eine Folge zu Meds

>Leider hab ich kein Spotify Premium und konnte nicht zurück spulen aber an einer Stelle meintest du glaube ich, dass es dir schwer fällt (oder fiel) bestimmte Sachen in den Griff zu bekommen und deswegen frag ich nach Medis.
>

ja, nehme ich wie gesagt, ist aber auch nicht für alles bei mir ein Wundermittel.

>Meine Diagnose habe ich ja auch vor etwas mehr als einem Jahr erhalten und nehme seit knapp einem Jahr Elvanse.
>
>Die Diagnose und die Behandlung mit Elvanse hat mein Leben komplett zum positiven geändert. Meine Depressionen, mit denen ich einige Jahre zu kämpfen hatte sind weg, meine Impulsivität ist weniger geworden, ich hab meine Gefühlswelt im Griff, kann besser loslassen, Prokrastiniere viel weniger, kann mich besser konzentrieren und ich hab mein Selbstvertrauen wieder erlangt weil ich auch die RSD (Rejection Sensitive Dysphoria) nicht mehr habe bzw. ganz wenig und vieles mehr.
>
>Auch aus meinen Umfeld bekomme ich so viel positives Feedback und viele gute Freundschaften und allgemein Bezieheungen zu Menschen die über vieler Jahre auch wegen meiner ADHS Eigenheiten gelitten haben, sind wieder aufgeblüht und ich habe sehr viele Komplimente und positives Feedback erhalten.
>
>Alles wegen einer einer sehr guten Freundin, die gerade ihre Master Arbeit in Psychologie zum Thema ADHS geschrieben hat (Hat während des Studiums festgestellt das sie es auch hat) und auf Insta gesehen hatte das ich ADHS Reels geliked hatte (Einfach weil ich mit denen related habe).
>


ja, das kommt mir alles bekannt vor. Ich habe auch das Gefühl, dass sich Menschen, die erst spät diagnostiziert werden, wesntlich internsiver mit der Materie besch¨âftigen als die, die es schon im Kindesalter wussten.

>Hatte auch schon überlegt hier einen Neurodivergenz Thread zu eröffnen in dem man sich austauschen kann. Würde mich nicht wundern wenn der ein oder andere von uns hier auch eine Neurodivergenz hat. Von dir wusste ich es ja dank Insta schon und hatte dir ja damals auch mal geschrieben als du ne längere Story gepostet hast zum Thema ADHS und meinte dass du auf jeden Fall weiter machen sollst, weil das genau zu der Zeit meiner Diagnose war und es mir geholfen hat auch von anderen darüber zu hören.
>


hatte hier mal etwas l¨ângeres zu geschrieben, weiss aber nicht mehr, ob es ein eigener Thread war.

>Der Podcast ist auf jeden Fall stark.
>


Vielen Dank!

>Kommt auch was zu den unterschieden zwischen Frauen und Männern mit ADHS? Eine sehr gute Freundin von mir, hat durch meine geteilten Erfahrungen, nachdem sie 8 jahre in Therapie war wegen Depressionen und Sozial Phobie jetzt auch die Diagnose bekommen und die bereits erwähnte Psychologin die jetzt auch ne eigene Praxis hier in Berlin hat, hat mir da viele krasse Geschichten erzählt wie oft Frauen Fehldiagnostiziert werden. Depressionen, Sozialphilosophie, manisch depressiv usw. statt ADHS und als sie manisch depressiv sagte, bin ich aus allen Wolken gefallen, weil meine Mama genau diese Diagnose erhalten hatte vor 35 Jahren.
>


ist schon fest geplant und ich bin diesbezüglich auch schon am Sammeln wegen Quotes. Hast du direkten Kontakt zu der Psychologin? Wärte sicher super, die auch zu Wort kommen zu lassen.

>Dann auch noch das Thema Suchtkrankheiten und ADHS. Mein Vater war Alkoholiker weswegen ich mir immer verboten hatte irgendwas zu krass und oft zu konsumieren, aber wenn ich so in meinem Freundeskreis schaue, verstehe ich heute, dass einige von denen die abgestürzt sind, vielleicht oder auch wahrscheinlich ihr ADHS damit selbstmedikiert haben.
>


Ist bei der ersten zehn Folgen dabei, also bereits aufgenommen.

>Ich hab da auch mal ne sehr gute Analogie mit der ich anderen meine Diagnose und das Gefühl beschreibe.
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>Es fühlte sich an, als ob ich mein Leben lang durch einen dunklen Wald gelaufen bin desseen Ausgang ich nicht finden konnte. Während alle anderen an mir vorbei liefen und genau wussten wo es lang geht, konnte mir keiner Helfen den Ausgang zu finden, trotz vieler bitten und fragen. Ich war einfach komplett Lost, verzweifelt und am Ende meiner Kräfte. Dann kam aber eines tages jemand, sagte dass es ja kein Wunder ist, dass ich mich ohne Licht nicht zurecht finde in  diesem dunklen Wald und drückte mir eine Taschenlampe in die Hand. Endlich war ich in der Lage mich zu orientieren und meinen Weg zu erkennen und musste nicht mehr Planlos umherirren. Ich musste mich zwar trotzdem immer noch selbst zurecht finden, aber dank Taschenlampe, fiel mir das endlich leicht und war keine unlösbare Aufgabe mehr.
>

Sehr schöne Beschreibung und geht m ir auch so.

>Inzwischen, nach einem Jahr, habe ich das Gefühl, dass ich genau so sicher durch diesen dunklen Wald laufen kann, wie all die anderen die ich seit Jahren darum beneidet habe und dieses Gefühl ist einfach nur eine Befreiung für mich.
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>Wie ein Neustart und ich war schon lange nicht mehr so zuversichtlich was meine Zukunft betrifft.


Same here. AUch wenn ich inzwischen erkannt habe, dass es gewisse Sachen gibt, die ich nicht ausmerzen kann, aber die haben auch ihre positiven Seiten.
Auf jeden Fall vielen Dank für dein ausführliches Feedback und Teilen deiner Erfahrungen!!


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