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| Autor: | Staabi | ||
| Datum: | 31.10.24 16:51 | ||
| Antwort auf: | Nobody cares von FS | ||
Hab vor kurzem ein Buch gelesen, "Hybris", geht hauptsächlich um Archäogenetik, also anhand von DNA Analysen (schon lange) verstorbener und lebender Menschen die Wanderungswege speziell vom Jetztmenschen Homo Sapiens und die Begegnungen mit älteren Menschenformen wie Neandertaler oder Denisova-Mensch nachzuvollziehen. Auf jeden Fall haben "wir" uns so vor 50.000 Jahren aus Afrika auf den Weg gemacht, schon vor 45.000 Jahren war dann Australien erreicht, vor irgendwas zwischen 20.000 und 30.000 Jahren Amerika, aber tatsächlich erst vor 800 Jahren die letzten entlegegen Inseln im Pazifik. Vom Zeitraum ist 50.000 Jahre schon kurz und 800 Jahre ja nichts. Und das es wirklich eng wird auf der Welt, als sehr sehr sehr viele Menschen auf der Welt leben, das ist erst seit noch viel kürzerer Zeit so. Auffällig auch, das überall wo der Sapiens in den letzten paar Zehntausenden so seinen Auftritt hatte innerhalb kürzester Zeit die Megafauna ausgestorben ist (Mammuts, Riesenfaultiere, Großlaufvögel usw). Mit der Ausnahme von Afrika, da kommt der Mensch ja her und die Tiere hatten Hundertausende von Jahren Zeit sich an dieses gefährlichste Raubtier von allen zu gewöhnen. Jetzt sind wir an einem Punkt angekommen wo es nicht mehr geht. Die Erde ist erstmals insgesamt zu klein für unseren Resourcenverbrauch, wir haben keine Ausweichmöglichkeit mehr. Die Menschheit müsste sich neu erfinden aber das ist eine in unserer Geschichte noch nie da gewesene Situation. Das sind wir nicht gewohnt, und ich fürchte, das können wir nicht. Viele ganz individuell nicht und wir als komplette Menschheit schon dreimal nicht. Und irgendwie sehe ich da auch keine Lösung. Und dabei nehme ich mich selbst gar nicht mal aus - ernähre mich auswärts aus Footprint-Gründen vegan (zuhause geht das nicht mit zwei Carnivoren im Haushalt), bin in meinem Leben keine 5x privat geflogen (aber oft beruflich), nutze im Umkreis von 20km nahezu ausschließlich mein eCargobike (wir haben aber trotzdem 3 Autos in der Familie, 2 davon Youngtimer). Konsumiere auch zuviel (Hobbies) Und dabei ist mein eigener Fußabdruck immer noch viel zu hoch, damit wir nicht weiter in die Katastrophe rutschen müssten wir alle viel viel viel stärker auf die Bremse treten. Und ich sehe nicht, das wir das hin bekommen, wir als Menschheit. Wenn ich dabei an die Zukunft meines 18jährigen Sohns denke habe ich da ernsthaft einen Kloß im Hals. Und auch ich werde mit jetzt Mitte 50 noch erleben das es sehr viel ungemütlicher bis lebensfeindlich auf der Welt wird. Es sei denn, der Leidensdruck wird irgendwann so groß das drastische Maßnahmen getroffen werden um gemeinschaftlich das Überleben der Menschheit zu sichern. Aber daran kann ich nicht so richtig glauben. Also nicht, das das Leidensdruck nicht sehr groß wird, das wird ohne Zweifel kommen, sondern das wir es als Menschheit trotzdem nicht hinbekommen uns entsprechend einzuschränken um nicht in die größte Katastrophe zu rutschen |
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