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Autor: | Telemesse | ||
Datum: | 14.11.24 15:54 | ||
Antwort auf: | Re:Frankreich nimmt Kohlekraftwerk wieder in Betrieb von token | ||
>>Naja, ändert aber alles nichts an den horrenden Kosten, die für die Franzosen beim nötigen Neubau oder auch nur der Instandsetzung anfallen werden in den nächsten Jahrzehnten, denn abgesehen von irgendwelcher Problematik mit den Abfällen ist der Kram einfach nur unfassbar teuer. >> >Unfassbar teuer sind ebenfalls die Schadkosten die aus dem Klimawandel entstehen. >Es liegt einfach in der Natur der Problemstellung dass man um das eigentliche Zielbild zu erreichen suboptimale Brückenlösungen benötigt welche den laufenden Bedarf decken. >Bei diesen hat man in der Regel kein Wunschkonzert sondern die Wahl zwischen unterschiedlichen Übeln. >Ich attestiere der Kernkraft ja nicht eine nachhaltig tragfähige Zunkunftstechnologie zu sein, aber wenn bei der Wahl der unterschiedlichen Übeln ausgerechnet Kohlekraftwerke als Brückenlösung fungieren gehe ich halt nicht mit, dass dies im Gesamtbild das kleinere Übel sei. Mal ganz unabhängig von jeder Kostendiskussion ist es so, daß Frankreichs Stromerzeugung heute etwa nur ein Siebtel des Co2 verursacht wie die Deutsche und das der Stromfluß (im Moment) von Frankreich nach Deutschland läuft. D.h. in Punkto Co2 Ausstoß und in Punkte Erreichung der Klimaziele ist Frankreich faktisch unerreichbar weit vorne. [https://app.electricitymaps.com/map] Bitte beachten: Diese Karte zeigt eine Momentaufnahme. Kann also gut sein das die Werte morgen anders sind. Grundsätzlich ist das aber im Winterhalbjahr eher die Regel als die Ausnahme. Bei der Kostendiskussion ist es leider so, daß allgemein und insbesondere hier im Forum einfach keine sachliche Debatte möglich bzw. offensichtlich auch gar nicht erwünscht ist. Ein Vergleich macht nur dann Sinn wenn man wirklich alles Systemkosten betrachtet und das sind eben auch oder vor allem Backupkraftwerkskosten, Speicherkosten, Redispatchkosten, Einspeisevergütungen, Netzausbaukosten u.v.m.. Der i.d.R. angeführte Vergleich der reinen Gestehungskosten macht dagegen schlicht keinen Sinn. Die Diskussion über die Endlagerkosten ist ebenso müßig da dies ja keine Ja oder Nein Frage ist. Wir haben bereits Atommüll aus 60 Jahren Kernenergiehistorie. D.h. ein Endlager wird ohnehin benötigt und die Kosten dafür fallen an egal ob wir zukünftig AKWs betreiben oder nicht. Der größte Anteil der Kosten entfällt dabei auf die Standortsuche, Exploration und den Grundbau. Ob da am Ende etwas mehr oder weniger Volumen untergebracht werden müsste, dürfte keinen signifikanten Einfluss auf die Gesamtkosten haben. Ist eben ähnlich wie bei einem Bergwerk. Wenn das Ding mal steht fällt es kostenmäßg nicht sonderlich ins Gewicht da noch einen Stollen mehr reinzubuddeln. Im Endeffekt ist es einfach eine Abwägungssache von Kosten, Nutzen und Priorisierung. Dazu ist es aber eben erforderlich mal wirklich alle Parameter transparent auf den Tisch zu legen und sich eben auch in der Priorisierung mal klar fest zu legen. |
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