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| Autor: | Kilian | ||
| Datum: | 27.11.24 13:39 | ||
| Antwort auf: | Re:Haftentschädigung Update von sidekick-x- | ||
>Was das mit einem Menschen machen muss unschuldig eingesperrt zu sein, kaum vorzustellen. Ich glaube, Knast ist immer übel und macht etwas kaputt in einem. Wenn ich Fotos von Uli Hoeneß sehe, habe ich das Gefühl, dass während dieser Zeit in ihm etwas kaputtgegangen ist - jedenfalls hat er diesen toten Blick, den man sonst nur von Junkies kennt. Echt schlimm. :( >Dann noch die mutmaßliche Gewalt im Knast, die Seife die runter fällt etc. Das muss ggf. gesondert berücksichtigt werden, sollte es vorgekommen sein. Sowas kann man ja nicht einfach pauschal annehmen. >Dazu Freunde und Familie die sich evtl. abgewandt haben, oder es sich auseinander gelebt haben. So eine Person steht vor dem nichts. Da sollte man evtl. erwarten können, dass sich Familie und Freunde dann wieder auf einen zubewegen, wenn der Justizfehler klar und öffentlich bekant ist. Daher finde ich auch eine offizielle und öffentliche Entschuldigung bei dem Thema ganz wichtig. >Er/Sie sollte keine Zeit mehr damit verschwenden müssen für seinen Lebensunterhalt arbeiten zu müssen Ich verstehe nicht ganz, warum Arbeit hier in dieser Diskussion als so großes Übel gesehen wird. Für manche Menschen ist das ein wesentlicher Teil ihres Lebens, dem sie gerne nachgehen und über den sie auch einen Teil ihrer Persönlichkeit definieren. Und gerade für Ex-Knastis ist Arbeit ein erwiesenermaßen wichtiger Teil bei der Resozialisierung. Wieder in den "gesellschaftlichen Rhythmus" zu kommen, ist für Justizopfer doch ein genauso hehres Ziel. >und es sollte ihm finanziell möglich sein, all die verlorenen möglichen Erfahrungen nachzuholen. Ein Großteil dieser Erfahrungen steht in keiner Abhängigkeit zum Geld. Wenn du morgen in den Knast kämst und deine Kinder nicht aufwachsen sehen kannst. Wenn du die letzten Jahre deiner Eltern nicht mitbegleiten konntest. Wenn du Hochzeiten, Beerdigungen, Sommerfeste und einfach auch nur Grillabende mit Freunden verpasst hast, ist das weder durch Geld zu ersetzen noch zu bemessen. |
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