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| Autor: | Nostra8 | ||
| Datum: | 27.11.24 14:06 | ||
| Antwort auf: | Re:Haftentschädigung Update von Kilian | ||
>So, jetzt bin ich mal der Party Pooper: > >>13 Jahre wären für mich z.B. 13 Millionen. > >Sorry, aber das (bzw. "1 Million pro Jahr") ist eine wirklich absurde Summe. Das ist einfach viel zu viel, siehe unten. Wir sprechen hier von einer Zeit die unwiederbringlich verloren ist! Überlegt doch mal selber, was in den letzten 13 Jahren so los war im eigenen Leben... das ALLES hätte man maximal passiv erleben können. Im Zweifel heißt das: Verlust aller, wirklich aller sozialer Kontakte, keine Kinder, man kann sich im Zweifel nicht mehr richtig von Eltern und Freunden verabschieden... Diese Sachen sind für mich eigentlich nicht durch Geld zu ersetzen'! > >>Die Summe würde IMO bedeuten, dass die Person abgesichert ist und auch nicht mehr arbeiten muss sondern sich quasi vollends um die eigene Genesung und das nachholen von 13 verlorenen Jahren kümmern kann! > >Genesen kann man auch während der Arbeit. Wenn der Betroffene nicht im Rentenalter ist, sehe ich auch moralisch keinen Grund, ihm ab Entlassung ein Leben ohne Arbeit zu ermöglichen. Ja, er soll für die verlorene Zeit anständig entschädigt werden - aber nach deinen Vorstellungen bekäme bereits jemand, der zwei Jahre fälschlicherweise in Haft war, so viel Geld als Schadenersatz, dass er seinen Lebtag nicht mehr arbeiten muss. Würdest 2 Jahre Lebenszeit inkl. Verlust wohl aller sozialer Kontakte, Partner, Eltern etc für 2 Mio eintauschen? Wie viele Geburtstage, Feste, Events, Beerdigungen, Urlaube, und sonst wie Erfahrungen einfach nicht möglich gewesen wären. Ich würde das auf gar keinen Fall eintauschen wollen. > >>Wir reden hier ja nicht von ein paar Tagen oder so, sondern von einer unwiderbringlichen Zeit und möglichen Qualen denen die Person unschuldig ausgesetzt war. > >Falls derjenige tatsächlich im Gefängnis unter seinen Mitgefangenen gelitten hat, muss das natürlich auch mit in die Abwägung der Entschädigungssumme. Und natürlich fordert eine Inhaftierung ohne weitere Vorkommnisse auch schon seinen Tribut am Seelenheil des Justizopfers - deswegen muss die Summe auf jeden Fall deutlich höher sein als nur der entgangene Erwerbsgewinn. Wenn man 13 Jahre im Gefängnis sitzt, verbringt man die meiste Zeit wohl mit ziemlich schweren Jungs, oder nicht? Ich kenne mich echt nicht aus, aber gefühlt passiert so eine Verurteilung doch mehr oder weniger nur bei richtig üblen dingen, oder? > >Was Telemesse da zur Reform der Entschädigungszahlungen gepostet hat, klingt für mich schon mal einigermaßen vernünftig. Im vorliegenden Fall sind 1,2 Millionen Euro netto sicher mehr als genug für das Justizopfer, um bis ans Ende seiner Tage gut davon leben zu können. In Frankfurt, München oder Hamburg ist das eine Coole Wohnung und dann ist die Kohle fast auch weg. Vielleicht ein sehr übertriebenes Beispiel, aber IMO ist das nicht soooo viel Geld > >>Fehler in diesem Bereich müssen wehtun! Ähnlich wie falsche Beschuldigungen sind das keine Ausrutscher sondern massive Eingriffe die ein Leben nachhaltig schädigen oder gar zerstören können. > >Absolut, siehe mein ursprüngliches Posting zum Thema weiter unten. |
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