Thema:
Re:Haftentschädigung Update flat
Autor: FS
Datum:27.11.24 15:08
Antwort auf:Re:Haftentschädigung Update von Kilian

>>Ich wollte aufzeigen dass due Summe im big picture nichts besonderes wäre. Wieso bist du so sehr gegen eine hohe Entschädigung?
>
>Die Summe muss irgendeinen Bezug dazu haben, was die arbeitende Bevölkerung in Deutschland im Durchschnitt verdient und aus ihr heraus gerecht sein


Nein, sehe ich nicht so. Ich sehe nicht wie eine STRAFE bzw. Buße für einen massiven Fehler sich an dem Durchschnittsgehalt orientieren sollte. Es muss sich wie Schmerzensgeld am emotionalen und physikalischen Leiden der Person orientieren.
Lebenszeit ist ein limitiertes Gut, welches man nicht mehr zurückgeben kann. Das macht sie wertvoll.

>bekommen. Die Summe sollte nicht so hoch sein, um allgemein für großes Erstaunen zu sorgen oder gar irgendeine komische weil unangebrachte Form von Neid zu verursachen.

Warum nicht? Neid? Wer will denn bitte 13 Jahre (oder wie lange auch immer) unschuldig in den Knast?

>>Stell Dir vor, Du wärst über ein Jahrzehnt im Knast für etwas dass du nie getan hast. Sowas muss massive Konsequenzen haben.
>
>Wie schon gesagt: Du beziehst deine GEdanken wohl zu sehr auf den vorliegenden Fall. Das hilft der Grundsatzdiskussion nicht, die wir hier doch eigentlich führen wollen.


Grundsatz: 1 Jahr unschuldig im Knast = 1 Mio. Schadensersatz.
Kannst Du rauf und runter skalieren (1 Tag sind dann 2700 Euro).
Es ist das Schmerzensgeld+Kompensation von entgangenen Einnahmen.

Ja, das ist eine heftige Summe und die Verantwortlichen für den Schuldspruch werden sich dann auch gegenüber dem Rechnungshof verantworten müssen und evtl. ihren Job verlieren. Es muss eine STRAFE sein und nicht nur eine Kompensation.

>Aber wo wir beim Thema sind: Ich finde es skandalös, dass bei so einer Sache nicht zwangsläufig ein Ermittlungsverfahren gegen Richter, Staatsanwalt und sonstige beteiligte Personen (Zeugen, Gutachter) geführt werden muss. Natürlich könnte das wieder dazu führen, dass noch weniger Justizskandale wirklich aufgedeckt und behoben werden, weil die verantwortlichen Instanzen dann noch mehr zu befürchten hätten. Aber dass im hier vorliegenden Fall nicht auch dienstrechtliche Konsequenzen getroffen werden, widerspricht meinem Gefühl von Gerechtigkeit doch ganz massiv.

Und da beim Geld der Spaß aufhört, würde man bei diesen Summen dann genauer gucken, was der Richter, Staatsanwalt und sonstige Personen so verbockt haben. Wie gesagt, es muss weh tun und das empfindlichste Organ ist die Geldbörse.


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