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Re:Topspiel 2. Liga auch nicht mehr bei Sky flat
Autor: token
Datum:03.12.24 10:36
Antwort auf:Re:Topspiel 2. Liga auch nicht mehr bei Sky von suicuique

>Hmm, taugt mir als Analogie nicht so recht. Schliesslich entscheidet man sich nicht wegen einzelnen Filmen für einen Anbieter sondern wegen dem Komplettangebot bzw einiger weniger Highlight-Franchises. Und letztere bleiben in der Regel exklusiv.
>

Nuja, du hast gefragt, und auf dem Großteil des Contents gibt es eben keine Fragmentierung über mehrere Anbieter.
Im Falle von Musikdiensten sind deren Kataloge auch grundsätzlich identisch/vollständig und die Wahl des Anbieters orientiert sich an anderen Dingen. Auch wenn es da Versuche gab in Sachen Content Kundenanreize zu schaffen, etwa Spotify mit Böhmi.

Und im Falle der Produktion gibt es gar einen gegenseitigen Trend, so dass gleich mehrere Produktionsfirmen einsteigen, was uns dann minutenlange Vorspänne beschert :)

Ich finde nicht dass diese Vergleiche auch irgendwie daneben wären. Denn es geht beim Blick auf den Anbieter ja um einen Produktkatalog in seiner Gesamtheit und nicht um ein explizites Einzelrecht.

Der Produktkatalog Fußball ist eben eine Liga und die Saison. Und das Groß der Kunden ist Fan von 1 Verein. Aber eine Vereinslizenz will man ja nicht ausschreiben, ist auch klar warum, und würde dann auch ziemlich viele Fragen aufwerfen weil es ein gewisses Problem transparent machen würde wenn es darum geht welcher Verein wieviel Geld aus dem Rechtepaket erhält, aber lassen wir das...

>>Im Falle von Sportveranstaltungen gab es die Formel 1 als Beispiel, die sowohl im Privatfernsehen lief, aber auch im Pay-TV.
>
>Ok, besseres Beispiel.
>Aber auch da ging es im Fal lvon Sky nicht um das Rennen an sich. Sondern die Koomplettübertragung des Wochenendes. Also auch wieder irgendwie schief.
>

Das stimmt so nicht, diese Doppelvergabe hatte alle Schlüsselevents des Rennwochenendes und nicht nur das Rennen.

Grundsätzlich geht das also schon. Der Anreiz bei Pay-TV war halt dass es tiefer ging, dass es keine Werbung im Rennen gab. Solche Dinge. Features, Anreize, Wettbewerb um Kunden, und es war auch eine gute Zeit für den Wachstum der Sportart an sich in Deutschland.

>Zu singulären Sportevents (ein konkretes Spiel/Rennen/Final) kenne ich eine Mehrfachlizenzierung nicht.
>Macht auch nicht wirklich Sinn. Das überwiegende Gros der Zuschauer würde schlicht das billigste Angebot nehmen, denn das Event per se ist in gewisser Weise ein ununterscheidbares Gut.
>Ist wie beim Tanken. Da nimmt man auch die günstigste ;)
>

Preislich würden sich Anbieter in so einem Modell sicher Paroli bieten, ist schon so wie du sagst. Aber inhaltlich wäre da immer noch der Wettbewerb den man dann über die Inszenierung der Übertragung gestaltet, für mich wäre bspw. durchaus relevant wer welche Kommentatoren im Angebot hat als einfaches Beispiel.

Umgekehrt wüsste ich jetzt erstmal nicht wo es dieses Stückelungsverfahren auf mehrere Anbieter sonst noch gibt. Und ich persönlich bin auch aufrichtig der Meinung, diesen Überbetrag den man da im Vergleich zu einer kompletten Mehrfachvergabe (komplette Einzelvergabe ist ja juristisch nicht mehr möglich hier) ist einfach nur ein Gewinn auf Pump welcher zwar kurzfristig Kapital generiert, aber langfristig das Produkt Fußball beschädigt, und auch die Anbieter selbst daran zu Grunde gehen werden, weil das Paket was sie bekommen nicht mehr überzeugt.

Dass die Anbieter in Deutschland komplett auf dem Zahnfleisch laufen ist ebenfalls bekannt. Man kann natürlich darauf Wetten dass im Falle einer Pleite irgendein lustiger Scheich nachkommt der diese Lücke ausfüllt, klar. Aber nachhaltige Produktpolitik kann ich bei der DFL nicht erkennen, und eine auch nur im entferntesten kundenorientierte Perspektive bei der Rechtevergabe fehlt in meinen Augen in vollem Umfang. Es gäbe durchaus Alternativen dafür wie man Pakete strickt. Niemand zwingt die DFL sich SOWAS auszudenken.


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