Thema:
The Isofarian Guard flat
Autor: ThreeDude
Datum:12.12.24 10:10
Antwort auf:Brettspiele & Co Teil 4 - Vier gewinnt von Cherokee

Ich habe ja den Gwen-Spieltisch ([https://www.kickstarter.com/projects/geeknson-kickstarter/gwen-gaming-table-by-geeknson/description]) gebacked und nun stehen mir plötzlich Tür und Tor offen für RICHTIG grosse Brettspiele. Begonnen habe ich nun mal mit "The Isofarian Guard" ([https://boardgamegeek.com/boardgame/281526/the-isofarian-guard]) und das ist ein unheimlicher Brocken und ein IMO wahnsinnig gutes Spiel mit einer Wertung von 8.7 bei BGG.

Es sieht halt schon so geil aus:
[https://imgur.com/a/Nuq8DTG]
[https://imgur.com/a/oMRpU2X]
[https://imgur.com/a/SztzeeD]

Grundsätzlich ist es ein Solo-Spiel, kann aber Koop gespielt werden. Als Solist spielt man zwei "Guards", welche jeweils abhängig von der Story gespielt werden. Die Geschichte selbst ist hochprofessionell "verhörspielt", bietet also Soundkulisse, Dialoge und Musik, das Ganze läuft auf der "Forteller"-App. Durch das Hörspielt ist man schnell in die Geschichte involviert und bestreitet kurz darauf die ersten kleinen Gefechte.

Jeder Guard hat unterschiedliche Fähigkeiten, welche durch Charakter-spezifische Ability-Karten dargestellt werden. Pro Guard sind insgesamt 6 solcher Abilities (= "Special Moves") möglich, wodurch sich die Guards customizen lassen, so dass unterschiedliche Builds möglch sind. Die Guards leveln auch auf, es kommen also immer weitere Spezialfähigkeiten dazu.

Gekämpft wird rundenweise, wobei die Gegner durch KI-Karten gesteuert werden. Für die eigenen Moves zieht man (schwere, hochwertige) Chips aus einem Beutel, wobei der Beutel und die darin enthaltenen Chips auch wieder pro Guard unterschiedlich sind. Mit den Chips lassen sich dann die Abilities und Standard-Angriffe bzw. Blocks aktivieren. Die Guards und Fähigkeiten sowie die Gegner, die man damit bekämpft, unterscheiden sich sehr deutlich, so dass auch erst einfach erscheinende Kämpfe zu längeren taktischen Gefechten werden können.

Wenn man nicht gerade von der Story getrieben in Kämpfe verwickelt wird, grindet man sich durch die riesige Map, levelt auf, handelt Special Events ab (diese treten situativ auf und verlangen Spieler meist eine Entscheidung im Umgang mit einer spezifischen Situation), und besorgt sich Rohstoffe, um das eigene Gear aufzuwerten. Daneben kann man die eigene Home-Base ausbauen, optionale Bosse bekämpfen, fischen, ein Boot bauen und - fast hätte ich es vergessen - eine Myriade an teils ausufernden (und mittlerweile ebenfalls aufwendig vertonten) Nebenquests erfüllen.

Das alles ist ... RIESIG!!! Und es ist wahnsinnig geil. Ich habe rund 300 Stunden in Baldurs Gate 3 gesteckt - "The Isofarian Guard" ist die perfekte Fortsetzung in Brettspiel-Form. Wer sich mit rundenbasierten RPG's im Videospielsektor auskennt, wird sehr schnell mit "The Isofarian Guard" zurechtkommen. Die Anleitung ist ohnehin sehr gut geschrieben, viele Dinge des Regelwerks erschliessen sich aber schon fast von alleine, wenn man passionierter Videospieler ist.

Fürs komplette Durchspielen benötigt man wohl 300 Stunden. Ob ich so lange durchhalte, weiss ich noch nicht (weitere Spiele wurden bereits gebacked), aber ich freue mich bereits jetzt auf die Festtage, wenn ich noch intensiver in diese Welt eintauchen kann.

10/10 Schwert-Chips


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