Thema:
Re:An die Blockbrigade unter mir flat
Autor: Pfombo
Datum:28.12.24 22:16
Antwort auf:An die Blockbrigade unter mir von Droog

>Man hat die Wahl zwischen Faschismus und blöden Demokraten.
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>Dafür muss man kein Verständnis haben und das hat auch nichts mit Liberalität zu tuen, sondern Naivität oder einer schlichten "mir doch egal, ich bin von der Politik dieser Partei nicht betroffen" Haltung.
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>Ich antworte da trotz Blockstatus dennoch drauf, weil ich diese Verharmlosungen und false tolerance nicht dulden möchte, nur weil man zwingend auf adcovatus diabloli in einem der wenigen Orte des Lichtes im weiten Netz machen möchte.


Die Worte Verharmlosung, false tolerance und advocatus diaboli lassen mich grad'n bisschen schaudern, weil ich mich frage, ob du mich damit meinst... oder meinste andere Stimmen?

Ich seh jedenfalls deine Bedenken. Sich mit eher konservativen Ansichten auseinanderzusetzen fühlt sich fast schon gefährlich an, so nach dem Motto "auweia, rutsch ich jetz ab?" Aber wenn man das mit Respekt tut, und dann auch gleichzeitig den Sichtweisen, Gefühlen, Bedenken und Wünschen der progressiven Seite Respekt entgegenbringt (ja, beiden Seiten Respekt zeigen is key), dann kriegt man imo schon einen klareren Blick. Man kann für sich ganz gut erkennen, welche Argumente beider Seiten ne gewisse Validität haben, und welche eher noch Bearbeitung bräuchten. Und man erkennt auch ganz klar auf Emotionen abzielende Scheinargumente (Wut, Vereinfachung, Doppelmoral, Diskriminierung, Kleinreden, Abwiegeln etc).

Meine Rechnung bleibt die selbe wie seit Monaten: Ich sehe auf der rechten Seite große Gefahren der Diskriminierung und Benachteiligung von Minderheiten, weshalb sie mir Angst macht. Ich kann nicht in die Zukunft sehen, aber es macht mir Angst. Auch wenn ich nicht direkt betroffen wäre, denn ich habe viele Menschen in meinem Umfeld, die im worst case betroffen sein könnten. Umweltschutz wäre ein weiteres Thema. Mein Anliegen ist es, herauszufinden, ob für diesen Trend in den westlichen Demokratien die Anziehungskraft der Rechten hauptverantwortlich ist, oder die Abstoßungskraft der progressiven Spektren. Denn ja, ich finde, da gibt es potenziell abstoßende Positionen, die man auf Sinnhaftigkeit, Gerechtigkeit und Verträglichkeit abklopfen sollte.

Zum Thema advocatus diaboli würd ich jedenfalls gern ein Beispiel-Posting sehen, wo du das so empfunden hast.

Edit: Gerade läuft die Tagesschau und es wird einerseits die Misshandlung des schwarzen Gefangenen durch weiße New Yorker Polizeibeamte gezeigt, und danach Musks Gastbeitrag in der Welt, wo er meint, die AfD sei nicht in Teilen rechtsextrem. Ey, niemals im Leben würde ich sowas gutheißen oder kleinreden wollen. Das will ich nicht, das find ich sauschlimm, und ich will eine Demokratie, in der gegen sowas aufgestanden wird.


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