| Re:Gehört das nicht in den "Tesla-Freunde" Thread? /nt |  |
>Ich bin aufgrund der schrecklichen Nachrichten und Entwicklungen der letzten Jahre komplett dünnhäutig geworden im Alter.
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>Und es ist leider so, dass die eine Seite komplett im Krieg ist gegen alles was mir lieb ist. Demokratie, Gleichberechtigung der Geschlechter, Science, Umweltschutz, soziale Strukturen die alles zusammenhalten… und mir kommt es so vor, als würde die Seite die meine Werte vertritt immer noch im Samthandschuh Modus die komplette Entwicklung verpennen.
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>Dann überkompensiere ich das mit dem Holzhammer in schwachen Momenten. Es ist eher der Wunsch nach einem radikalem Weckruf auch an die AFD Wähler… was zum Teufel sie denn da grad machen und ob sie sie noch alle haben.
Ich glaube, den Wunsch bzw Reflex haben wir alle. Wieso checken die es nicht? Ich hab letzt mit nem jungen Leipziger geredet, der richtig Angst hat, vor allem auch vorm 23.2., Bundestagswahl. Er spürt am eigenen Leib, wieviele da pro AfD sind und null Gesprächsbereitschaft zeigen. Er spürt aber auch, dass er sich Lösungsansätze, Gefühle oder Verfehlungen der eigenen Seite gar nicht mehr zu äußern traut, weil dann eine Gefahr besteht, dass er in die Nazi-Schublade gesteckt wird. Ey, und der Typ ist von der Einstellung, von der Physis und von seiner Moral her quasi das 100%ige Gegenteil von Nazi. Allein, dass er die Angst hat, sich zu äußern (aufgrund der Aufgeheiztheit und möglicher Vorverurteilung), sollte zu denken geben. Auch wenn er selbst nicht vorverurteilt wird, sieht er, wie es andere trifft, die es wagen, sich zu äußern.
Damit will ich sagen: Selbst wenn dein (nachvollziebar wütendes) "NAZI!"-Urteil nicht mich trifft, sondern jemand anderen, dessen Auffasung/Gefühl ich aber teile, dann fühl ich mich unwohl, quasi indirekt mitverurteilt.
Und so geht's vielen, die derart heftige Streits nur beobachten. Man kann auch ein anderes Bild hernehmen: Die Eltern fetzen sich, hauen sich Beschimpfungen um die Ohren, labeln sich mit verletzenden Begriffen, und du siehst als Kind dabei zu. Was macht das mit dir? Du kriegst Angst. In dem Fall ist die Solidarisierung geteilt, weil ein Kind idR beide Eltern gleich mag. Aber dennoch hat es Angst davor, eine Meinung zum Streit zu äußern, weil es dann ebenfalls Wut abbekommen könnte. "Ich bin ma lieber ruhig, is sicherer." -> Und da haben wir das Schweigen. Die Angst vor Verurteilung. Die Angst vor dem Reden.
Wenn man sich wirklich zoffen, beleidigen und verletzen muss, weils einfach nicht anders geht, dann ohne Zuschauer/Zuhörer/Mitleser.
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>Ich versuche es zu lassen.
Das fänd ich gut. Du kannst dich innerlich immer noch tierisch aufregen, Wut darf man auch nich unterdrücken. Nur würde ich an deiner Stelle erst was schreiben, wenn die Wut kleiner ist und du kurz das wutauslösende Posting analysiert hast. Erst ma entspannen :)
Edit: Und das, was dir lieb is und wovor du Angst hast, dass es verloren geht, is dasselbe wie bei mir. Ich hab auch keinen Bock drauf, die Demokratie zu verlieren.