| Thema: |
|
||
| Autor: | chifan | ||
| Datum: | 14.01.25 08:22 | ||
| Antwort auf: | Re:Verstehe ich nicht von Zinkhal | ||
>Unser Steuerrecht behandelt alle Formen der Einkünfte dem Grunde nach gleichwertig. Es löst ein gehöriges Störgefühl bei mir aus, dass gerade Einkünfte aus Kapitalvermögen (das vornehmlich bei den privilegierten Menschen anfällt), auch noch mit einen Steuerbonus belohnt wird, wohingegen der normale Arbeitnehmer mit seinem Gehalt/Lohn stets mit seinem persönlichen Steuersatz (der schnell über 25% liegt) herangezogen wird. Unterstellen wir, dass Arbeit einen Mehrwert für die Gesellschaft hat, darf dies bei Kapitalvermögen durchaus kritischer gesehen werden. Im Ergebnis wird ehrliche Arbeit steuerlich benachteiligt. Ehrliche Arbeit wird nicht benachteiligt, sondern Einkünfte aus Kapitaleinnahmen bevorzugt. >Es wäre daher aus meiner Sicht fairer, wenn Kapitaleinkünfte stets dem persönlichen Steuersatz unterliegen würden. Für "Kleinsparer" könnte die Freibeträge im gleichen Atemzug massiv erhöht werden, damit eine kapitalbasierte zusätzliche Rentenabsicherung weiterhin gefördert würde. Prinzipiell gebe ich dir Recht, dass es ein Ungleichgewicht bzgl. Besteuerung gibt. Allerdings darf man nicht vergessen, dass diese Kapitaleinkünfte mit Geld generiert werden, welches in der Regel durch, wie du sagst, ehrliche Arbeit erwirtschaftet und mit entsprechenden Steuersätzen versteuert wurde. Sauber wäre es eigentlich, nicht den Zins sondern den Zinseszins höher zu besteuern :). Letztlich stellt sich die Frage, wie sehr solche Änderungen die Masse der Mitte belastet - nur weil es Haushalte gibt die keine 25 EUR am Monat zurücklegen können, sollte das Ziel nicht sein, dass denjenigen die 100 oder 200 EUR zurücklegen können möglichst auch wenig bleibt. Insbesondere vor dem Hintergrund der eigenen privaten Altersvorsorge sehe ich das Ganze wirklich kritisch. Mal ein Beispiel: wenn jemand seit dem 01.01.2015 jeden Monat 100 EUR in den MSCI World gesteckt hat, wäre dessen Wert zum 31.12.2024 von 12.000 EUR auf 23.509 EUR angestiegen. Das wäre ein Wertzuwachs von 11.509 EUR. Sollten da dann 35% oder 40% Steuern greifen oder ist das jetzt ein Kleinsparer? Und wir reden hier nur über einen (Einzahlungs-)Zeitraum von lumpigen zehn Jahren. Natürlich kannst du Auszahlungen auch verteilen, das nützt dir aber nichts, wenn du Geld für bestimmte Ausgaben benötigst. IMO würde es dann Änderungen bedürfen, die bspw. eine Kumulation von Freibeträgen zulassen und die Verluste dann gleichwertig wie Gewinne behandeln, indem diese dann das Gesamteinkommen verringern und nicht, wie aktuell, nur die Gewinne. |
|||
| < antworten > | |||