Thema:
Re:Ich war gestern bei einem Termin mit Faeser und Heil... flat
Autor: Phil Gates
Datum:14.01.25 23:12
Antwort auf:Ich war gestern bei einem Termin mit Faeser und Heil... von Pezking

>...aus beruflichen Gründen.
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>Ich bin bislang kein SPD-Wähler, finde deren aktuelles Wahlprogramm aber auch sehr gut. Wäre Hubertus Heil der Kanzlerkandidat, würde ich der SPD vielleicht sogar meine Stimme geben.
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>Aber unabhängig davon wollte ich einmal mehr jedem hier dringend empfehlen, sich Politik und Politiker auch mal live anzuschauen. Man gewinnt so ein komplett anderes Bild, als es die Medien und vor allem der Boulevard in die sozialen Medien inkl. YouTube zeichnen.
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>Das sind alles normale Menschen, die (seitens der demokratisch gesinnten Parteien) wirklich für ihre Inhalte brennen und sich diesen undankbaren Job antun, weil sie sich einbringen und Deutschland voran bringen wollen. Und natürlich haben sie hierfür unterschiedliche Ideen und Prioritäten.
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>Und um in Regierungsverantwortung aufsteigen zu können, muss man erst mal viele Jahre lang ehrenamtlich wirken, angefangen von der untersten Ebene in den Ortsvereinen.
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>Ich habe ein komplett anderes Gefühl für Politik und Politiker, seit ich regelmäßig kommunalpolitische Sitzungen besuche. Die sind fast alle öffentlich, von Ausschusssitzungen bis hin zu Stadtverordnetenversammlungen o.ä., je nach Größe der Kommune. Und auch Wahlkampfveranstaltungen zählen aktuell dazu.
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>Natürlich erlebt man auch auf den unteren Ebenen inhaltlich frustrierende Debatten. Aber man stellt auch fest, dass dort aufrichtige Volksvertreter aus dem Volk sitzen, die viele Feierabende opfern, um sich demokratisch einzubringen und ihrem Heimatort zu dienen.
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>Und sich immer wieder mal vor Augen zu führen, dass die Menschen, die heute im Bundestag sitzen dürfen und manchmal bei Lanz sitzen müssen, fast alle mal so angefangen haben, ist eine ziemlich gesunde Sache. Und dient dem eigenen Immunschutz gegen Hetze und Polemik.
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>Zumindest bei den demokratischen Parteien ist das so, die überhaupt Ortsvereine haben. Die AfD zum Beispiel hat hier nur eine Kreistagsfraktion, wo sie pauschal rumätzen kann. Die interessiert sich nicht für Infrastrukturprojekte, Kitas, Vereinsförderung, Radwegsanierungen, Bahnhofstoiletten, barrierefreie Bushaltestellen, lokale Wirtschaftsförderung, Jugendarbeit und generell den ganzen Kitt, der eine Gesellschaft erst zusammenhält.
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>Daher: Schaut Euch Politik live an! Und engagiert Euch am besten sogar selbst in einer Partei. Ich würde es längst tun, wenn ich durch meinen Job nicht in einen klaren Interessenkonflikt käme.


Kann ich so unterschreiben. Habe eben mit einem Bundestagsabgeordneten aus unserer Kanzlei gesprochen. Der ist genau so drauf wie Du es beschreibst.

Dass Du einen Interessenskonflikt hättest, wenn Du einer Partei beiträtest, bezweifle ich. Ein Bundesbruder von mir ist bei Phoenix und seit Jahrzehnten CDU-Mitglied. Ein anderer war ewig beim ZDF und dann Pressesprecher der Unions-Bundestagsfraktion, heute ist er bei der FDP und nicht mehr beim ZDF, aber das spielt hier keine Rolle, das war seine Entscheidung und hatte mit Politik nichts zu tun. Soweit ich weiß gilt beim ZDF die Regel: „X Wochen vor der Wahl haltet Ihr Euch zurück und überlasst im Zweifel das Thema, was Eure Partei betrifft, dem Kollegen XY aus der Redaktion. Ansonsten könnt Ihr kommunal immer machen was Ihr wollt.“

Wäre ja auch noch schöner, wenn Journalisten (oder Richter, Staatsanwälte, Lehrer) nicht politisch aktiv sein dürften. Das Gegenteil ist doch der Fall. Da kommen die Spitzenpolitiker doch her.

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