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| Autor: | Nostra8 | ||
| Datum: | 15.01.25 15:56 | ||
| Antwort auf: | Hier sind wir an einem neuralgischen Punkt! von Pfombo | ||
>>Ich schätze deine Intention an einem Austausch und auch an der politischen Diskussion ungemein, wirklich super! >> >Thx, ebenso > >>Ich habe jedoch großes Problem mit dem Umgang von deren "Argumenten", denn in ganz vielen Fällen sind es einfach keine Argumente, sondern Lügen, Unwahrheiten oder ganz Platt Ablenkungsmannöver die sich emotional verfangen sollen. Ich sehe absolut NULL Interesse von deren Seite an einem Austausch, da sie eine nachhaltige Faktenbasis, die für Realpolitik einfach notwendig ist, ganz bewusst verlassen haben. >> >>Die schaffen ganz bewusst eine Falsche Ausgewogenheit und vermeiden so auch ganz bewusst eine Diskussion auf Sachebene. > >Und jetzt pass auf: Seh mich mal als einen unentschiedenen, unwissenden Wähler. Mein Gefühl sagt mir, da hat die AfD ein Argument, das mich ins Nachdenken bringt. Sie überzeugt mich zwar nicht (ich bin für Erneuerbare Energien), aber ich denke über deren Argument nach. Hier geht es IMO schon los mit dem Ungleichgewicht bzgl AFD Inhalten... Sie bringen in 99% der Fällen keine richtigen Argumente, sondern transportieren Gefühle die dich erreichen und eben triggern sollen. > >Wenn du jetzt sagst, alles Lügen, dann beantwortet das aber meine Frage nich, weißt du, wie ich das meine? Ich suche nur einen Austausch zu diesem Argument. Entweder um herauszufinden, ob es valide ist, oder um es effektiver widerlegen zu können, weil ich durch den Austausch schlauer geworden bin. Reden ist gold. Respektiere mein Gefühl und sorge durch einen Austausch für mehr Resilienz bei mir/uns. Hier sind wir IMO ganz klar bei der Falschen Ausgewogenheit, denn es liegt an dir bzw. der AFD überhaupt erst mal Nachzuweisen, dass das Argument überhaupt ein echtes Argument ist und nicht nur Non-Sense oder ein Gefühl der Empörung. Bei Corona hat man das perfekt gesehen. Da wurde teilweise vom RKI gefordert Nachzuweisen dass die Corona-Impfungen kein Autismus auslöst, es auf der anderen Seite aber nicht einen wissenschaftlichen Nachweis darüber gibt, dass Impfungen Autismus überhaupt auslösen können. Alleine diese Diskussion öffentlich zu führen hilft nur den Gegnern, da man gegen eine Lüge anredet und die Diskussion darüber eher dafür sorgt, die Lüge als berechtigten Einwand anzusehen. >> >>[https://de.wikipedia.org/wiki/Falsche_Ausgewogenheit] >> >>> >>>Lagerdenken überwinden, um selbst resilienter zu werden. Macht das Sinn? Is grad nur so'n Gedanke... >> >>Ich sehe zwei Lager: Alle demokratischen Parteien auf der einen Seite und AFD (vllt noch Teile des BSW) auf der anderen Seite. Die Unterschiede hierbei sind teilweise so groß, dass man sich erst mal darauf einigen müsste, dass Wissenschaft und Naturgesetze bedingungslos anerkannt werden. So lange die eine Seite (überspitzt formuliert) anzweifelt das 2+2 4 ist, ist eine Sachdiskussion quasi unmöglich. > >Hierzu hab ich auchn gutes Beispiel, das die Weidel ins Wanken hätte bringen können. Ich bezieh mich ma auf das obige Interview: >[https://youtu.be/l-XU9vCDhh8?si=yVBmOLD7b05W0uBw] > >Irgendwo sagt sie, dass AKWs einen CO² Ausstoß von null haben. > >Nach meinem Wissen könnte ich so gegenargumentieren: >1. Nee, weil der Bau ja doch auch ne Menge CO² ausstößt (hier brauchts dann ne Vergleichsrechnung zu WKAs) Denen ist CO² scheiß egal... >2. Wollen Sie damit sagen, dass CO²-Emissionen DOCH relevant sind? Wie rechtfertigen Sie dann die Wiederaufnahme/Ausbau von Kohlekraft? ... und spätestens hier würde sie wohl das Gespräch durch eine neue verrückte Forderungen entgleisen lassen. Sie, die AFD Leute, werfen im Zweifel einfach mit so viel Müll, dass man gar nicht hinterher kommt das alles richtig zu stellen. Nach ein paar Minuten wechseln sie wieder das Thema, werfen neuen Müll oder unterstellen dir, dass du dich hinter Fachtermini versteckst und das alles aus deinem Elfenbeinturm machen möchtest. Gegen diese destruktive und postfaktische Art kommst du einfach nicht an. > >Man könnte also auch der AfD vorwerfen, dass sie Argumente ihres "Feindes" nicht gut genug bespricht. > >Ich halte es für sehr wichtig, über solche Argumente zu reden, unabhängig aus welchem Lager. Das größte Problem hierbei ist, dass sich etwas fundamental verschoben hat: Vor nicht all zu langer Zeit war es üblich, dass jemand seine Argumente untermauern oder erläutern musste, alleine um die jeweilige Aussage als Argument eingeordnet zu bekommen. Das bedingt alleine schon die definition von Argument: [https://de.wikipedia.org/wiki/Argument] Ein Argument (lateinisch argumentum ‚Darlegung; Gehalt, Beweismittel, Beweisgrund) Für eine Sachdiskussion ist es IMO unumgänglich, dass jede Seite die Argumente des anderen akzeptiert (auch wenn er sie scheiße findet). Heute sind diese Qualitäts-Filter immer häufiger weg und jeder Brain-Fart wird so als legitimer Einwand oder Argument gewertet. Ich hoffe, dass klingt jetzt nicht zu sehr von oben herab, aber es muss auch wieder okay sein, ein dummes Statement was als Argument getarnt wird, auch wieder als das zu bezeichnen was es im Zweifel eben ist: ein dummes Statement was gar nicht als Argument taugt. Meinem Post fehlt es wohl an Lösungsvorschlagen, aber ich möchte hier gerne auch ein grundsätzliches Problem aufzeigen, was viele Diskussionen mit AFD Inhalten überflüssig macht, da es eigentlich keine Diskussion, sondern ein Anreden gegen wirre Aussagen (und keine Argumente) ist. |
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