Thema:
Hier der Link zur Sendung, fand die sehr gut flat
Autor: Pfombo
Datum:16.01.25 10:22
Antwort auf:Die Grünen sollen bitte… von Phil Gates

Gesellschaft | Markus Lanz

Über die Ausrichtung des Wahlkampfes der Grünen, über Russlands sogenannte Schattenflotte sowie über den Einfluss und die Gesinnung der Tech-Milliardäre Musk und Zuckerberg.

[https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-15-januar-2025-100.html]

Meine differenzierte Meinung:

- Brantner spricht sehr ruhig und wirkt kompetent, sie bemüht sich um glaubhafte Erklärungen und schafft das mMn oft auch. Sie wirkt ehrlich. Sie scheint kritikfähig zu sein, da sie berechtigte Kritik nicht abschmettert. In einer öffentlichen Diskussion ist der Umgang mit Kritik ne ziemliche Gratwanderung. Sie macht's nicht perfekt, aber ziemlich gut.

- Robin Alexander stellt super Fragen und ist top vorbereitet. Er legt höflich aber bestimmt den Finger in die Wunde. Er hat einen Punkt, dass Habecks Vorstoß mit dem Kapitalertragskram zu diffus war. Die fehlende Zahl ist ein wichtiges Argument.

- Die Idee, Kapitalerträge zu belasten und Lohnarbeit zu entlasten halte ich immer noch für wert, bedacht zu werden. Kann man drüber reden.

- Lobo hatn geilen Einwurf zu den Soloselbstständigen. Das scheint mir auch die ungünstigste und anstrengendste Form des Brötchenerwerbs in Deutschland zu sein. Sein Veggie Day Vergleich trifft auch voll ins Schwarze. Über den größtmöglichen Stein stolpern :D

- Insgesamt IMO eine sachlich und förmlich sehr gute Diskussion. imo imo imo.

- Ich kann Leute wie Telemesse, Phil Gates und Boabdil nun besser verstehen, was sie an den Grünen nervt :)

- Zum Thema Musk: Ebenfalls eine super Diskussion imo. Sind genau meine Gedanken. Ich vermute auch ganz stark, dass Musk sich selbst radikalisiert hat und der Auslöser sein transgender Sohn gewesen sein könnte. Umso mehr bekräftigt das meine Auffassung, dass man Wokism auch auf linker Seite hätte viel kritischer sehen sollen (Unterhaltungsmedien, Unis, Workculture), eben WEIL man damit auch Minoritäten gefährdet. Gegen diesen Gedanken sträubt man sich, weil er sich so anfühlt, als würde man damit den Rechten nachgeben, und dennoch sollte man ihn denken. Wir fühlen doch, welche Konsequenzen das nun haben könnte.

Zum letzten Punkt noch ein Gedanke von mir, den ich zugegebenermaßen ganz interessant fand:

Google ich Diskriminierung Wortherkunft, erfahr ich, dass das Wort vom lateinischen discriminare abstammt, unterscheiden. Da ist also eigentlich keine Wertung drin.

Diskriminierung wird generell aber in Verbindung mit einer Wertung benutzt, es bedeutet Herabwürdigung, Benachteiligung. Wir können da also ein Minuszeichen davor setzen.

(-) Diskriminierung

Wenn ich jetzt google Diskriminierung Gegenteil, wird mir u.a. auch Gleichberechtigung angezeigt. Und dieses Wort bekommt ja wohl eindeutig ein Gleichzeichen, oder? Das ist das, was die aufgeklärte, progressive Gesellschaft anstrebt.

(=) Gleichberechtigung

Jetzt frag ich mich, wie das Gegenteil von einem (-) ein (=) sein kann? Müsste das nicht ein (+) sein? Und diesem Gedanken folgend stolperte ich auf das Wort Idealisierung.

(+) Idealisierung

1. Absatz wikipedia dazu
Idealisierung stellt einen intrapsychischen Abwehrmechanismus dar und ist ein Schlüsselbegriff der Psychologie (vor allem der Entwicklungspsychologie) und der Sozialwissenschaften. Es beschreibt Verhalten, Gegenstände (Personen, Gruppen, Epochen, Regionen usw.) oder das Selbst zum unrealistisch überhöhten Ideal zu erheben.

Könnte es sein, das Wokeness (die ja dann doch einen wichtigen Faktor im demokratischen rechts-links-Gleichgewicht spielt, das können wir nicht ignorieren) deswegen so konfliktbehaftet war, weil sie eine Idealisierung beförderte? Ist das der Grund, warum man diese Bewegung so schwer als wahre (=) Gleichberechtigung aktzeptieren kann?

Ich bin schon der Meinung. Und ich bin deshalb auch weiterhin der Meinung, dass man bei solchen Konflikten, wo es nicht die EINE Wahrheit gibt, Emotionen mehr beachten muss. Man mag das für irrational halten, aber denkt an eure eigenen Emotionen. Denkt ihr, die sind immer rational? Sowas in Politik und Gesellschaft zu ignorieren ist imo sträflich. Man sollte zumindest drüber reden, unabhängig davon, ob am Ende Konsens herrscht oder nicht. Es zu einem Tabuthema zu erklären ist jedenfalls das allerfalscheste.


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