| Re:Heilbronn ist sowas von am Arsch! :( |  |
>[https://youtu.be/8O8qAGPFAxI?si=-E3Qw-dKN6M4sfod]
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>Das Video? Nie selbst sowas erlebt?
Vielleicht wohnt er ja auf dem Land ;)
Ich sehe da auch keinen Drogenkartell-Krieg sondern Kindergarten von Gruppenduellen.
War halt schön solange solche Menschen diese Gefechte in ihren Problemvierteln ausfochten und nur die dort lebenden Sozialhilfeempfänger damit belästigten.
Ich sehe diese zunehmende Verrohung und Häufung von Vorfällen die unschön anzusehen sind aber ebenfalls in Stadtbereichen wo man sowas eher weniger gesehen hat. Geht dann auch im Einklang mit dem beobachteten Sozialabbau. Die Bettler vor den Discountern gehören nun fest zum Bild. Unterführungen sind Wohnanlagen für Obdachlose. Abgestürzte und abgehängte Leute tragen ihr Elend auf die Straße und reiben uns ihre Existenzen beim Joggen durch den Park ins Gesicht. Unangenehm. Kann man die nicht weg machen?
Mich persönlich fasst das nicht groß an, also in der Form dass ich mich unsicher fühle. Ich bin so aufgewachsen. Aber was daran schlimm ist merke ich dann auch sehr deutlich wenn es um meine Tochter geht. Sowohl U-Bahn als auch S-Bahn sind vielleicht 300 Meter entfernt. Der Weg geht durch ein belebtes Viertel. Früher hätte ich gesagt, Kind, geh den Weg, heute hol ich ab und es ist auch klar dass gewisse Regeln für spätere Freizeittouren gelten und auch befolgt werden. Bspw. dass man nicht alleine unterwegs sein sollte wenn es etwas später wird.
Es lässt sich dennoch nicht vermeiden dass das eigene Kind dann viele Dinge sieht, wo man sich wünschen würde, dass es das nicht sehen müsste. Allein die Fahrt mit der U-Bahn, egal zu welcher Zeit, liefert hochfrequent Eindrücke. Sachen die einfach nur unangenehm sind, etwa die Bettler die dann ihre Ansprachen machen oder Verrückte mit Vorträgen, aber eben auch viele geladene Halbstarke die sich aufplustern und Menschen belästigen.
Erst vor drei Wochen hab ich sie Abends an der S-Bahn abgeholt, sie war mit meiner Ex-Frau auf einem Konzert in der Nachbarstadt und dank Bahnausfällen fiel die Ankunft nach Mitternacht. Ich warte am Bahnsteig, vorher fährt eine andere Bahn ein. Da wird ein sturzbesoffener Abgestürzter von zwei Bahn-Securitys (dass es sowas gibt und braucht war ja auch nicht immer so) herausgeführt, weiß nicht ob die was mit dem vorhatten, der hat halt etwas Film gefahren und war sicherlich hochgradig anstrengend für die Fahrgäste.
Eine Gruppe junger Männer sieht den Typen und alle rufen so heeeeey und freuen sich, es entsteht spontan der Eindruck, auch bei mir, die kennen den und er gehört irgendwo dazu. Fast sofort entfernen sich die Securitys vom Besoffski, wahrscheinlich happy den los zu sein und dass sich jemand kümmert. Der will jedoch nichts von der Gruppe wissen und torkelt vor sich hin und lallt "lasst mich in Ruhe ihr Wichser" während ihm die Gruppe hinterher geht und recht belustigt wirkt, irgendwas zu ihm sagt, aber nichts schlimmes, so was denn los und so was.
Irgendwas im Besoffski eskaliert, er dreht sich um, schreit irgendwas unverständliches und gibt einen weit ausholenden unbeholfenen Schwinger gegen einen der Typen, aber erwischt ihn dann doch zielgenau mit der flachen Hand am Ohr wo man es auch ordentlich klatschen hört. Drei Leute aus der Gruppe versuchen den Besoffski noch irgendwie wegzuziehen von dem Typen der getroffen wurde mit ey beruhig dich während der Besoffski einfach nur auswildet und irgendeinen Unsinn schreit. Der Getroffene scheint noch kurz zu überlegen was er daraus machen soll, dann geht er kurzerhand zu ihm und gibt ihm eine 3er-Kombo ins Gesicht.
Dieser erleidet dadurch eine Platzwunde und der Blutschwall ist recht extrem, es braucht keine 20 Sekunden und alles ist rot, seine Klamotten, selbst auf dem Boden sieht man ordentlich Suppe. Securitys sind dann natürlich doch wieder hin, ich fand vor allem interessant wie die da vorgegangen sind. Kein "Auseinander!", keine Ansagen, einfach nur mit Erste-Hilfe-Tasche zum Betrunkenen und den mit lassen sie sich helfen versorgt, wo auch sofort die Herrenrunde zurück zog. Ah, so funktioniert Deeskalation. Gut gemacht.
Ich seh dann sowas, weiß, gleich kommt dein Kind, und hoffe einfach nur dass das alles abgewickelt ist bevor sie ankommt damit sie den Mist nicht sehen muss. Gerade durch die extreme Blutung sah das auch echt heftig aus, und der Betrunkene war halt komplett wirr und lautstark und kaum runterzufahren.
Kamen dann auch Cops und RTW, aber abgewickelt war noch nix als ihre Bahn einfuhr. Ich hab sie beim Einfahren durch das Fenster gesehen, bin dann zur Tür, direkt einen Arm um sie gelegt und meinte einfach nur, sieh da besser nicht hin, ist nicht schön.
Aber auch schnell gemerkt dass die Kleine da ebenfalls schon abgewichst ist, es wurde noch kurz gefragt was passiert ist, was ich unaufgeregt skizziert und kommentiert hab, und dann nahtlos dazu übergegangen begeistert vom Konzerterlebnis zu erzählen.
It's just another day in paradise.
Keine Ahnung was man da tun könnte. Vielleicht könnte es helfen die Steuern von Superverdienern zu senken damit sie es schaffen eine Mauer um ihr Villenviertel zu finanzieren und den ganzen Verlierern auch noch ihre Socken wegzunehmen um sie besser zu motivieren im Land der Möglichkeiten und offen stehenden Türen was aus sich zu machen.