Thema:
Re:So wird das weitergehen flat
Autor: Wurzelgnom
Datum:30.01.25 21:14
Antwort auf:Re:So wird das weitergehen von token

>>>Trump ist ein Bully und da geht es nicht darum Partnerschaften zu pflegen sondern die Größe und Wichtigkeit der USA auszunutzen um sich einen eigenen Vorteil zu verschaffen. Und imo wird das leider auch funktionieren da die USA am längeren Hebel sitzen und viele Länder zähneknirschend klein beigeben werden weil sie halt doch auch zu abhängig sind.
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>>Ich bin aber der Meinung dass die Abhängigkeiten nicht SO groß sind um sich nicht nach Alternativen oder Zusammenschlüssen umzusehen.
>>Ok, die EU hat es durch die Partner vermutlich etwas leichter, aber ich denke es gibt auch andere Lösungen.
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>Von diesen Drohgebärden sollte man sich nicht kirre machen lassen. Diese "So einfach ist das"-Maßnahmen werden von Populisten ja gerne angeführt. In der Praxis ist es dann aber oftmals nicht ganz so einfach ;)
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>Kleine Nationen kann man damit sicher am Nasenring durch die Manege ziehen. Aber große eben nicht. Und für Partnerschaften gilt in der Wirtschaft das gleiche wie auf unseren Partnerbörsen. Da kann man nicht frei wählen, das ist kein Puff, es braucht für beide Seiten eine gewisse Attraktivität.
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>Nehmen wir mal den Brexit als Beispiel. Waren alles die gleichen Sprüche. Hat aber nicht funktioniert. Das Problem war dann auch, dass der Standort nicht mehr attraktiv war. London war ein riesiger Umschlagplatz im Finanzmarkt. Das war er aber auch deswegen, weil man in der EU war. Als man das nicht mehr war, ist da auch enorm viel abgewandert, u.a. nach Frankfurt, wo der Standort eben durch diesen Ausstieg attraktiver wurde.
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>Was in den USA funktionieren kann und auch meiner Einschätzung nach funktionieren wird, ist dass sich die USA mit ihren Maßnahmen ziemlich attraktiv für die Industrie machen. Das ist dann auch das was einen Pull-Effekt in der Industrie auslösen kann. Ein Unternehmen das in Deutschland produziert geht nicht in die USA weil Trump mit der Strafzoll-Rute wedelt. Das geht vorbei. Strafzoll ist als Instrument einfach eine sehr dumme Maßnahme.
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>Weil es Schäden in alle Richtungen erzeugt, aber kaum was bringt. Es bringt keinerlei inhaltliche Argumente mit warum sich jemand bewegen sollte. Das ist so als ob du Verhandlungen in der Sauna führst und als Druckmittel die Temperatur immer weiter erhöhst. Aber du sitzt da selbst drin. Und mit dir deine eigene Industrie. Die Wette ist dann dass das Gegenüber zuerst aufgibt. Aber du kriegst in deinem Rücken mit deiner eigenen Industrie keinen Beifall. Alle sind abgefuckt. Alle. Und alle verlieren Geld dabei.
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>Es mag zwar aus populistischer Sicht durchaus gute Effekte auf die Bürger haben, die wählen ja genau solche Leute und dafür muss es Gründe geben. Es mag irgendwie stark wirken, endlich sitzt da einer der Eier hat oder sowas. Es hat starke Signalwirkungen. Aber das was letztendlich auch Auswirkungen hat sind andere Dinge. Wenn die USA ihre Regularien runterfahren und kräftig investieren und mit ihrem Hochfahren und Erschließen von Rohstoffen die Energiepreise drücken, dann schauen Unternehmer automatisch rüber und beschäftigen sich damit. Der Aspekt dass da jemand erratisch mit Strafzöllen rumdroht ist dann der Aspekt der dich als Unternehmer eher beunruhigt denn er ist in der Regel schädlich für dein eigenes Geschäft.
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>Trump ist ein formidabler Entertainer und ein sehr bescheidener Geschäftsmann. Aber das was die USA planen ist dennoch ein starkes Stück und kann hohe Wellen schlagen und Karten neu mischen. Das liegt dann aber nicht an der Zirkusshow die der Clown da veranstaltet sondern am Programm das man fährt. Aber natürlich wird der Clown das anders verkaufen wenn es funktioniert. Trump ist da einfach wie der Regenmacher, wenn es regnet dann hat es natürlich an seiner tänzerischen Aufführung gelegen ;)


Haha, gutes Beispiel.
Danke für die Anmerkungen.
Ich befürchte dass Trump Erfolg hat.
Der USA gönne ich das natürlich, aber nicht mit Trump und nicht mit diesen Methoden.


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