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| Autor: | Xtant | ||
| Datum: | 02.02.25 09:07 | ||
| Antwort auf: | Dinge, die ihr schon immer mal erklärt haben wolltet 204 von Jassi | ||
Ohne jetzt zu weit ausholen zu wollen: Meine Freundin hat ein recht komplexes Krankheitsbild - unter anderem hat sie in relativ kurzer Zeit unfreiwillig (sie isst ganz normal) über 10 Kilo abgenommen und wiegt bei 1,64m jetzt nur noch 49 Kilo. Tendenz zwar inzwischen halbwegs stabil, aber nach oben geht es nicht mehr. Für Models mag das ein erstrebenswertes Gewicht sein; aber sie ist wirklich sehr dünn geworden und fühlt sich auch extrem unwohl damit, zumal sie auch mit ihren knapp 60 Kilo wirklich schlank war. Der Grund für die Gewichtsabnahme ist bislang nicht wirklich diagnostiziert. Gleichzeitig plagt sie eine chronisch rheumatische, unheilbare Autoimmunerkrankung (Sjögren-Syndrom), deren Auswirkungen unter anderem Entzündungen im Muskel- und Gelenkapparat sind. Das Sjögren-Syndrom hat kein "eigenes" Diagnosebild, durch das es unzweifelhaft erkannt werden kann, sondern nur aufgrund einer Kombination bestimmter Symptome, die erstmal auf andere Krankheiten hindeuten. Zwischen Ausbruche und Diagnose vergehen im Schnitt 10(!) Jahre. Die Gewichtsabnahme ist keine zwingende Folge des Sjögren-Syndroms. KANN damit zusammenhängen, aber jeder Facharzt sagt im Prinzip etwas anderes. Zu allem Überfluss kommen noch Symptome dazu, die sich nicht oder nur unzureichend mit Sjögren erklären lassen, was alles noch komplizierter macht. Das Bild passt zu einem Post-Corona-Vac-Syndrom. Kompliziert wird es eben dadurch, dass sich die Symptome zum Teil mit Sjögren überschneiden. Das Post-Vac-Syndrom anerkannt oder auch nur gezielt darauf untersucht zu werden, ist leider ein vergeblicher Kampf gegen Windmühlen. Insgesamt ist sie inzwischen so down, dass sie Depressionen entwickelt hat, was wiederum ein gefundenes Fressen für die Ärzte ist, die sich nun alle darauf versteifen, sie solle sich doch in psychologische Behandlung begeben, das würde viele Probleme lösen. Wir beide wissen aber genau, dass es vornehmlich um ihre körperlichen Probleme gehen muss. Sorry für die lange Hinleitung. Aber es soll nur verdeutlichen, dass meine Freundin alles unternimmt, um überhaupt erstmal Klarheit über ihr komplexes Krankheitsbild zu bekommen. Unter anderem hat sie sich auf 70 Basis-Lebensmittel in Bezug auf Allergien und Histamin-Intoleranzen (wg. der Entzündungen) getestet. Dabei war sie doch recht oft "rot" vor allem bei einigen Basis-Lebensmitteln wie Kuhmilch-Produkte, Eier, Knoblauch, Gerste/Hafer/Roggen, Kartoffeln, Kakao und noch ein paar anderen Dingern. Sachen, die sie größtenteils auch sehr gerne isst. Durch ihre Krankheit soll sie eh schon auf einige andere Sachen wie etwa Schweinefleisch oder grundsätzlich Zucker verzichten. Nun ist sie etwas verzweifelt, weil sie bei der Ausgangssituation, nicht weiß, wie sie jemals wieder zunehmen soll. Gleichzeitig gibt es keine der typischen äüßerlichen Reaktionen auf die Lebensmittelallergien, wie sich Klein-Hänschen das vorstellt, also Atemnot, Ausschläge, Schwellungen oder sonstiger Kram. Mitunter plagt sie direkt nach dem Essen schwer der Magen, aber da muss sie noch rausfinden, ob das auf konkrete Lebensmittel zurückgeführt werden kann. Um jetzt ENDLICH zur Eingangsfrage zu kommen: Wie "theoretisch" können Lebensmittelallergien sein? Oder ist es grundsätzlich töricht, die Labormessungen zu ignorieren? Das Problem ist halt einfach, dass sie irgendeinen Essens-Tod sterben muss, denn sonst kommt sie nie wieder auf die Beine. Das, was jetzt noch an unbedenklichen Lebensmitteln übrigbleibt, sind alles andere als ihre Favoriten, d.h. der Spaß am Essen ist weg und somit sinken auch automatisch die Mengen, die sie isst - was halt in ihrer Situation wiederum bedenklich ist. Sonst einer irgendeinen vernünftigen Tipp zu der komplexen Problematik? Es gibt wohl auch richtige Ernährungs-Therapien, wo sie wohl eine in Angriff nehmen wird. |
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