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Autor: | PartyPaul | ||
Datum: | 02.02.25 11:22 | ||
Antwort auf: | Lebensmittelallergien - Theorie vs. Praxis von Xtant | ||
>Ohne jetzt zu weit ausholen zu wollen: Meine Freundin hat ein recht komplexes Krankheitsbild - unter anderem hat sie in relativ kurzer Zeit unfreiwillig (sie isst ganz normal) über 10 Kilo abgenommen und wiegt bei 1,64m jetzt nur noch 49 Kilo. Tendenz zwar inzwischen halbwegs stabil, aber nach oben geht es nicht mehr. Für Models mag das ein erstrebenswertes Gewicht sein; aber sie ist wirklich sehr dünn geworden und fühlt sich auch extrem unwohl damit, zumal sie auch mit ihren knapp 60 Kilo wirklich schlank war. Der Grund für die Gewichtsabnahme ist bislang nicht wirklich diagnostiziert. > >Gleichzeitig plagt sie eine chronisch rheumatische, unheilbare Autoimmunerkrankung (Sjögren-Syndrom), deren Auswirkungen unter anderem Entzündungen im Muskel- und Gelenkapparat sind. Das Sjögren-Syndrom hat kein "eigenes" Diagnosebild, durch das es unzweifelhaft erkannt werden kann, sondern nur aufgrund einer Kombination bestimmter Symptome, die erstmal auf andere Krankheiten hindeuten. Zwischen Ausbruche und Diagnose vergehen im Schnitt 10(!) Jahre. > >Die Gewichtsabnahme ist keine zwingende Folge des Sjögren-Syndroms. KANN damit zusammenhängen, aber jeder Facharzt sagt im Prinzip etwas anderes. > >Zu allem Überfluss kommen noch Symptome dazu, die sich nicht oder nur unzureichend mit Sjögren erklären lassen, was alles noch komplizierter macht. Das Bild passt zu einem Post-Corona-Vac-Syndrom. Kompliziert wird es eben dadurch, dass sich die Symptome zum Teil mit Sjögren überschneiden. Das Post-Vac-Syndrom anerkannt oder auch nur gezielt darauf untersucht zu werden, ist leider ein vergeblicher Kampf gegen Windmühlen. Mein Beileid bzw. kann nachvollziehen wie unbefriedigend und deprimierend dieser Prozess ist, ich mach seit 3 Jahren diesen Prozess auch mit. Habe seit ich nach der 3. Corona-Impfung angefangen hatte Sport zu treiben, nicht enden wollende auftretende Muskel-, Sehnen- und Nervenschmerzen für Monate bis Jahre in allen möglichen wechselnden Körperpartien und werde seit 3 Jahren immer wieder im Kreis der Fachärzte herumgeschickt. Keiner ist sich sicher, da mein typisches Blutbild relativ gut für mein Alter ausschaut und verweist auf den anderen Fachbereich. Grade bei Beschwerden in Gelenkbereichen ohne äußerliche Anzeichen muss dann noch bildtechnisch zunächst analysiert werden ob nicht doch was konkret typisch Degeneratives vorliegt oder mit meiner dazukommenden Psoriasis zu tun hat, alles jedesmal mit den entsprechenden monatelangen Wartezeiten, zum kotzen... Das schlimmste sind dann die FA die einen sofort in die "alles Psyche" Schublade packen ohne eine richtige Anamese zu machen. Mögliche Wechselwirkung der Immunsupressiva wegen der Psoriasis (oder auch die Psoriasis selbst) mit bestimmten Medikamenten oder der Impfung werden nicht in Betracht gezogen, bzw. es wird nicht mal nachgefragt was man so die letzten Jahre Maßnahmenmäßig alles getrieben hat, obwohl es eindeutige Symptomzusammenhänge gibt. >Insgesamt ist sie inzwischen so down, dass sie Depressionen entwickelt hat, was wiederum ein gefundenes Fressen für die Ärzte ist, die sich nun alle darauf versteifen, sie solle sich doch in psychologische Behandlung begeben, das würde viele Probleme lösen. Wir beide wissen aber genau, dass es vornehmlich um ihre körperlichen Probleme gehen muss. > >Sorry für die lange Hinleitung. Aber es soll nur verdeutlichen, dass meine Freundin alles unternimmt, um überhaupt erstmal Klarheit über ihr komplexes Krankheitsbild zu bekommen. Unter anderem hat sie sich auf 70 Basis-Lebensmittel in Bezug auf Allergien und Histamin-Intoleranzen (wg. der Entzündungen) getestet. > >Dabei war sie doch recht oft "rot" vor allem bei einigen Basis-Lebensmitteln wie Kuhmilch-Produkte, Eier, Knoblauch, Gerste/Hafer/Roggen, Kartoffeln, Kakao und noch ein paar anderen Dingern. Sachen, die sie größtenteils auch sehr gerne isst. Durch ihre Krankheit soll sie eh schon auf einige andere Sachen wie etwa Schweinefleisch oder grundsätzlich Zucker verzichten. > >Nun ist sie etwas verzweifelt, weil sie bei der Ausgangssituation, nicht weiß, wie sie jemals wieder zunehmen soll. Gleichzeitig gibt es keine der typischen äüßerlichen Reaktionen auf die Lebensmittelallergien, wie sich Klein-Hänschen das vorstellt, also Atemnot, Ausschläge, Schwellungen oder sonstiger Kram. Mitunter plagt sie direkt nach dem Essen schwer der Magen, aber da muss sie noch rausfinden, ob das auf konkrete Lebensmittel zurückgeführt werden kann. > >Um jetzt ENDLICH zur Eingangsfrage zu kommen: Wie "theoretisch" können Lebensmittelallergien sein? Oder ist es grundsätzlich töricht, die Labormessungen zu ignorieren? Ich glaub diese Frage wirst du hier nicht vernünftig beantwortet bekommen, da sich echte Ärzte dank unserer tollen Gesetze ja nicht mal konkret hier äußern dürfen. Grundsätzlich spielt Ernährung eine große Rolle und das durch falsche oder unpassende Ernährung Entzündungsprozesse unterstützt oder in Gang gebracht werden ist sicherlich wissenschaftlich nachweislich gegeben. Gipfel tut das ganze ja dann ich den schweren allergischen Symptomen, die wohl niemand in Frage stellen würde (also anschwellendes Gesicht bis Atemstillstand bei Nußallergien usw.). Ansonsten ist das ganze aber so komplex und individuell von Mensch zu Mensch verschieden und von so vielen Faktoren, nicht nur den Lebensmitteln selbst, abhängig, dass man grad aus dem Posting hier heraus keine Empfehlung abgeben kann. Ich würde mich nur nicht davon komplett verrückt machen lassen. Es ändern sich grad viele Detailempfehlung und Grenzwerte ständig und am Ende ist es halt ein Ausprobieren und das Finden einer Ernährung mit der man sich geistig wir körperlich wohl fühlt. Sofern Stuhlgang gut ist (d.h. Farbe und weder zu fest noch zu flüssig) und Darm, wie Galle und Magen was Geschwüre, Steine etc. angeht gesund sind, sonst würde ich das erstmal angehen, und man das Gefühl hat externe Hilfe zu brauchen, würde ich das Experiment wagen in Richtung Ernährungsberater und Heilpraktiker gehen. Ich persönlich würde aber eher einfach versuchen zu gucken mit was ich gut klar komme und mir auch Spaß macht zu essen und ggf. Nahrungsergänzungsmittel hinzufügen oder wenn bereits zu viele genommen werden, auch mal wieder wegzulassen. Wenn keine schweren allergischen Symptome da sind, sollte hier tatsächlich die psychische Gesundheit im Vordergrund stehen, als das optimal ausgewogenste Verhältnis von Zucker, Histaminen etc. Und für Gewichtszunahme kann ich nur, falls verträglich, Nüsse in jeglicher Form empfehlen. König sind dabei (gesalzene) Macadamianüsse, das lebensmittel das wohl die höchste Kombination an Fett, Eiweiß und Geschmack bietet und bei mir sich quasi 1:1 ansetzt ;) >Das Problem ist halt einfach, dass sie irgendeinen Essens-Tod sterben muss, denn sonst kommt sie nie wieder auf die Beine. Das, was jetzt noch an unbedenklichen Lebensmitteln übrigbleibt, sind alles andere als ihre Favoriten, d.h. der Spaß am Essen ist weg und somit sinken auch automatisch die Mengen, die sie isst - was halt in ihrer Situation wiederum bedenklich ist. > >Sonst einer irgendeinen vernünftigen Tipp zu der komplexen Problematik? > >Es gibt wohl auch richtige Ernährungs-Therapien, wo sie wohl eine in Angriff nehmen wird. |
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