Thema: |
|
||
Autor: | Pfombo | ||
Datum: | 03.02.25 14:28 | ||
Antwort auf: | Die Schuldenbremse zerreißt unsere Gesellschaft! von Nostra8 | ||
>Ich war am Samstagabend mal wieder in der Operette und in diesem Zuge wurde seitens des Hauses darauf hingewiesen, dass in diesem Jahr 6 Häusern in Sachsen die Insolvenz droht und diese wohl für immer schließen werden. > >Ja, nun könnte man darüber diskutieren ob denn alle Häuser zu retten sind oder ob Oper nicht elitär ist und dadurch ein Hobby für reiche Akademiker finanziert, wird... alles schon gehört und gerade in Sachsen durch "freie Sachsen" oder AFD immer mal wieder Thema. > >Mir geht es aber darum, dass durch diese unsägliche Schuldenbremse dermaßen brutal in unser alltägliches Leben eingegriffen wurde und unser tägliches Zusammenleben massiv darunter leidet. Es wird und wurde so vieles kaputtgespart und ich will gar nicht wissen wie viele Dinge dieser schwarzen Null unwiederbringlich zum Opfer gefallen sind. > >Um auf Pfombos Spuren zu gehen: Wir brauchen Diskurs, wir brauchen öffentliche Räume, wir brauchen Plätze, an denen man sich ungezwungen und ohne finanzielle Bürde aufhalten und miteinander austauschen kann. Es kann nicht sein das alles Gemeinschaftliche wegfällt und durch profitorientierte Angebote "ersetzt" wird. Die normale durchschnittliche Innenstadt ist eine verkorkste, zubetonierte Einkaufsmeile die für Menschen, die nicht konsumieren wollen, quasi keinerlei Mehrwert bietet oder sich in irgendeiner Weise mit den Bedürfnissen von Menschen auseinandersetzt. > >Ähnlich sehe ich z.B. auch meine Zeit beim Zivildienst. Ich hatte durch diese Zeit mit Leuten zu tun, denen ich sonst wohl niemals begegnet wäre und ich deren Geschichte und Hintergründe, insbesondere in diesem Maße, niemals kennengelernt hätte. Ich möchte diese Zeit und diese Erfahrungen unter keinen Umständen vermissen und bin alleine deswegen großer Fan des Zivildienstes! > >Der Mensch als soziales Wesen und wir als Gesellschaft brauchen Orte und Umgebungen die eben nicht nur Geld verdienen als primäres Ziel haben, sondern uns auch Platz einräumt überhaupt erst eine Gesellschaft zu sein! Das finde ich auch ganz wichtig. Sich treffen und reden ist irgendwie komplett aus der Mode gekommen. Weil auch kaum mehr jemand weiß, wie das geht. Man muss das wieder populär machen, sich im Real Life zu treffen und auszutauschen. Und das muss auf ne Art geschehen, die Leuten zeigt, dass das Energie geben kann. Man soll sich drauf freuen, Bock drauf haben. Von komplett fremden Leuten zu hören, was sie beschäftigt, sowohl negativ wie positiv, macht unheimlich viel mit dem Geist. Man checkt, dass man keineswegs alleine ist, sondern dass alle wahrscheinlich sehr ähnliche Sorgen und Wünsche haben. Gibt es sowas? Online hab ich mich schon mal hier umgeschaut, aber noch nix mitgemacht, bin noch etwas scheu und bequem :) Und hab auf die Schnelle auch nix gefunden, wo ich sag, das is was für mich. [https://www.meetup.com/de-DE/] Mittlerweile wäre ich fast geneigt, selbst irgendwas ins Leben zu rufen. Mal sehen... Sich auszutauschen, vernetzen und ggf sogar was anzustoßen bringt ein unheimlich gutes Gefühl. > >Unterm Strich empfinde ich diese bescheuerte Schuldenbremse als den wohl größten Sargnagel unseres friedlichen Zusammenlebens und unserer Gesellschaft, wie man sie vielleicht noch vor 20 Jahren hatte. |
|||
< Frameset laden | antworten > | |||
Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | | Mobile Apps | maniac-forum.de |