Thema:
Re:Sorry, not Sorry! flat
Autor: token
Datum:12.02.25 12:23
Antwort auf:Re:Sorry, not Sorry! von sYntiq

>>Das würde aber auch bedeuten, dass du Links zum Dienst für User verbietest die das anders sehen als du.
>>Könntest du verstehen, wenn so jemand so eine Handlung von dir als anmaßend empfindet und es als deinen Versuch ihn zu erziehen begreift?
>
>Hmmm... ist xcancel zu untersagen nicht auch ein " Links zum Dienst für User verbieten"?
>

Das Motiv was Rocco schildert ist aber kein ideologisches. Ich traue mir auch nicht zu das juristisch einzuwerten.

>Gibt es nicht ganz generell Seiten zu denen Links hier im Forum verboten oder zumindest unerwünscht sind? Obwohl es User gibt die "es anders sehen"?
>

Ich war ja auch Mod, ich hab sowas in der Moderation nie als Befehl von Oben gelebt. Da ging es eher um so Sachen wie expliziter Sex oder Links zu Vids wo man Menschen sterben sieht. Sowas wie BILD als Beispiel war tatsächlich eher das Verhalten der Community und keine Forumsrichtlinie. Man wurde mit solchen Links angeweint von Mitusern, aber solche Posts wurden nicht gelöscht.

>Ganz ehrlich: Hier gibt es haufenweise Diskussionen darüber wie gefährlich X ist, dass der einzige Weg dessen Macht zu nehmen der wäre, X einfach nicht mehr zu nutzen/keine Aufmerksamkeit zu schenken, hier wird sich gewundert wieso X in der EU noch immer nicht verboten ist bei dem Scheiss den Musk damit fabriziert, aber mal einen ganz kleinen Anfang machen und X-Links hier im Forum verbieten? "NEEEIIIIIN. DA GIBT ES SO VIEL SINNVOLLES UND HILFREICHES!!!", "NEEEE, NUR DA BEKOMMT MAN WIRKLICH AKTUELLE NEWS" etc pp...
>

Der Widerspruch liegt ja schon darin, dass man einerseits gegen X wettert, aber den Dienst dennoch nutzen und weiter verlinken möchte. Ich selbst bin da einfach pragmatisch. Ich habe keinen Account, klicke Links zu X aber zuweilen an. Und ich greife Menschen nicht an, die all diese Dienste nutzen und sagen, sie haben die Toxizität des Dienstes für sich im Griff, und nutzen sowas für ihre Hobbies.

Soziale Netzwerke brauchen halt User die sie nutzen. Und im Hinblick auf die Nutzungsbereitschaft gewinnt einfach oftmals die mitunter beste Technologie. Ich denke, wenn sowas wie Mastodon nicht so umständlich wäre, hätte man das Momentum der Twitter-Übernahme nutzen können und es hätte funktionieren können hier einen relevanten Shift hinzubekommen.

Ich persönlich würde mir für sowas eine Lösung wie bei Wikipedia wünschen, die dann auch von Staaten mitfinanziert wird, und nicht nur durch User. So einen Dienst zu betreiben ist ja durchaus teuer.

>Wie immer also: Man müsste, könnte, sollte... Aber bitte NUR wenn es andere betrifft. Wehe ich müsste mich selbst einschränken oder sogar Alternativen suchen....

Ich selbst will anderen da auch nichts vorschreiben. Ich äußere in meiner Wahrnehmung in erster Linie meine Meinung zur Wirksamkeit. Und fände es hilfreich im Diskurs über Evidenzen und nicht über Gefühle zu sprechen. Das Problem erkenne ich ja an, ich bin nur anderer Meinung wenn es darum geht wie man damit umgehen sollte. Nämlich sich nicht gegenseitig zu bekämpfen, sondern für einen starken Staat und dessen Möglichkeit zur Regulierung zu kämpfen und entsprechend zu wählen. Wenn ich ein Problem mit Kinderarbeit und Ausbeutung habe, habe ich meiner Meinung nach einen viel besseren Hebel wenn ich eine Partei unterstütze die für das Lieferkettengesetz ist, als wenn ich beim persönlichen Einkauf bei jedem Produkt Recherchen betreibe was dahinter steckt.

Gleichwohl ist es imo auch wichtig anzuerkennen dass man nicht beliebig neue Regularien auf alte Regularien draufzubauen, sondern man hier echt mal kucken muss dieses Regelwerk im großen Stil runterzudampfen um dessen Probleme zu lösen, denn das ist im akuten Zustand alles viel zu verfriemelt. Solchen Regularien sehen sich ja auch normale mittelständische Unternehmen ausgesetzt, die haben gar nicht mehr die Mittel dem noch zu begegnen und haben echte Schmerzen und wirtschaftliche Probleme dadurch.

Wir brauchen Kompromisse aus Regulation und notwendiger Deregulation. Und wir haben mit Demokratie ein System das gut darin ist Kompromisse zu machen. Deswegen wünsche ich mir ja eigentlich eine Koalition aus CDU und Grünen, weil man da zwei Pole hat die beiderseits in vielerlei Hinsicht das richtige denken und in vielerlei Hinsicht das falsche tun. Wenn sich dieser Zwist effektiv auflösen ließe, würde das Deutschland meines Erachtens besser weiterbringen als dieses 4 Jahre nach Links und 4 Jahre nach Rechts und keiner räumt dabei auf, weil jeder diese 4 Jahre zur Gestaltung nutzen will. Dieser Prozess ist auch einfach viel zu langsam um politisch effizient auf das Weltgeschehen zu reagieren. Da müssen wir imo agiler werden. Und auch ein bisschen von Musk&Co. lernen, denn methodisch ist da imo eine ganze Menge was man sich abschauen könnte, etwa die Bereitschaft zum Irrtum und der Korrektur weil das schneller ist und bessere Ergebnisse erzeugt als diese Komplettzerkopfung in der Politik wo man denkt dass alles ab Tag 1 perfekt funktionieren muss und keine Denkfehler haben darf.


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