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Autor: | Zeke2000 | ||
Datum: | 15.02.25 11:40 | ||
Antwort auf: | Re:Ich krieg mittlerweile tatsächlich etwas Angst von Pfombo | ||
>>>Angst zu haben is normal und nachvollziehbar. Ich sehs so: Ich weiß nicht, was kommt. Und das ist erst mal ok. Aber ich informier mich rundum und spreche auch mit Leuten über deren Innenleben und Ansichten, einfach um mehr zu wissen. Je mehr ich weiß, desto sicherer fühle ich mich. Zudem festige ich so auch das Gefühl, nicht alleine zu sein. Es gibt viele Leute im Netz und im Real Life, und es gibt Wissen im Netz und im Real Life. >>>Was ich zudem abgelegt habe, ist Schwarzweißdenken bzw Alles-oder-nichts. Es ist in den meisten Fällen unlogisch und nicht auf die Realität anwendbar. "Alles geht den Bach runter" vs "Alles wird gut"? - beides extremst unwahrscheinlich. Es wird irgendwas dazwischen sein. Und so ist es wohl in ganz vielen Fällen. >>>Als ich das für mich erkannt hab, wurde positives Denken, lösungsorientiertes Denken und kritisches Denken fast zum Automatismus. Ich tu mir jetzt schwer, negativ und einseitig zu Denken, weil es eben für mich unlogisch ist. Ich hoffe, dass ich das nie wieder verliere, und aktuell glaube ich auch, dass ich das ewig behalten werde. Ich drück mir die Daumen, mein Gehirn hat's in der Hand :) >> >>Ja schwarz-weiß Denken ist eine klare Schwäche von mir. Ist ´n sehr guter Hinweis. Ich find das alles nur so unglaublich. So absurd. Und bei einer Sache bin ich etwas pessimistischer als du: Ich schätze dein Umfeld besteht nicht teilweise aus Vollidioten. Meins leider schon, also habe ich, so schätze ich, einen realistischereren (lol, das Wort) Querschnitt. Einige Menschen, die ich kenne, glauben diesen Schwachsinn teilweise oder sind fast schon stolz wenn sie mir aufzeigen wollen, dass sie ja anscheinend doch nicht so dumm sind, wenn sogar auf einer so großen Bühne das wiederholt wird, was sie eh glauben. Oh man... > >Ich kann mir vorstellen, dass das Umfeld dolle zur eigenen Niedergeschlagenheit beiträgt. Ich hatte Glück bei meiner Depression, denn alle waren supportive. >Aber zum Thema Umfeld: Deswegen setze ich mich auch viel mit Sprache, Kommunikation und auchn bisschen Philosophie auseinander. Ich stelle mir mal jemanden aus deinem Umfeld vor, der "Schwachsinn" fest glaubt. Dieser jemand scheint zu glauben, 100% recht zu haben. Aber da wir ja wissen, dass Schwarzweißdenken unrealistisch ist, hat man eine Angriffslücke. Er hat ziemlich sicher nicht 100% recht, sondern vllt nur 5%, 50% oder 90%. Du selbst müsstest jetzt aber aktzeptieren, dass du selbst auch nicht 100% recht hast, sondern vllt auch nur zum Teil - Logik halt. > >Mit dem Grundsatz "Ich weiß, dass ich nix weiß" hat man also eine sehr wirkvolle Superkraft ggü allen, die glauben zu 100% recht zu haben. Dieser Grundsatz befähigt dich nämlich, die richtigen Fragen zu stellen, du spürst irgendwann echte Neugier, du willst das Gegenüber nicht überzeugen, sondern verstehen. Das muss die oberste Prämisse in deinem Kopf werden: Wieso denkt der so? Wie bring ich ihn dazu, mir seine Ansichten zu erklären, so dass ich sie verstehe? Die Antworten des anderen - sofern er mitmacht - sind dann SEINE Antworten. Nicht deine, deine würde er abwehren. Seine Antworten jedoch glaubt er, und so muss er immer weiter denken, sich hinterfragen, weitere Antworten suchen... Wenn du also trainierst, die Wahrheit "nichts zu wissen" zu verinnerlichen, kannste eigentlich nicht mehr verlieren, und wirst selbstsicher. Sei der Schüler und lass den anderen dein Lehrer sein. > >In der Praxis ist das dann noch ma was anderes, is abhängig von den eigenen Skills und vom Gegenüber. Aber man sollte diesen Weg deswegen nicht als unwahr ad acta legen. Es macht zumindest meiner Ansicht nach Sinn, das auch theoretisch zu verstehen, zu lernen, zu trainieren... Mir hilft das jedenfalls. Ich muss schwierige Diskussionen nicht führen, aber zu wissen, dass ich es könnte, gibt Energie. Nennt sich sokratische Methode. > >Edit: Was ich vergessen hab: Das klappt nur, wenn du fähig zur Meinungsänderung bist. Sollte vom Gegenüber ne Antwort kommen, die du tatsächlich richtig findest, musst du so ehrlich sein und sie annehmen. Und das macht's halt so angsteinflößend. Letztendlich will jeder seine Glaubenssätze bewahren. Man muss den Mut finden, überzeugt werden zu KÖNNEN. Das is halt der Haken. Aber da du deine Meinung ja nur ändern KANNST, und nicht MUSST, ist das vielleicht gar kein Haken. Find ich super, was du da schreibst. Tatsächlich bin ich jemand, der ziemlich stur ist, wenn ich eine Meinung erstmal "falsch" finde. Gleichzeitig aber bin ich durchaus in der Lage zur Meinungsänderung. Das habe ich mir im Laufe der Jahre angeeignet und passiert mir nun auch ständig. Echte Neugier, bei einer für mich absurden Meinung, habe ich widerum selten. Ich versuche dann eher der Lehrer zu sein und Leuten zu erklären, warum es falsch ist zu weit nach rechts zu driften o.ä. Funktioniert hat das sogar ab und zu, aber doch eher selten. Du beschreibst da ja eher so einen kleinen psychologischen Trick. Denn das, was ich durch meine Fragen usw. auslöse ist ja etwas, was bei mir ganz automatisch passiert, wenn ich im Erklärmodus bin. Mir fällt dann manchmal auf "ne, das was ich gerade gesagt habe und das was ich jetzt sage, das passt nicht so ganz zusammen". Und da bin ich dann auch ehrlich und gebe das zu und denke nach. Das sind die Momente, wo ich meine eigene Meinung dann hinterfrage. Im Prinzip wende ich diesen Trick manchmal unterbewusst bei mir selbst an. Ja, sehr interessant. Ha, ist grad halt on demand. I get it. Die Sache ist, ich hab so Diskussionen mit Leuten (aber du sprichst ja auch vom Gegenüber), wo ich denke "alter wtf?". Meine Ex z.B., die ist ihrem Ex vor mir fremdgegangen und dann hatten wir ein Gespräch darüber, dass er ihr ja nach ihrer Affäre nicht mehr vertraut hat. Sie war der Meinung "entweder mein Partner vertraut mir oder er lässt es". Ich sagte dann zu ihr "naja, aber das Vertrauen muss sich ja nunmal erst wieder aufbauen. Es ist doch normal, dass er erstmal Schwierigkeiten hatte dir wieder zu vertrauen". Wir haben uns zum Glück nicht angefangen darüber zu streiten, aber sie sagte dann noch "sehe ich nicht so" und wollte auch nicht mehr darüber sprechen. Da ich in dem Moment wusste, dass wir da so schnell nicht auf einen Nenner kommen würden, habe ich nur gesagt "hm, verstehe ich nicht" und es dabei belassen. Damit will ich sagen: In dem Moment war mir unterbewusst klar, dass sie offensichtlich Probleme mit Empathie hat (passt ja auch -> Fremdgehen + diese harte Meinung danach) und wir waren auch nicht allzu lange zusammen, aber ich denke nicht, dass es was gebracht hätte, sie darüber auszufragen, warum sie diese Meinung hat, weil sie höchstwahrscheinlich unehrliche Antworten gegeben hätte. Sprich sowas wie "wenn ich nicht vertraue, führe ich einfach keine Beziehung". Siehste und jetzt ist genau das passiert, was ich eben erklärt habe. Ich merke für mich, dass ich ihre Meinung nicht zugelassen habe und deswegen Veränderung nicht möglich war. Ich ging fest davon aus, dass sie auf Grund ihrer Antworten so festgefahren in ihrer Denke war, dass sie mich eh nicht verstehen würde. Ich wollt eigentlich auf was ganz anderes hinaus, was den Punkt auch bestätigt: Ich habe in meinem Leben oft das Gefühl, dass es nichts bringt über gewisse Meinungen überhaupt zu diskutieren, weil ich die jeweilige Ansicht von Grund auf so fragwürdig finde, dass ich nicht davon ausgehe, mein Gegenüber würde sie je ändern. Nennt man dann wohl Projektion. Ich hätte meine Meinung und würde meine Meinung bei o.g. Beispiel nicht ändern. Istja lustig ;) Gott, jetzt bin ich verwirrt. Das ist smart. Ich muss mehr chillen! :D Ich werd nämlich auch gern mal mad, wenn mir jemand erklären will, dass jeder das Recht haben sollte auf X zu posten "Massenvergewaltigungen sind ok" und dass es gut ist, wenn auch das zur Meinungsfreiheit zählt. Ich schieß dann gern sofort aus allen Rohren und bin zu emotional. Ich hab heut nen weirden Tag, sorry. |
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