Thema:
Doom - Das Brettspiel gezockt. Was ein Reinfall! flat
Autor: Derrick
Datum:17.02.25 10:11
Antwort auf:Brettspiele & Co Teil 4 - Vier gewinnt von Cherokee

Nicht das alte von 2004 sondern das zum Reboot aus dem Jahr 2016. Ein Spieler übernimmt die Rolle des Zerstörers, der Monster auf dem Brett kontrolliert, und die anderen spielen Doom-Marines. Also 1 vs. 4. Monster und Marines bewegen sich über Karten die sie am Anfang des Spieler halten. Auch Angriffe werden über Karten initiiert und dann durch Würfel abgehandelt.

[https://boardgamegeek.com/boardgame/205317/doom-the-board-game]

Das Ding ist bis jetzt der größte Reinfall in unserer Runde gewesen in Sachen Spielspaß. Keiner fand das Spiel gut.  

Grundsätzlich ist das Spiel von der eigentlichen Spielmechanik gar nicht so kompliziert, verliert sich aber regeltechnisch in unglaublich viel Kleinteiligkeit.

Es gibt einen Berg an Karten, Tokens und sonst was aber das macht alles eigentlich nur unübersichtlich, nervig  und langwierig in Sachen Auf- und Abbau und trägt eben nicht durch seine Komponenten und Regeln dazu bei dass man da auch mehr Spaß rausholen kann. Es ist dadurch fragmentierter aber nicht komplexer oder anspruchsvoller.  

Das Spiel kommt auch mit 3 Anleitungen, wobei eine davon das Heft mit den verschiedenen Missionen ist. Es gibt aber einfach super oft Momente wo die Dynamik zum erliegen kommt. Das liegt auch an der Downtime. Es kann echt sehr lange dauern bis man selbst drankommt und wenn man dann noch unpassende Handkarten hat, dann ist der eigene Zug auch höchst unbefriedigend bevor man dann wieder lange rumsitzt und fast nichts tut. Das Brett ist nach einiger Zeit mit Hittokens, die an Monster verteilt werden, einfach recht zugekleistert und der upkeep ist nervig. Das wirkt alles super unelegant. Kann man sagen das passt zu Doom. Thematisch ja aber spielerisch darf sowas nicht im Weg stehen. Spielerisch darf es schon rau und frenetisch sein aber bei der Übersicht fürs spielerische muss dass einfach besser gelöst sein. Wobei das frenetische des Videospiels auch nicht so gut transportiert wird, Glorykills hin oder her.

Jeder Spieler führt Aktionen über sein Deck und den damit verbundenen Handkarten aus. Jetzt würde man meinen Doom ist ein Deckbuilder, aber so richtig ist das Spiel das auch nicht weil es nur wenige Möglichkeiten gibt sein Deck zu erweitern und man die meiste Zeit mit den gleichen Karten spielt.

Das Spiel ist bis jetzt der größte Reinfall meiner Sammlung und der gestrige Abend war einfach nur enttäuschend. Habe echt viel Zeit aufgewandt um die Regeln zu lernen. Das wars null wert. Auch wenn ich Doom generell liebe, die Box und der Inhalt mit den Minis schön ist, so wird dieses Spiel verscherbelt. Kann auch absolut null nachvollziehen wie dieses Spiele bei BGG eine Wertung von 7,4 haben kann. Das ist da imo nicht annähernd dran. Auch bin ich perplex das so viele Reviews dieses Spiel gelobt haben.

Wenn man ein Doom-Spiel als Brettversion haben will, dann unbedingt Project Elite ausfindig machen. Das Ding ist viel mehr Doom und macht weitaus mehr Spaß.


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