| Re:Ja, zu 100% |  |
>Naja, also im Prinzip sagst du damit ja, dass man studiert sein/"Meinung haben" beruflichlich machen muss oder du musst persönlich etwas von einer Person halten, damit dir die Meinung etwas wert ist? Bei der Antwort dieser Frage wirst du die Arroganz deiner eigenen Meinung wiederfinden.
Das hat absolut nichts mit Arroganz oder "studiert sein" zu tun. Das ist einfach nur natürlich und hat in erster Linie mit dem Nachrichtenwert zu tun. Das hatte einst schon Walter Lippmann in den 1920er Jahren erforscht und ist - natürlich in aktualisierter Form - auch heute noch gültig. Da gibt es etwa 10 Elemente, die den Nachrichtenwert bestimmen. Dazu zählen u.a. Relevanz, Nutzen, Prominenz, Nähe. Und halt noch andere.
Und wann ist eine Nachricht von Wert? Wenn möglichst viele dieser Elemente zutreffend sind. Was genau einem wichtig ist, ist natürlich nicht für jede Person gleich. Aber unterm Strich kann sich niemand allen Elementen entziehen, sprich: ist für dich eine Nachricht interessant, dann sind viele dieser Elemente "aktiv", sonst wäre es nicht interessant für dich.
Klugscheißmodus aus:
Stell dir vor, in China fällt ein Sack Reis um (um den Klassiker zu bemühen). Interessiert hier keine Sau. Was aber, wenn Jackie Chan den Sack Reis mit einem Kick umgeworfen hat und der Sack Reis dann einen Autounfall verursacht hat? Das wird alle interessieren, sogar international, weil Chan ein Megastar war/ist. Hoher Nachrichtenwert. Wenn er dann auch noch selbst von dieser Geschichte berichtet und die launige Anekdote erzählt, dass er schon immer mal einen Sack Reis umstoßen wollte, dann ist der Nachrichtenwert noch größer (weil prominente Persönlichkeiten immer ziehen). Wenn aber der lokale Azubi den Sack Reis aus Versehen umgestoßen hat und sein Chef nun sauer ist und mit ihm schreit, interessiert das vielleicht maximal seine Mitarbeiter und unmittelbaren Nachbarn.
Anderes Beispiel: Ein Freund von mir ist Milan-Fan mit Hang zur Cholerik. Hin und wieder erzählt er mir vom Milan-Forum und den geistigen Ergüssen der User dort. Er findet das hilfreich, ich empfinde die Geschichten aus dem Milan-Forum als wertlos für mich weil das für mich größtenteils geblendete Fanboys sind. Ich will wissen, was er denkt, und nicht irgendwelche Typen, die ich nicht kenne. Und eine Quelle, die halt einfach nur Special Interest ist. Interessiert mich nicht.
Und auch hier dasselbe Prinzip: Was hast du diesbezüglich erlebt? Wie ist dein Standpunkt zu diesem Thema? Und falls nein, was hebt die gepostete Stimme von anderen ab? Fasst du es mit ChatGPT zusammen, kommt bei mir als Empfänger eine gewisse Faulheit und Respektlosigkeit an, die ich nicht mit einem Kommentar honoriere. Und wenn dann irgendein User aus irgendeinem Ort im Internet (in diesem Fall Reddit) als Diskussionsbasis gepostet wird, dann ist das imo vollkommen uninteressant. Nahezu kein Nachrichtenwertfaktor wird hier bei mir angesprochen. Das ist so, als würde ich meiner Freundin oder meinen Freunden erzählen: "Da wir gerade davon sprechen, dieser eine User im Maniac hat etwas interessantes zu unserem Gesprächsthema sagen...!" Da würden mich meine Freunde wohl zurecht fragen, ob ich gerade einen Schlaganfall habe.
>Ich finde viele Meinungen sehr interessant. Sei es hier, sei es in manchen subthreads auf reddit. Das man das nicht vermischen darf, das weiß ich jetzt. Auch wenn der Grund sich mir nicht ganz erschließt.
Du darfst alles. Du darfst auch alles vermischen. Keine Ahnung, warum du jetzt glaubst, dass dir ich oder andere hier das verbieten wollen. Mich stört es nicht und du kannst von mir aus noch weitere User-Stimmen von reddit oder sonstwo hier posten. Ich habe ursprünglich aber auch nicht auf dich geantwortet - eben deswegen, weil ich nie von mir aus schreiben würde, dass mich eine Sichtweise nicht interessiert. Ich lasse es einfach unkommentiert stehen und ignoriere es :-)
Edit: Kann es sein, dass du noch etwas hinzueditiert hast? ich könnte schwören, dein Text war ursprünglich deutlich kürzer...