Thema:
Re:liegt am Thema innere Sicherheit. Besonders bei Mädchen flat
Autor: Atlan
Datum:21.02.25 01:53
Antwort auf:liegt am Thema innere Sicherheit. Besonders bei Mädchen von Telemesse

>Die Situation hat sich in den letzten Jahren spürbar verschlechtert.

Kann es nicht auch sein, dass deine jugendliche Tochter erst in den letzten Jahren überhaupt erst im entsprechenden Alter ist, wo es zu solchen Situationen kommen kann? Angst auf dem Haushauseweg vom Feiern, etc.? Und du inzwischen deswegen mehr Fokus auf all sowas legst und dort eine vermeintliche Zunahme spürst?

Denn ansonsten hätten deinen Beitrag im exakt selben Wortlaut nämlich auch meine Eltern vor 30 Jahren geschrieben haben können, das waren damals exakt dieselben ständig geäußerten Ängste und Sorgen um meine jugendliche Schwester mit exakt denselben anekdotischen Evidenzen.

Aber die messbare Evidenz sieht eher so aus:

Die Zahl der Tötungsdelikte (Mord, Totschlag, Tötung auf Verlangen, Kindestötung, fahrlässige Tötung und strafbare Schwangerschaftsabbrüche) pro 100.000 Einwohner ist nicht stark angestiegen. Sie lag laut polizeilicher Kriminalstatistik  im Jahr 2021 bei 3,6, in den Jahren 2022 und 2023 bei 3,7. Das sind die niedrigsten Werte der vergangenen 30 Jahre.

Richtig ist: Die Zahl der Gewaltdelikte, die auch Körperverletzungen (fast drei Viertel der Fälle) und Raubdelikte (21 Prozent der Fälle) umfasst, ist 2022 und 2023 – nach dem offiziellen Ende der Pandemie – stark gestiegen . Sie ist aber immer noch weit weg von einem Höchststand. 2007 regierte die Union mit der SPD. Damals wurden fast 4000 Gewaltdelikte mehr gezählt als 2023. Bei wesentlich weniger Menschen in Deutschland. Eine »Notlage« herrscht aktuell also keineswegs.

In den Jahren 2002 bis 2012 wurden hierzulande zusammengenommen 4094 Menschen ermordet . Von 2013 bis 2023 waren es insgesamt 3385, also 709 Opfer weniger als in den elf Jahren davor. Obwohl im zweiten Zeitraum die Bevölkerung um mehr als drei Millionen Menschen wuchs, viele davon Geflüchtete aus Syrien und der Ukraine.

Die Zahlen der Fälle von Totschlag und Tötung auf Verlangen (leider weist die Statistik diese Zahlen nicht getrennt aus) schwanken, am höchsten war die Zahl in den vergangenen zehn Jahren 2016 (2066 Opfer) und 2020 (1994 Opfer). 2023 lag sie bei 1842, also wiederum weit von einem vermeintlichen Höchststand entfernt.

Deutschland muss nicht »wieder« sicher werden. Es ist eins der sichersten Länder der Welt.


[https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/migration-friedrich-merz-faellt-auf-den-psychotrick-der-afd-herein-a-f76a4721-bc6f-4a5e-aff8-845eaa45c058]


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