| Re:Klares Nein |  |
>Aber genau das wollen WIR doch logischerweise. Das alles so umzuschreiben, als hätte Russland plötzlich Bock drauf, direkt die NATO vor der Haustür zu haben, und sein langer Wunsch ginge mit einer eroberten Ukraine endlich in Erfüllung, um sich irgendwann auch mit der gesamten Nato anzulegen (sie kriegen ja ganz offensichtlich nicht mal die schwache Ukraine platt), und wir hingegen nicht, ergibt doch geostrategisch überhaupt keinen Sinn?
Du verkennst dabei, dass die NATO kurz vor ihrem möglichen Zerfall steht, da es ein Verteidigungsbündnis mit in erster Line abschreckender Wirkung ist und immer klarer wird, dass Trump/USA im Zweifel nicht mehr oder zumindest nicht mehr in vollem Umfang ihrer bisherigen Rolle nachkommen wollen und daher die abschreckende Wirkung nicht mehr im gewohnten Umfang gegeben ist.
Stattdessen bedroht die USA aktiv ihre NATO-Partner wie Kanada und Dänemark. Sowohl militärisch als auch diplomatisch mit einer skrupellosen und erpresserischen Verhandlungsstrategie.
Gleichzeitig hat West-Europa aber nicht genug eigene Mittel aufgebaut, da man sich auf die USA verlassen hat.
Direkte Grenzen erlauben es einem Angreifer mit deutlich geringerem Aufwand/Mitteln aktiv zu werden - und dieser Angreifer ist ganz sicher nicht West-Europa oder die NATO, sondern Russland, welches Morgenluft wittert, da deren hybride Kriegsführung aufzugehen scheint.
>Eine Großmacht will immer einen neutralen Pufferstaat zwischen sich und einem gegnerischen Militärbündnis.
Nur wenn man nicht kämpfen will, da eine glaubhafte Abschreckung durch die Gegenseite existiert. Diese Ausgangssituation hat sich spätestens mit Trump aber massiv geändert. Natürlich will Russland jetzt direkte Grenzen zu ihren potentiellen Zielen.