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Autor: | Pfombo | ||
Datum: | 28.02.25 17:27 | ||
Antwort auf: | Re:Alter... von Pezking | ||
>>Ich versuch mal, meine Motivation zu erklären, warum ich das Video und meine Gedanken dazu hier gepostet hab: >> >>Ich hab mich lange gefragt, wie die AfD immer mehr Zulauf bekommen kann, obwohl doch jeder mittlerweile checken sollte, was das fürn Verein is. Eigentlich sollte mit jedem neuen Skandal die Wähler weniger werden, stattdessen werden es mehr. Wir wissen, dass die mit spalterischer Gehirnwäsche-Propaganda, Emotionalisierung, Angst, Geschichtsverdrehung und mit zig anderen Arschloch-Moves arbeiten. Wir sollten aber auch nie vergessen, dass nur Leute für sowas erreichbar sind, die das zulassen. Sie lassen es zu, weil sie emotional instabil sind. Sie sind wütend, ängstlich, oder beides, und diese Emotionen befeuert die AfD-Propaganda. >> >>Allerdings: Woher kommt der Nährboden der Angst und Wut, auf dem diese Propaganda gedeihen kann? Aus dem Nichts? Oder hat er vielleicht woanders seine Ursprünge? Meine Ansicht - und das ist glaube ich nur schwer bestreitbar - sind Krisen, sowie der Umgang damit. Flüchtlingskrise, Corona, Ukraine, wir wissen es. Wie ich immer sage, sind das alles Events gewesen, in denen viele Leute das Vertrauen in die Politik verloren haben. Aber nicht nur in die Politik, sondern auch in das Miteinander. Denn die Gesellschaft agierte ebenfalls wenig empathisch. Auf beiden Seiten gab es Feindseligkeit, Vorverurteilung, Gesprächsverweigerung und manchmal sogar Hass. >> >>Je weiter dieses Spiel getrieben wird, desto schwieriger wird es, ins Gespräch zu kommen. Man hört sich aus Prinzip nicht mehr zu. Von rechts heißt's, die Linken sind Schlafschafe, Kulturdiktatoren, Kommunisten und Volksverräter, und von links heißt's, die Rechten sind Nazis, Schwurbler und gehirngewaschene Mitläufer. Na gut, dann denken wir das mal weiter: Was wäre die logische Konsequenz, wenn man nicht mehr miteinander redet und den jeweils anderen als Feind sieht? Wenn's hart auf hart käme, wäre es Bürgerkrieg. Keiner ändert seine Überzeugung, also müssen wir uns bekämpfen. Wie gesagt, nur theoretisch. >> >>Und wie enden solche Auseinandersetzungen oder auch Kriege in der Regel? Entweder dadurch, dass einer gewinnt, weil der Feind geschwächt oder vernichtet wurde, ODER, weil man verhandelt, ins Gespräch kommt. >> >>Mein Gedanke: Warum nicht einfach den Krieg skippen und jetzt reden? > >Der Krieg läuft längst. Die AfD ist eine Bedrohung für die Demokratie in Deutschland. Wahrscheinlich mit Abstand die größte seit Gründung der Bundesrepublik. > >>Das ist meine Motivation. Warum hält man es für ausgeschlossen, zu reden? Ist es die Kontaktschuld und die damit drohende gesellschaftliche Ächtung? Ist es die Angst davor, überzeugt zu werden? Die Angst davor, falsch gelegen zu haben mit seiner Meinung, dass man nicht reden sollte? Ist es einfach nur Wut auf die Dummen? Und wenn es Wut auf die Dummen ist, ist man dadurch dann nicht genau so dumm wie die Feinde, die sich ja ebenfalls von Wut leiten lassen? > >Ehrlich gesagt habe ich vor allem keine Lust darauf, sonst nix. > >Und zum Glück keine Notwendigkeit, denn in meinem Umfeld gibt es nur Leute, die die AfD für das Allerletzte halten. Dito, ich kenne auch keinen AfD-Wähler (glaub ich zumindest). > >Ansonsten glaube ich, dass man nur mit Leuten aufrichtig reden kann, die aufrichtig sind und nach demokratischen Spielregeln agieren. > >Das tut die AfD nicht. Sie lügt, sie manipuliert, sie verachtet alles, wofür eine freiheitlich-demokratische Bundesrepublik steht. ich merke, dass meine Worte hier durch einen gewissen Abwehrmechanismus nicht durchdringen: Ich schreib das doch selbst oben. Ich zitiere mich: "Ich hab mich lange gefragt, wie die AfD immer mehr Zulauf bekommen kann, obwohl doch jeder mittlerweile checken sollte, was das fürn Verein is. Eigentlich sollte mit jedem neuen Skandal die Wähler weniger werden, stattdessen werden es mehr. Wir wissen, dass die mit spalterischer Gehirnwäsche-Propaganda, Emotionalisierung, Angst, Geschichtsverdrehung und mit zig anderen Arschloch-Moves arbeiten." > >Und wenn bestimmte Lügen und Feindbilder nicht mehr ziehen, sucht sie sich kurzerhand die nächsten. Damit kann man nicht arbeiten, da gibt es keine Basis für Diskurs. > >Und deshalb glaube ich auch fest daran, dass man nicht die AfD-Wähler ins Visier nehmen muss (bzw. kann), sondern die AfD selbst. Die muss man verbieten Auch ich hoffe darauf. Ist hier in diesem Thread mehrmals nachzulesen. >und nicht nur wegen ihr muss man dringend die sozialen Netzwerke viel stärker regulieren. > >Wie sollen die Menschen vernünftige demokratische Wahlentscheidungen treffen, wenn viel zu viele kein realistisches Bild von der Realität mehr haben? > >Nehmt unseren Feinden diese verheerende Waffe weg, dann wird automatisch auch das Schlachtfeld wieder kleiner! Ich würde gerne genau so argumentieren. Aber genau das würde auch wieder die "Meinungsfreiheit"-Narrative stärken. Finde das nicht so einfach. >Und verbietet die AfD, damit sie erst gar keiner mehr wählen kann! > >>Ist die Frau aus dem Video jetz ne bezahlte Rattenfängerin auf NPD-Niveau? Oder nur ne normale Frau, die den Mut aufbringt, zu ihrer gesellschaftlich inaktzeptablen Wahlentscheidung zu stehen und dabei trotzdem um Verständnis zu bitten? Wie sicher weißt du, ob die nicht einfach nur auf die Weise blind geworden is, wie ich es oben beschrieben habe? Ich weiß es nicht. > >Ich bin mir sehr sicher, dass sie entweder von der AfD gesponsert ist - oder es als entsprechende Influencerin gerne wäre und dies einen proaktiven Vorstoß darstellt. > Kann natürlich sein. >Nichts an ihren Videos kommt mir auch nur ansatzweise aufrichtig vor. Es kommt anderen aber aufrichtig vor in den Kommentaren, und der Vibe, der dort herrscht, lässt gerade Raum, um mal aus deren Perspektive für Annäherung zu werben. Vielleicht hau ich da noch maln Comment rein, wo ich mich als Grünenwähler oute und meine Angst vor der AfD kundtue. Denn da man dort gerade auf der emotionalen Ebene labert, sollte man mir eigentlich Verständnis entgegenbringen. |
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