Thema:
Sehr einseitige Sichtweise flat
Autor: Pfombo
Datum:04.03.25 10:45
Antwort auf:Re:Schwierig von Telemesse

>>Labern is sein Job. Der räumt jetzt einfach nur den Saustall auf, den sein infantiler Boss angerichtet hat. Dass es bei "Friedensverhandlungen" immer zwei Seiten mit valide erscheinenden Argumenten gibt, weiß jeder. Rubios Argumentation geht aber überwiegend nur auf Punkte ein, die die Haltung seiner Arbeitgeber unterstützt. Da wird nicht einmal die Perspektive der Ukraine eingenommen. Er plärrt einfach nur "The President wants peace". Ach was!!! So ein ehrenhafter Präsident!!
>>
>>Die Russen haben gejubelt, Trump fands lustig, als die Frage von dem Journo zu Zelenskyys Outfit kam, und Vance war ebenso herablassend und belehrend. Das war alles respektlos und undiplomatisch, und es spricht Bände über die Absichten dieser Halunken. Da kann Rubio noch so sehr irgendeine Weltverbesserungsscheiße predigen. Ehrenhaftigkeit und Moralität ist in dieser Regierung nonexistent.
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>Vielleicht sollte man mal, ganz unabhängig der Präferenz der beteiligten Akteure, die nüchternen Fakten betrachten.
>Fakt 1: Europa hat es seit Beginn des Krieges nie geschafft irgendwie mal proaktiv zu handeln, sondern hat immer nur reagiert wenn die Kacke bereits maximal am dampfen war, allen voran Deutschland. Man denke nur an das 5.000 Helme Desaster und das unerträgliche Auftreten Lambrechts. Dieses Vorgehen hat es den Russen erst ermöglicht sich langsam aber stetig vorzuwalzen.


Bestreitet niemand. Dass Europa jetzt den Arsch hochkriegen muss, ist ein positiv auslegbarer Nebeneffekt. Das heißt aber bei weitem nicht, dass die Trump-Adminstration mit allem Recht hat (was du vielleicht auch so siehst, aber ich wills trotzdem mal aussprechen).

>Fakt 2: Die Ukraine hat weder derzeit noch absehbar die militärischen Möglichkeiten den Vormarsch der Russen aufzuhalten, geschweige denn Gebiete zurückzuerobern.

Darüber weiß ich zu wenig, aber ja, alleine schaffen sie's nicht, sie brauchen natürlich Support. Deswegen war Zelenskyy ja drüben.

>Fakt 3: Der Ukraine gehen die Soldaten aus. Rekrutierungen werden immer schwieriger und unschöner. Die Zeit ist also ein klarer Gegner.

Dafür bräuchte ich auch einen Beleg, aber ja, rein logisch kann's gar nicht anders sein. Dennoch: Auch dieser Fakt unterstützt nicht die Annahme, dass Zelenskyy jeden Deal annehmen muss, der ihm aufgetischt wird. Was bringt ihm der Frieden, wenn es keine Sicherheitsgarantien gibt? Was heißt das für die zukünftige Sicherheit der Ukraine und was für ein Signal ist das an andere autokratische Nationen?

>Fakt 4: Ohne die USA sind weder die Ukrainer, noch die Europäer militärisch in der Lage die Situation zu stabilisieren, geschweige denn zu Gunsten der Ukraine zu verbessern.

Is irgendwie wie Fakt 2. Bis auf das Wort "Europäer". Wie sicher ist es, dass Europa das nicht kann? 100% ausgeschlossen?

>Fakt 5: Europa ist dazu noch insich uneinig. Deutschland hat noch nicht mal eine funktionierende Regierung noch irgendwas militärisch relevantes beizutragen ausser Taurus, deren Einsatz aufgrund der möglichen Reichweite bis Moskau, höchst brisant ist, da muss ich Scholz für seine Zurückhaltung tatsächlich mal zustimmen.

Ja, das kann man nicht kleinreden, is so. Aber auch hier: Ist das 100% sicher, dass Deutschland nix militärisches dazu beitragen kann? Oder andere Länder der EU?

>Fakt 6: Es gibt seit Beginn des Krieges keine wirkliche Exitstrategie der Europäer und jetzt scheinen einige wohl wirklich zu glauben, auch ohne die Amerikaner, den Krieg irgendwie auf dem Schlachtfeld gewinnen zu können.

Ja, ist wirklich sehr unrealistisch. Es ist eine schwierige Lage, das bezweifelt niemand. Trotzdem müssen wir immer wieder auf die Ausgangsfrage zurückkommen: Was für einen "Frieden" will die USA, was ist der Preis, was bedeutet das für die Ukraine und für künftige Konsequenzen? Warum wehrt sich die Ukraine denn immer noch against all odds? Machen die das aus Spaß? Wohl kaum! Sie kämpfen für die Unhabhängigkeit von Russland, sie wollen auf keinen Fall unter deren Regime fallen.

>Fakt 7: Es wird in diesem Krieg keine Gewinner geben. Hier geht es längst nur noch um Schadensbegrenzungen.

Hm, über den Satz muss ich nachdenken... falsch isser nich. Aber irgendwie auch nich richtig.

>Oberste Priorität sollte daher ganz deutlich auf eine, wenn auch erst Temporäre, Beendigung der Kampfhandlungen liegen.

Da kann ich nich widersprechen. Welche Bedingungen sind daran denn geknüpft? Wieso hört Russland nich einfach als erster auf zu ballern?

>Fakt 8: Es ist schon sehr erstaunlich das das größe Pro Krieg Geschreie plötzlich aus der Ecke der einstigen Pazifisten und Wehrdienstverweigerer kommt. Die scheinen wohl zu vergessen das im Krieg immer einen seinen Arsch in die Schusslinie halten muss. Da würde ich doch gerne mal die Frage stellen ob die Kriegsbefürworter selbst bereit dazu wären oder auch ihre eigenen Kinder in den Krieg schicken würden, mit guten Chancen nicht mehr nach Hause zu kommen, solange es auch nur die kleinste Möglichkeit gibt das Blutvergießen auch anders zügig zu beenden.

Niemand will Krieg. Aber der Krieg kommt manchmal trotzdem zu einem hin, ob man's will, oder nich.
>
>Fazit: Ohne die Amerikaner, ob man das nun mag oder nicht, rauschen die militärischen Optionen in den Keller und damit auch die Verhandlungsoptionen gegenüber den Russen, die sicher nur auf dieses Szenario warten.
>Was es nun also braucht sind erst mal diplomatische Bemühungen um wirklich alle westlichen Beteiligten incl. Amerikanern auf eine Linie zu bringen; und da muss auch die Frage gestellt werden ob Selensky, da auf Dauer noch die richtige Person ist, da auch er durch seine kommunikativen Fehler, die Situation aktuell weiter eskaliert anstatt mal zu versuchen Ruhe rein zu bringen und die Luft raus zu lassen.


Zelenskyy dumm aussehen zu lassen, war imo der Plan. Ein richtiger Skiller hätte vielleicht auch gegen Trump und Vance im Oval Office mit lauter frechen Journos souverän wirken können, aber mein Gott, wie unfassbar geskillt müsste dieser jemand dann sein, da dann rhetorisch, körpersprachlich und inhaltlich als Gewinner rauszugehen? Kommunikative Fehler, auweia... Die Absicht seiner Gesprächspartner war es nicht, zu verhandeln. Sie wollten befehlen! Friss oder stirb.

>Hier geht es eben nicht mehr ums gewinnen oder verlieren, ums rechthaben und Prinzipien, hier geht es schlicht mal darum diese Scheisse irgendwie mal zu einem Ende zu bringen.

Das ist auch so easy dahergesagt. Russland soll die Scheiße beenden. Die sollen einfach abhauen. Fertig aus Micky Maus.


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