Thema:
Re:Ja aber... flat
Autor: sYntiq
Datum:04.03.25 14:59
Antwort auf:Re:Ja aber... von Matze

>... und daran glaube, dass sich diese Idioten an einer der ältesten und stabilsten Demokratien der Welt die Zähne ausbeißen werden

- Die Wähler wählen ihren Präsidenten nur indirekt. DAS tun die Wahlmänner des "Electoral College".

- Es zählen nur die Stimmen des Gewinners eines Bundesstaates. Sprich: Hat Kandidat 1 5% der Stimmen in einem Bundesstaat, Kandidat 2 48% und Kandidat 3 2%, verfallen die Stimmen für Kandidat 2 und 3 da alle Wahlmänner-Stimmen dann an Kandidat 1 gehen.

- Dank diesem "Winner takes all" Prinzip passiert es gern mal dass da eine Partei/ein Präsident an die Macht kommt der NICHT die Mehrheit der Wählerstimmen bekommen hat.

- angeblich* müssen sich die Wahlmänner nicht an das halten was in ihrem Bundesstaat abgestimmt wird.(Wird aber üblicherweise getan)

- Wer das meiste Geld zum Wahlkampf mitbringt hat auch die größten Chancen Präsident zu werden. Kein/wenig Geld? Keine Chance.

- Wahlkreise werden angeblich* gern mal so festgelegt wie die aktuelle Regierung hofft die meisten Stimmen für sich zu bekommen.

- Wahllokale/Öffnungszeiten werden angeblich* gern so festgelegt und definiert das bestimmte Bevölkerungsgruppen stark benachteiligt werden und unter Umständen gar nicht wählen gehen können ("Fahr ich jetzt zur Arbeit und kann diese dadurch behalten oder fahr ich wählen und bin dafür dann einen meiner 3 Jobs los weil ich dort nciht aufgetaucht/zu spät gekommen bin?")

- Es gibt nicht wenige Menschen die zwar US-Bürger sind aber trotzdem nicht wählen dürfen. Straftäter, Häftlinge, nicht rechtzeitig zur Wahl registrierte Personen etc.

- Man muss sich selbst zur Wahl fristgerecht registrieren. Die Regeln und Fristen dafür unterscheiden sich von Bundesstaat zu Bundesstaat sowie von Wahl zu Wahl.


"Einer der ältesten und stabilsten Demokratien der Welt" wirkt auf mich da ganz, GANZ stark eher nach "einer der ältesten Scheindemokratien der Welt" und ich sehe da echt keine Anzeichen für "stabil". Im Gegenteil. Ich denke der Weg für eine Pseudo-Demokratie wo es im Notfall halt bei den Wahlen nur noch eine statt 2 Parteien gibt ist viel, viel kürzer als der Weg zu einer "echten" Demokratie wie wir sie hierzulande kennen. Dafür gibt es dort zu viele mögliche Stellschrauben innerhalb des Wahlsystems um das ganze rel. unauffällig nach den Wünschen der regierenden Partei anzupassen.


"US-Demokratie" ist etwas ganz anderes als das was wir hier in Deutschland unter "Demokratie" verstehen.
Die DDR war angeblich auch demokratisch und auch Putin wurde ja "demokratisch" gewählt.




*angeblich weil: Ich hab das jetzt schon des Öfteren gehört/gelesen aber selbst nichts dazu gefunden und auch keinen Bock mich da jetzt intensiv einzuarbeiten.


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