Thema:
Re:Würde Euch beiden zustimmen, aber: flat
Autor: Xtant
Datum:06.03.25 13:06
Antwort auf:Würde Euch beiden zustimmen, aber: von thestraightedge

>Dass die Debatte sich um Volvo entzündet ist komisch.

Finde ich nicht. Volvo gehört sicherlich zu den Herstellern, der sich in seiner Ausrichtung mit am stärksten gewandelt hat. Auch wenn sie - da gebe ich dir recht - schon seit Längerem praktisch abgeschlossen ist und so gesehen nix Neues.
Aber mir geht's mit meiner Ursprungsaussage auch gar nicht konkret um Volvo.

>850 war damals ein Auto für Anwälte und Geschäftsführer, oder Dienstreisende.

Ich glaube, da verwechselst du was. Der 240/260 war ja die Universalwaffe, und er wurde quasi gleich von drei Modellen ersetzt: 740/760/940/960 "nach oben", 440/460 als untere Mittelklasse und dazwischen 850. Das war aber kein Lifestyle-Mobil, sondern biedere Massenware.

>Der V70 ebenfalls. In ähnlicher Linie steht nun der ES90. Volvo hat ja außer dem C30 nie wirklich günstige, kleine Autos angeboten.

66, 77, 343, 363, 440/460, S40/V50, V40. Viele Volvos wirken wegen dem Hang zum Stufenheck einfach größer. Der V50 war etwa Focus-Plattform.
Dass Volvos auch nie die günstigsten waren, hatte aber auch seine Gründe. Man wusste, was man für sein Geld bekommt, dazu Schweden als Hochlohnland etc. Volvo wollte aber, abgesehen von einigen "chic"-Modellen, die es schon immer gab (P1800, 262C, 480, 780...), bis weit in die 2000er hinein nie Premium-Lifestyle-Bomber bauen.

Aber klar, heutzutage kauft man z.B. einen XC60 ja immer noch, weil man es praktisch will und ansonsten keine großen Ansprüche hat. ;-)

>Dass sich die deutschen Hersteller aus diesem Segment verabschiedet haben ist ja ein ganz anderes Thema.

So gesehen nicht, Volvo positioniert sich ganz klar als Konkurrent. Hängt so gesehen schon zusammen.

>Da ist Volvo eigentlich ein positives Beispiel, weil glasklar positioniert am Markt und bzgl. Zielgruppe. Die werden von dem Auto damit das verkaufen, was sie sich erhoffen, und nicht jammern dass das kein Bestseller geworden ist der in den Zulassungsstatistiken oben steht.

Volvo profitiert enorm davon, dass den meisten Marken ihr heimischer und damit lange Jahre wichtigster Markt mehr oder weniger völlig egal geworden ist.  Das gilt natürlich erst recht in einem 10-Millionen-Land wie Schweden. Für "Zuhause" das Volksauto zu bauen, spielt quasi keine Rolle - entsprechend siehts mit den heimischen Zulassungszahlen aus. Der globale Premium-Markt ist da 1000x attraktiver.


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