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| Autor: | Atlan | ||
| Datum: | 11.03.25 15:21 | ||
| Antwort auf: | Er widerspricht sich selbst von Matze | ||
Exakt. Die einzige Gefahr, die für die EU und Nato-Länder von Russland ausgeht, ist atomarer Natur. Und psychologischer, aber dazu am Ende dieses Beitrag mehr. Der russische Angriff auf die Ukraine ist ja der beste Beweis dafür, wie schwach Russland ist. Nicht nur wegen des ausbleibenden Erfolgs, sondern schlichtweg die Tatsache, dass Putin sich überhaupt zu so einer wahnwitzigen Aktion genötigt sah. Weil er aber eben wusste, dass eine verwestlichte oder gar der Nato angehörende Ukraine sein Land geostrategisch so schachmatt setzen würde, dass Russland tatsächlich nur noch unbedeutende Regionalmacht wäre. Deswegen haben die USA spätestens seit dem Maidan ja auch so offen gepokert: Reagiert Russland auf eine fortschreitende Westbindung der Ukraine nicht oder lässt gar die NATO direkt vor seiner Haustür zu, ist Russland strategisch geschlagen und die USA können sich auf China konzentrieren. Reagiert Russland und greift die Ukraine präventiv an (aus Sicht der USA idealerweise in einem nicht endenden Abnutzungskrieg, wie wir ihn inzwischen auch haben), sind Russlands militärische Ressourcen auf ewig gebunden - und die USA können sich auf China konzentrieren. Für die USA gab es in diesem zynischen Machtkampf von Anfang an nur zu gewinnen, für Russland nur zu verlieren. Und offenbar ist man in Russland zu dem Schluss gekommen, dass ein präventiver Angriffskrieg zumindest das kleinere Übel ist als die Möglichkeit eines NATO-Landes oder US-Waffen direkt vor der Haustür. Was Russland seitdem macht, gleicht eher dem Prinzip von Terrorismus: Rein konventionell-militärisch ist Russland keine Gefahr für den Westen, das weiß auch Putin. Stattdessen versucht er, uns durch sein Säbelrasseln und seine imperialen Reden in eine uns selbst schwächende Panikreaktion zu drängen: eine komplett überbordene Aufrüstung. Weil "Panzer statt Butter" immer zu sozialen Verwerfungen führt, eine Erhöhung der Militärausgaben bei Senkung der Sozialausgaben historisch schon immer ein Garant für soziale Unruhen war und Länder auf diese Weise nach innen schwächt und somit antidemokratische Kräfte stärkt. Also zu einem Erstarken von russlandfreundlichen Kräften in eben diesen Ländern. Am Ende des nun beginnenden Aufrüstungswahns werden in allen westlichen Ländern rechtspopulistische, autokratische Regierungen stehen. Militärisch und polizeilich hochgerüstet - und pro russisch. DAS ist die Art und Weise, wie Russland uns schwächen und schlagen kann. Und wir steigen voll drauf ein. :/ Über wirtschaftliche Stärke hinaus würden uns vor Russland leider höchstens Atomwaffen schützen. Aber dann unbedingt auf gesamteuropäischer Ebene, damit könnte auch ich leben. Konventionelle Aufrüstung hingegen wird uns nicht nur finanziell sondern im Falle einer Wehrpflicht (in Zeiten von alternder, schrumpfender Gesellschaft und Fachkräftemangel absolut idiotisch) auch personell sowohl wirtschaftlich als auch im Hinblick auf die notwendige sozial-ökologische Transformation eklatant schwächen und damit Russland in die Hände spielen. Die AfD freut sich. Denn sie will ja nicht ohne Grund am liebsten noch höhere Militärausgaben (5%+ des BIP, was fast der Hälfte des Bundeshaushalts entspräche, lol) bei gleichzeitigem neoliberalen Kahlschlag. Weil sie weiß, dass sowas vor allem ihr dient. Und damit Putin. |
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