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Autor: | Zinkhal | ||
Datum: | 13.03.25 16:11 | ||
Antwort auf: | Re:Wann habt ihr zum letzten mal ein Risiko genommen? von token | ||
>Danke für den Post. Da ist auch eine Menge die mich beschäftigt oder betroffen hat. Find‘s sehr spannend wie bewusst du diese Belastung die mit sowas einhergeht reflektierst, wohin sie abstrahlt, wie man auf sich aufpassen muss. Vor einiger zeit wurde in einer Fachzeitschrift ein Gastaufsatz zur mentalen Gesundheit von Steuerberatern veröffentlicht. Das wurde auch im Rahmen einer kleinen Studie untermauert. Der ganze Artikel las sich wenig erbaulich. Bei der anonymen Befragung haben viele Kollegen zugegeben, dass sie am Limit oder oftmals gar drüber sind. Fand ich sehr aufschlussreich. Den richtigen Weg für mich habe ich auch noch nicht gefunden bzw. gibt es immer wieder Stoßzeiten oder unvorhergesehene Ereignisse, wo du um viel Arbeit und/oder schlaflose Nächte einfach nicht drum rumkommst. Ich weiß aber, dass ich mir da irgendwie ein Konzept zurechtlegen muss, dass langfristig vorsorgt und ich nicht im worst-case irgendwann in den Burn-Out laufe. > >Ich bin da den Weg gegangen nicht upzusizen, trotz der Anreize, sondern downzusizen, was dann aber ebenfalls Mut eingefordert hat. Dazu hatte ich nie den Mut bzw. war ich nie in der für mich richtigen Ausgangslage. Als Selbständiger wird es nochmal schwerer. Hier sind ja einige im Forum diesen Weg gegangen. Da war ich durchaus das ein oder andere mal am grübeln, ob das nicht der besserer Weg gewesen wäre. > >Wünsch dir alles Gute, ich kann mir auch gut vorstellen dass sowas dann auch nicht „25 Jahre“ so weitergeht, sondern so ein Invest in sich auch zu einem Punkt kommt, der wieder Räume öffnet sich zu entlasten, etwa wenn gewisse Dinge abbezahlt sind. Danke. Momentan zahle ich ordentlich Schulden ab. Das wird auch noch ein wenig dauern. Aber danach muss man vielleicht mal schauen, ob es auch noch andere Modelle gibt, die irgendwie ausgeglichener sind. Aber wer weiß, wie sich unsere Arbeit bzw. unser Arbeitsmodell bis dahin gewandelt hat. Ich persönlich gehe ja davon aus, dass die KI dies in absehbarer Zeit grundlegend ändern wird und teilweise schon tut. > >Ich hatte vor allem enorme Angst in einer Art Leistungsfalle zu landen der ich irgendwann nicht mehr gerecht werden kann. Mein Anspruch an mich selbst ist sehr hoch. Damit baue ich mir auch selbst ordentlich Druck auf. Berufstechnisch ging es bei mir immer bergauf. Das macht dann irgendwann auch gierig. Ich bin immer Schritt für Schritt gegangen und habe geschaut, wie realistisch der nächste Schritt ist. Es gab immer wieder Punkte, wo ich eigentlich mit dem erreichten sehr zufrieden war. Irgendwann später hat sich aber immer das Gefühl eingestellt, dass ich "mehr" will. Ich habe mich auch mal gefragt, warum das so ist. Ich denke, dass hängt auch noch mit meiner Jugend zusammen, wo wir auf Sozialhilfe aufgestockt wurden und ich jahrelang miterleben musste, was es bedeutet, wenn sowas profanes wie die Waschmaschine kaputt geht. Das hat finanziell alles auf den Kopf gestellt. Generell wie viele Sorgen meiner Eltern nur wegen des Geldes hatten. Ich denke unterbewusst wollte ich niemals in solch eine Situation kommen. Deswegen war ich nie lange mit dem erreichten zufrieden. Die Motivation resultiert also auch aus dem Gedanken, es mal besser zu haben als meine Eltern. Ich bin unverändert sehr sparsam und treffe Investitionen sehr rational und mit bedacht. |
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