Thema:
Re:Thema Hossenfelder, hier gutes Video flat
Autor: PUH
Datum:16.03.25 11:26
Antwort auf:Re:Thema Hossenfelder, hier gutes Video von DJS

Genau in dieser Einschätzung zeigt sich meiner Meinung nach das Problem. Ich kann deine Gedanken nachvollziehen, aber so ist es vermutlich nicht mal von Hossenfelder gemeint. Sie nimmt aber eben billigend in Kauf, dass du das denkst.
Erstmal ist es Illusion, "die Steuerzahler" irgendwie entscheiden zu lassen, was gute und was schlechte Forschung ist. Guck dich mal um, die Leute sehen nicht mal ein, warum man die Wissenschaft braucht, die grade ihr Tiktok abspielt. Teste es selbst, zeig mir mal 3 paper aus Hossenfelders Bereich, die wichtig sind und 3 die es nicht sind. Das zu entscheiden IST die Forschung. Zudem kann einiges an Forschung nur retrospektiv bewertet werden. Einsteins ART wurde anfangs von einer handvoll Physikern ähnlich bewertet, die hatte nur keinen YT-channel.

Zweitens geht es absolut nicht darum, dass die "einfach irgendwas" tun, weil es eben bezahlt wird. Es geht darum, ob die wissenschaftstheoretischen Kriterien allgemein hinterfragt und akzeptiert werden, was aber selbst Gegenstand der Forschung ist. Übrigens einer Forschung zu der sie selbst ja ja kaum beiträgt. Wir sprechen also über sehr komplexe Fragestellungen, die sie aber als total klar hinstellt, und alle anderen sind doof. Ergebnis? Nicht-Experten werden aufgeheizt gegen genau die falsche Gruppe.

Wenn du Steuerausgaben kritisierst dann ist Forschung ungefähr der am wenigsten sinnvolle Bereich, grade Theoretiker kriegen einen Hungerlohn bei gleichzeitig irre hoher Hürde der Qualifikation. Wir reden über Peanuts! Guck lieber mal, in Reiche genug abgeben. Imho werden hier mal wieder 2 schwache Positionen gegeneinander ausgespielt.

Es gibt natürlich legitime Kritik am Forschungsbetrieb, #ichbinhanna ist einer.
Ebenso ist Kritik an den Überlegungen hinter der Stringtheorie berechtigt (kennst du die? Was ist deine Meinung dazu?). Wozu es aber imho nicht führen darf ist, dass die Zielgruppe (Laien bei ihren YTs) bewusst in die Irre geführt wird. Sonst kriegen wir eine Situation analog der, dass berechtigte Kritik an einzelnen Sachverhalten bei Migration genutzt wird, um gezielt Ausländerfeindlichkeit zu schüren. Und mir macht das Sorgen, denn wir brauchen nur in die USA zu schauen, wohin wissenschaftsfeindlichkeit führt, bald krepieren da wieder die Kinder, weil einfach gegen die falsche Gruppe geschossen wird. So wird es hier auch kommen.


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