Thema:
Re:Thema Hossenfelder, hier gutes Video flat
Autor: DJS
Datum:16.03.25 13:38
Antwort auf:Re:Thema Hossenfelder, hier gutes Video von PUH

>Genau in dieser Einschätzung zeigt sich meiner Meinung nach das Problem. Ich kann deine Gedanken nachvollziehen, aber so ist es vermutlich nicht mal von Hossenfelder gemeint. Sie nimmt aber eben billigend in Kauf, dass du das denkst.
>Erstmal ist es Illusion, "die Steuerzahler" irgendwie entscheiden zu lassen, was gute und was schlechte Forschung ist. Guck dich mal um, die Leute sehen nicht mal ein, warum man die Wissenschaft braucht, die grade ihr Tiktok abspielt.


Das ist imo nicht der Punkt. Forschung würde genau so (vielleicht etwas schlechter, aber vielleicht eben sogar besser, wie Hossenfelder sagt) funktionieren ohne öffentliche Gelder. Man würde nicht von oben entscheiden wo und wie intensiv geforscht wird, der Markt würde das regeln.

>Teste es selbst, zeig mir mal 3 paper aus Hossenfelders Bereich, die wichtig sind und 3 die es nicht sind. Das zu entscheiden IST die Forschung. Zudem kann einiges an Forschung nur retrospektiv bewertet werden. Einsteins ART wurde anfangs von einer handvoll Physikern ähnlich bewertet, die hatte nur keinen YT-channel.

Und was spricht dagegen, dass das alles ohne Steuergelder genau so abläuft?

>Zweitens geht es absolut nicht darum, dass die "einfach irgendwas" tun, weil es eben bezahlt wird.

Faktisch passiert es aber zum Teil. Wenn man einen Vertrag für 5 Jahre hat, muss man regelmäßig Ergebnisse vorweisen.

>Es geht darum, ob die wissenschaftstheoretischen Kriterien allgemein hinterfragt und akzeptiert werden, was aber selbst Gegenstand der Forschung ist. Übrigens einer Forschung zu der sie selbst ja ja kaum beiträgt. Wir sprechen also über sehr komplexe Fragestellungen, die sie aber als total klar hinstellt, und alle anderen sind doof.

Die Fragestellung ist jetzt nicht wirklich komplex. Würde Forschung ohne Steuergelder genau so gut funktionieren? Sie sagt ja und begründet es imo ziemlich gut, andere sagen nein und haben auch ihr plausiblen Argumente.

>Wenn du Steuerausgaben kritisierst dann ist Forschung ungefähr der am wenigsten sinnvolle Bereich, grade Theoretiker kriegen einen Hungerlohn bei gleichzeitig irre hoher Hürde der Qualifikation.

Dann hält man ihre Arbeit vermutlich nicht wirklich für wertvoll, sonst würden sie sehr viel Geld verdienen. Als Professor in Deutschland verdient man ganz OK und ist dann auch verpflichtet zu forschen/publizieren. Sieht dann zum Teil dann so aus, dass die Professoren mit begabten Studenten "zusammen arbeiten"... Da steht dann der Name des Professors ganz oben, obwohl er nicht eine Zeile selbst geschrieben hat. Ist das sinnvolle Forschung? Man weiß es nicht.
>
>Es gibt natürlich legitime Kritik am Forschungsbetrieb, #ichbinhanna ist einer.
>Ebenso ist Kritik an den Überlegungen hinter der Stringtheorie berechtigt (kennst du die? Was ist deine Meinung dazu?).


Nicht wirklich. Ist das nicht so, dass man viel Zeit/Geld investiert, ohne dass sie  überhaupt beweisbar/widerlegbar ist? Mein ganzes Wissen basiert da auf "The Big Bang Theory". :D

>Wozu es aber imho nicht führen darf ist, dass die Zielgruppe (Laien bei ihren YTs) bewusst in die Irre geführt wird. Sonst kriegen wir eine Situation analog der, dass berechtigte Kritik an einzelnen Sachverhalten bei Migration genutzt wird, um gezielt Ausländerfeindlichkeit zu schüren. Und mir macht das Sorgen, denn wir brauchen nur in die USA zu schauen, wohin wissenschaftsfeindlichkeit führt, bald krepieren da wieder die Kinder, weil einfach gegen die falsche Gruppe geschossen wird. So wird es hier auch kommen.

Das sind imo zwei Paar Schuhe. Natürlich muss weiterhin gelehrt werden und die Kosten für die Vermittlung des Wissens sollte der Staat übernehmen. Deswegen sehe ich es auch nicht als wissenschaftsfeindlich. Forschung soll weiterhin stattfinden nur eben gezielter/unabhängiger und nicht von oben bestimmt.


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