Thema:
Re:Und bei Hitler fragen heute die Leute: flat
Autor: Guy
Datum:17.03.25 11:20
Antwort auf:Re:Und bei Hitler fragen heute die Leute: von Goldfisch

>Glaubst du bei Hitler haben die Menschen damals gedacht er wäre der Böse?

Wie aktuell bei Trump gab es auch bei Hitler viele Menschen, denen seine Linie gefiel und die freudig mitgezogen haben.
Sehr oft hatten diese ebenfalls eine sadistische Ader, waren machtgeil usw.
Genauso gab es aber auch genug Menschen, die das anders sahen.
Wer aber den Mund aufmachte, der wurde direkt "beseitigt".
Siehe z.B. Sophie Scholl.

>Ich glaube von aussen immer im nachhinein etwas zu betrachten gibt ein komplett falsches Bild. Ich bin mir Sicher, dass die Nazis damals dachten sie seine die Guten und das wäre alles toll was die ja machen.

"Die Nazis" waren aber eben nunmal nicht alle Deutschen.
Genauso wie "Die Trump-Anhänger" eben nicht alle Amerikaner sind (mittlerweile sogar die Minderheit).

>Wenn 1933 jemand Hitler getötet hätte, dann wäre das ja alles nicht passiert und die Geschichte hätte ganz anders ausgesehen und er hätte vielleicht heute als ein guter Mensch dort gestanden der von einem bösen erschossen wurde.

Toll, was soll das aussagen?
Jemand ist so lange nicht böse, bis er Böses tut (und was böse ist entscheidet am Ende die Geschichte).
Wäre Putin 2000 erschossen worden, hätten wir auch nicht das Bild von ihm, das wir jetzt haben.

Grundsätzlich:
Klar wird Geschichte von Siegern geschrieben, deshalb ist auch der Holocaust schlimm, Deutschland hat eine ewige Schuld, usw. - bei der Dezimierung der amerikanischen Ureinwohner oder der Sklaverei (beides Verbrechen mit noch deutlich höheren Opferzahlen als der Holocaust) gibt es sowas hingegen nicht, da ist, im Gegenteil, ja schließlich am Ende ein "Great Country" draus hervorgegangen, bei dem man sich gar unverhohlen das Recht rausnimmt, darauf auch noch öffentlich stolz sein zu dürfen.

>Ich glaube, dass die Trump wähler dort das alles anders sehen als wir hier.

Wie gesagt, es wäre falsch (und zu einfach) "Die Tump Wähler" und "Die Amerikaner" in einen Topf zu werfen, ebenso wie "Die Nazis" und "Die Deutschen".
Die Welt ist lange nicht nur schwarzweiß.
Wie William Shakespeare sagte:
"An sich ist nichts weder gut noch böse, das Denken macht es erst dazu."
Somit bin ich immer sehr vorsichtig, da einfach generell nur binär zu kategorisieren, unabhängig davon, ob mir persönlich etwas direkt gefällt oder nicht.
Nur objektiv gut oder nur böse gibt es IMO nicht.
Jeder politische Akteur hat Leichen im Keller und zu jeder Leiche gibt es Angehörige, die ihm das übel nehmen - und sich dann als "gut" und ihn als "böse" sehen.


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