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Autor: | FS | ||
Datum: | 17.03.25 23:14 | ||
Antwort auf: | Wohin eskaliert die Welt? von Guy | ||
>Ganz rational betrachtet sieht es düster aus: >- Es gibt immer mehr Autokratien (Russland, China, Nordkorea, selbst in/um Europa mit Ungarn oder der Türkei, nun auch die USA, usw.). Die immer deutlicher zeigen, dass sie nix können. Die nächsten Wahlen laufen dann wieder anders bzw. es wird wieder demokratische Demonstrationen und Revolutionen geben, welche Diktatoren zum Teufel jagen. Wir hatten sowas ja schonmal. >- Mit den BRICS gibt's ein Gegengewicht zum "Westen" oder der sog. First World. Und es gewinnt immer mehr an Gewicht, will sogar den US-Dollar als "Weltmarktwährung" ersetzen. Man könnte auch sagen: Die armen, bisher oft ausgebeuteten Länder erheben sich. BRICS scheitert weiterhin daran, sich nicht auf eine Währung, einen klaren gemeinsamen Kurs und eine Führungsfigur einigen zu können. Die Unsicherheiten durch Trump USA schwächen den Dollar, dafür steigt die Bedeutung des Euro. Der Zwang Europas sich politisch und militärisch von USA abzunabeln, stärkt das Gemeinschaftsgefühl und führt langfristig zum Aufschwung, da USA nicht mehr als zuverlässig gesehen wird und Rüstungsaufträge und andere Projekte nun an EU Länder vergeben werden, die früher Amerikaner bekommen hätten. >- Die geopolitischen Spannungen nehmen zu (u.a. deshalb). >- Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer, immer mehr Geld sammelt sich bei wenigen Menschen und Konzernen, der Rest verarmt immer mehr. Was zu einem Erstarken der stark linken Parteien weltweit führt. Leider aber auch stark Rechte. Die Mitte wird schwächer, die Ränder stärker. Die Mitteparteien werden endlich begreifen müssen, dass sie nicht nur die Lobby entlasten, sondern den Durchschnittsbürger. Also nicht der Fokus auf die Armen und Reichen, sondern auf die Mitte. Für die Armen mehr Möglichkeiten eröffnen in die Mitte aufzusteigen (Bildung kostenfrei ist ein wichtiger Faktor, soziale Brennpunkte auflösen ebenfalls). Eine starke Mitte ist ein Garant für Frieden und allgemeinen Wohlstand. >- Immer mehr andere Konzerne haben Probleme, kämpfen mit Rezession oder melden sogar Insolvenz an. >- Immer mehr Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz. Es werden aber neue Arbeitsplätze entstehen, wie es immer war. Selbst wenn AI viele Jobs übernimmt, finden sich neue Dinge. Virtual-Reality-Architekt, KI Ethikberater, KI Designer etc. >- Alles wird teurer, immer mehr Menschen können sich immer weniger leisten, eine Umkehr der Tendenz ist in größerem und dauerhaftem Maße nicht absehbar, geschweige denn einleitbar. KI und Roboter der neuesten Generation steigern erneut die Produktivität in vielen Industriesektoren, was deflationär wirkt. So wie die Öffnung Chinas mit Billiglöhnen die Preise für Kleidung, Elektronik und Co. hierzulande billiger machte, wird Industrie 4.0 und 5.0 erneute Effizienzsteigerungen bewirken. >- Unser Wirtschafts- und Finanzsystem pfeift aus dem letzten Loch und kaum ein Wirtschaftsweiser kennt einen Ausweg / eine Lösung. >- Die Staatsschulden fast aller westlichen Länder steigen immer weiter in den Himmel, auch hier gibt es IMO keine Aussicht mehr, dies in absehbarer Zeit irgendwie zu stoppen, geschweige denn zu tilgen. Auch das lässt sich mit MMT regeln. Laut MMT ist die Höhe der Staatsschulden nicht das primäre Problem. Stattdessen kann die Regierung weiterhin Defizite fahren, um Investitionen (z. B. Infrastruktur) oder soziale Programme zu finanzieren, solange die Inflation unter Kontrolle bleibt. Der Fokus liegt nicht darauf, die Schulden zu reduzieren, sondern die Wirtschaft so zu steuern, dass Vollbeschäftigung erreicht wird und die Ressourcen optimal genutzt werden. Inflation wird als das eigentliche Limit angesehen: Wenn die Wirtschaft überhitzt, müssten Ausgaben gedrosselt oder Steuern erhöht werden, um die Nachfrage zu bremsen. >- Die nun nachkommenden Generationen (z.B. die vielzitierte Gen Z) sieht all das und fragt sich (irgendwie zurecht): "Wofür soll ich mir denn eigentlich noch den Arsch aufreißen? Ein Leben mit Haus, Auto, Frau, Kind, 2x im Jahr Urlaub und gutem Auskommen ist für Normalverdiener nicht mehr ansatzweise erreichbar!" Gen Z könnte vom Umbau auf nachhaltige Wirtschaft profitieren. So wie die Boomergeneration nach dem Krieg vieles aufbauen musste und so volle Auftragsbücher da waren und das "Wirtschaftswunder" könnte dieses erneut getriggert werden, wenn ENDLICH Investitionen in Bildung, Jobs, Wohnraum und Nachhaltigkeit wieder Bedingungen schaffen, in denen auch die Gen Z Wohlstand und Stabilität erreichen kann. Das aktuelle Multimilliardenpaket könnte ein Schritt in die Richtung sein, sofern die Mittel wirklich in den Aufbau eines nachhaltigen Europa fließen und nicht in den dunkeln Kassen der reichsten Firmen für Kurs-manipulative Aktienrückkäufe und Privatvermögen von Milliardären. Entscheidend ist, dass sich die junge Generation nicht mehr von Trump und Co. ausbeuten lässt und sich organisiert. Gewerkschaften neu denken oder neue gründen wäre ein Schritt. KI nicht als Bedrohung, sondern als Tool verwenden, die eigenen Interessen durchzusetzen. |
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