| Re:Warst du eigentlich schon mal in diesen Ländern? |  |
>Selbst wenn man schon mal einen Urlaub dort verbracht hat, hat man nur die schönen Seiten dort gesehen und trotzdem keine Ahnung, was ein dauerhaftes Leben dort für einen bedeuten würde.
Gerade deshalb wähle ich den Ansatz, da mir ein normaler "deutscher Urlaub" von 1-3 Wochen nicht so viel bringt, bei der Auswahl des Auswanderungsziels, sondern ich in potentiellen Zielen dann viele Monate ohne den Zeitdruck eines Urlaubs verbringen will.
Aber natürlich muss ich mir trotzdem potentielle Ziele erst einmal erarbeiten um mir dann einen groben Reiseplan erstellen zu können und nicht bei einer Enttäuschung erst einmal ohne weitere Alternative dazustehen.
Wenn sich auf der Reise dann irgendwas zusätzliches ergibt, kann man das immer noch zusätzlich anschauen, da ich gerade anfangs nicht länger als einen Monat mieten werde - bei der ersten Reise in ein Land und bevor ich die Unterkunft nicht selbst gesehen habe, nicht einmal so lange.
Einen Grundstock an Zielen (Länder, aber auch mehrere Städte und Gebiete pro Land, im Fall von Großstädten Stadtteile) brauche ich genauso, wie eine auf meine Bedürfnisse abgestimmte Liste an NoGos, MustHaves und eine gewisse Gewichtung einzelner Faktoren.
>Dann drücke ich dir die Daumen, dass der Schuss nicht nach hinten losgeht und deine Enthaltsamkeit heute dir auch wirklich einen schöneren Lebensabschnitt morgen ermöglicht.
Danke. Es ist für mich aber (wie im letzten Beitrag geschildert) keine wirkliche Enthaltsamkeit, da mir Urlaube nicht so viel geben, wie manch anderen, die jedes Jahr unbedingt 1-2 Orte auf einer Bucket-List abhaken wollen.
Die Gesundheit kann dem ganzen natürlich immer einen Strich durch die Rechnung machen, aber wenn ich mit Anfang 60 so am Ende bin, dass sich meine Pläne nicht mehr ausgehen oder ich sogar schon gestorben bin, dann ist die gescheiterte Auswanderung das kleinste meiner Probleme.
Die Auswanderung zielt bei mir auch stark darauf ab, das beste aus meinem Budget, Ruhestand und weitestgehender Ortsunabhängigkeit herauszuholen. Sollte ich es gar nicht bis zum gesunden Ruhestand schaffen, kann ich daran ohnehin nichts ändern.
>Ich mache es umgekehrt: Meine Freundin und ich arbeiten aktuell nur in Teilzeit (immerhin 80 %), um möglichst viel Zeit gemeinsam mit unseren jungen Töchtern verbringen zu können. Wir überlegen außerdem, ein Sabbatical zu machen, um ein halbes Jahr Zeit für eine größere Reise zusammen mit den Kindern zu haben. Wir legen eben einen größeren Schwerpunkt auf heute - und zwar mit der Zuversicht, dass die Lebensabschnitte danach auch sehr schön und aktiv durch uns gestaltet werden können.
Da ich nächstes Jahr ebenfalls auf eine 4 Tage Woche gehen möchte, muss ich irgendwo dann auch Mal den Rotstift ansetzen. Ich muss mein Budget so planen, dass 4 Tage Woche + früher Ruhestand + ausreichend monatliches Budget im Ruhestand irgendwie sinnvoll zusammenpassen.
Ist also nicht so, dass ich mich jetzt in einen FIRE-Lifestyle versteife und dann auf Grund der Belastung wohlmöglich vorzeitig ausbrenne.
Was ich tatsächlich schon jetzt mache ist, auf physische Güter weitestgehend zu verzichten, bzw. nur Dinge zu kaufen, die halbwegs transportabel sind oder nur eine beschränkte Haltbarkeit haben. z.B. Games und Filme nur digital - ich muss ja davon ausgehen in absehbarer Zeit zumindest während der starken Reisephase für mehrere Jahre aus dem Koffer zu leben.
Nicht jeden Schund zu kaufen, der dann nur in der Ecke liegt, ist jetzt aber nicht wirklich ein Verlust. Ansonsten lebe ich nicht super-sparsam, auch wenn Geld ausgeben teilweise schon schmerzt, mit dem Wissen, dass dieses Geld später viel mehr Gegenwert liefern würde. Jetzt 30 Euro im Restaurant für ein ganz-ok'es Essen ausgeben ist z.B. ziemlich fragwürdig, wenn ich sehe was man in Südostasien für 30 Euro bekäme.
>Das ganze Auswanderungsthema hängt vielleicht auch sehr davon ab, ob man Kinder hat oder nicht.
Ja, ohne Kinder und (zumindest aktuell) als Single bin ich relativ ortsunabhängig.