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| Autor: | FS | ||
| Datum: | 03.04.25 14:44 | ||
| Antwort auf: | Re:ROFL von Bozbar! | ||
>>>>Der kürzeste Witz für Mathematiker hat es echt in die Formel geschafft. >>>> >>>>Was ein Troll. >>> >>>Ja, sei "epsilon < 0" habe ich bisher auch in keinem Fachbuch so gelesen XD >>>Klar kann man machen, ist ja nur ein Bezeichner, aber in der Mathematik hält man sich üblicherweise recht starr an akzeptierte Konventionen. >> >>Das ist das Paper auf das sie sich beziehen. >>[https://alevchenko.com/Boehm_Levchenko_PandalaiNayar.pdf] >>Aber natürlich falsch anwenden. > >Ich bin da Laie, kannst Du mal konkret zeigen, was sie genau falsch anwenden? Ganz simpel. Außenhandelsdefizit sind keine Zölle. Die Formel stammt nicht direkt aus dem PDF. Sie wurde von der Trump-Administration entwickelt, wobei sie Parameter aus der Literatur, einschließlich Boehm et al., entnommen hat. Das PDF liefert also indirekt eine Grundlage für die Wahl der Elastizität, aber die Formel selbst ist eine eigenständige Konstruktion der Administration, die auf Handelsdefiziten basiert, nicht auf den Analysen des PDFs. Die Trump-Administration zitiert Boehm et al. (2023) in ihrem USTR-Dokument (siehe Website Content), um die Wahl der Elastizität (Elastizität=4) zu rechtfertigen. Das PDF selbst schlägt jedoch eine langfristige Elastizität von etwa 2 vor, was bedeutet, dass die Administration eine konservativere (höhere) Schätzung gewählt hat, um die Auswirkungen der Zölle zu mildern. Man könnte auch sagen: Man hat sie die Zölle schöngelogen. Die EU erhebt laut WTO-Daten einen durchschnittlichen angewandten Zollsatz von 5,2% auf Importe (Stand 2024). Für die USA, die als MFN-Partner gelten (ohne ein spezifisches Freihandelsabkommen wie mit Kanada), liegt der Zollsatz in diesem Bereich. Ein pauschaler Zollsatz von 39%, wie von der Trump-Administration behauptet, ist weit entfernt von der Realität. Die USA nehmen das Handelsdefizit mit einem Land, teilen es durch die Importe aus diesem Land und multiplizieren das Ergebnis mit 0,5, um den "reziproken" Zollsatz zu bestimmen. Beispiel für Indonesien: Handelsdefizit von 17,9 Mrd. USD, Importe von 28 Mrd. USD 17,9 / 28 = 64%. Die USA behaupten dann, Indonesien erhebe einen 64-prozentigen Zoll auf US-Exporte, und setzen daraufhin einen Zoll von 32% (64% × 0,5) auf indonesische Importe. Das ist schlicht inkorrekt und zeigt, dass hier grundlegende Verständnisprobleme vorliegen. |
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