Thema:
Ich feier den Typen, ehrlich. flat
Autor: king_erni
Datum:03.04.25 21:46
Antwort auf:Home Office - nix tun für viel Kohle1!1! von peppi

Ist halt für den durchschnitts Deutsch-Udo schwer zu ertragen wenn sich jemand nicht bis zum Burnout tot schuftet. Er arbeitet doch eh schon in einer der größten Halunken- und Bullshitbingo-Branchen (Versicherungen), der Effekt den seine Arbeit auf unsere Volkswirtschaft hat wäre auch dann nicht messbar, wenn er auf einmal 40 Stunden durch arbeiten würde. Er hat das Spiel halt ausgedribbelt und ist dabei nicht mal eine Belastung für seine Mitarbeiter oder Vorgesetzten, die Zielvorgaben erfüllt er ja, Fortbildungen hat er genossen und erfolgreich absolviert. Läuft bei ihm halt einfach.

Aber das darf es halt nicht. Deutsch-Udo will sich ja gut fühlen, dafür dass er jede Woche stramm 50 Stunden abzieht, abends seine Frau anschreit während die Kinder fluchtartig das Haus verlassen, weil keiner mehr Bock auf den Alten hat. Aber hauptsache der fette SUV steht vorm EfH. Getreu dem Motto, ich hab kein Herz dafür ein Eigenheim, wird der eigene Wohlstand über alles gestellt: Empathie, Solidarität oder gar Selbstreflexion. Hauptsache das Depot ist voll mit dem heißen ETF-Scheiß. Arbeit und Leistung lohnt sich ja bekanntlich (was kompletter Bullshit ist, Erben lohnt sich vor allem). Neid und Missgunst den ganzen Schmarozern, Armen und nicht Leistungsfähigen. Der stramme Deutsche hat schließlich immer zu performen. Dass man dabei mit dieser Einstellung selbst im übelsten Hamster-Rad fest stitzt, das will man sich lieber nicht eingestehen. Und da man den Bürgergeld-Empfängern ja nicht mal mehr die paar Kröten gönnt, hat man für Migranten, Behinderte oder sonstige Schwache erst gar kein Verständnis mehr. Die Bratwurst schmeckt halt nur gut vom 1.500 Euro Gas-Grill und der Pizza-Teig brauch auch noch 24 Stunden in der Stockgare. Wer soll diesen Wohlstands-Stress nur aushalten?

Sieht man ja auch hier im Thread so schön, wie erstmal alle plumpen Unterstellungen ausgepackt werden. Ganz ehrlich: Wer nicht selbstständig ist, nicht direkt oder indirekt an dem Wachstum und der Rentabilität der Firma beteiligt ist, oder Arzt, Pfleger, Busfahrer, Koch, Richter, Polizist oder sonstwie im Wohle der Allgemeinheit handelt, der sollte sich nicht bis zum Burnout abrackern (die hier aufgezählten Berufe natürlich auch nicht, aber das hat dann wenigsten ein Sinn fürs Allgemeinwohl, mehr oder weniger), das ist schlicht Raubbau an der eigenen Persona. Man arbeitet um zu leben, nicht umgekehrt.


< Frameset laden | antworten >
Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | | Mobile Apps | maniac-forum.de