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| Autor: | king_erni | ||
| Datum: | 03.04.25 22:02 | ||
| Antwort auf: | Sorry, aber… von thestraightedge | ||
>… zwischen „ich scheiss auf Arbeit, Pflichtbewusstsein und meine Kollegen“ und „Menschen arbeiten sich tot und schlagen ihre Kinder“ passen durchaus noch einige Schichten normale Work-Life Balance und vielleicht sogar ne Schicht mit Spass an der Arbeit und am Erfolg. Ich hab nicht behauptet, dass es das nicht gibt. Ich habe nur dargelegt, wie Arbeitnehmer angesehen werden, die halt eben nicht jede Woche Vollgas geben, sondern sich ihre Kräfte einteilen. Und: Der Typ scheint ja keine Belastung für seine Mitarbeiter und seinen Chef zu sein, die Zielvorgaben erfüllt er ja. Ich hab selbst schon Jobs als Freelancer gemacht, wo ich 10 Tage gebucht war, und nach vier Tagen war ich fertig, dann gabs noch den Abnahme-Loop in dem ich zwei Tage rumgepimmelt und auf Feedback gewartet habe, und danach hab ich noch zwei Tage so auf Halb-Last gearbeitet, damit ich irgendwie die Tage voll bekomme. Hab ich deswegen ein schlechtes Gewissen? Nope, der Auftraggeber konnte sich die 10 Tage im Vorfeld ja schon leisten. Ich kann dir jetzt aber schon sagen, dass hier gleich einigen beim Lesen der Zeile die Hutschnur reißt. Davon ab war mein Text in seiner Art auch als Entertainment gedacht. > >In der neuen Arbeitswelt ist doch eh alles angenehm fluffig und flexibel, mit unglaublichen Freiheiten verglichen mit dem, was unsere Eltern und Großeltern aushalten mussten - zumindest außerhalb der klassischen, immer weniger werdenden Industrie-Jobs. Dass muss man nicht gleich wieder riskieren, in dem man das „kleine Finger ganze Hand“-Spiel zum eigenen Vorteil perfektioniert. Und ja, ich schrieb unten dass das immer auch 2 zugehören. Finde ich nicht. Ich arbeite in einer Branche, wo kein Auftraggeber oder Arbeitgeber Timetracking wirklich ernst nimmt. Alles ist Vertrauensarbeitszeit. Alle sind happy so lange die komplett dummen Deadlines eingehalten werden. Was das für den AN teilweise bedeutet wird nicht hinterfragt. Und: Im Verhältnis zur gestiegenen Produktivität sind unsere Gehälter nicht gleichmäßig mit gestiegen. Ich bekomme vergleichsweise nicht das, was ich bekommen müsste um z.B. mit nur einem Gehalt in der Familie auskommen zu können. Bei meinen Eltern war das noch easy machbar. Mein Vater hat gearbeitet, meine Mutter den Haushalt und die Kinder gemanaged. Wir hatten zwei Autos, ein Haus, eine Ferienwohnung, sind 3 mal im Jahr in den Urlaub gefahren. Für michin der Kombination ein Luxus, den ich mir nicht mehr leisten kann. Und ich hab statt zwei nur ein Kind und wir gehen beide Arbeiten (Haushalts-Netto 6.2k). Das Vermögen hat sich in unserer Gesellschaft in den letzten 30 Jahren sehr ungleich verteilt und das bekommt meine Generation schon hart mit, der Generation danach ergeht es nicht schlimmer und die hat schon komplett resigniert was Themen wie Eigenheim, oder bezahlbares Eigentum an sich, angeht und Kinder sind für die Meisten unvorstellbarer Luxus geworden. >Keine Ahnung warum Du das so polemisierst. Gut, die Versicherungsbranche ist wahrlich auch nicht mein Sympathieträger, aber wir sprachen hier ja eher allgemein. Damit einige hier mal merken was für missgünstige Neidhammel sie geworden sind. |
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