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| Autor: | Pezking | ||
| Datum: | 10.04.25 16:07 | ||
| Antwort auf: | Re:Läuft von Nehemia | ||
> >>PS: Du hast dir, soweit ich es erinnere, helfen lassen, oder? > >Das ist aktuell das größte Problem. Man bekommt keine. Ich habe mich bis 150km weit weg um Termine bemüht, ab da hieß es dann, nene, schau mal bei dir in der stadt. > >Dann gibt es 2 Ambulanzen, beide versagt (jeweils nach 4-6 Stunden Wartezeit an jeweils 2 Tagen wieder gegangen, da bis auf: Gehen sie ins Wartezimmer kein weiterer Kontakt mehr zustande kam). > >Dann was neues probiert: Minddoc. Antwort: Leider können wir dir keine Behandlung bei Minddoc anbieten, du wirst mit hoher wahrscheinlichkeitmehr von einer Behandlung in einer Praxis vor Ort haben. > >Terminservice der Krankankasse angerufen: Wir melden uns in 2 Tagen. Nach 2 Tagen: Sorry wir bekommen auch keinen Termin. Trotz H Überweisung. > >So siehts aus. Ok, wenn ich reich wäre und selbstzahler, dann gäbe es natürlich Möglichkeiten in Hülle und Fülle, das ist kein bashing sondern nur eine Feststellung, ich habe bei ein paar Therapeuten einfach mal gesagt, dass ich das selbst zahlen will, da hattten sie Termine. Nicht unmittelbar aber immerhin innerhalb von 6 Wochen. Ja, das ist scheiße. Ich war vor einem guten Jahr ja auch psychisch ziemlich am Boden. Wenn ich meinen Radius hier im Rhein-Main-Gebiet auf 25km erweitert hätte, hätte ich wohl in vier bis fünf Monaten einen Therapieplatz als Kassenleistung bekommen. Mit Frankfurt, Mainz und Wiesbaden zur Auswahl hat man natürlich nicht das schlechteste Angebot. Diese Dauer war für mich aber keine Option. Und zudem weiß man dann ja nicht mal, ob die Chemie mit dem Therapeuten auch stimmt. Und dann sucht man schon wieder und ist vom nächsten freien Platz wann auch immer abhängig. Meine Therapeutin sagt auch, dass die Aussicht auf Therapieerfolg zu 80% davon abhängt, ob Patient und Therapeut eine gute Beziehung zueinander aufbauen können. Und da stimme ich ihr auch voll und ganz zu. Deshalb habe ich mir hier auf eigene Faust eine Therapeutin in der Nachbarstadt gesucht, bei der ich auf Anhieb ein ganz gutes Gefühl hatte, dass das passen könnte. Nach 2,5 Wochen hatte ich meinen ersten Termin. Und mein guter Eindruck hat sich zum Glück bestätigt. Habe dann im vergangenen Jahr 3.000 Euro für 23 Termine gelatzt. Würde meine Frau nicht ganz gut verdienen und wären wir nicht kinderlos, wäre das kaum darstellbar gewesen. Der Wert der Therapie war und ist für mich zwar unbezahlbar. Aber es ist ein Unding, dass die Inanspruchnahme einer Psychotherapie hierzulande nicht genauso simpel und selbstverständlich ist wie die Wahl eines Zahnarztes. Ich will gar nicht wissen, wie groß die Ersparnis für das hiesige Gesundheitssystem wäre, wenn psychologische Behandlungen eine Selbstverständlichkeit wären. Was da womöglich allein an Alkoholmissbrauch verhindert werden könnte... Ein großer Vorteil einer freien Therapeutenwahl ist IMO auch, dass dort keine Krankenkasse hinschaut und der Therapie irgendein verbindliches Korsett überstülpt. Die Terminfrequenz ist so halt absolut frei wählbar und flexibel. Die ersten vier, fünf Monate war ich wöchentlich dort. Mittlerweile gehe ich nur noch alle sieben, acht Wochen mal hin. Und das werde ich wohl auch dauerhaft so beibehalten. Haut dann finanziell nicht mehr so wirklich dramatisch rein und ist einfach eine schöne und gesunde Routine. Die mir sogar richtig Spaß macht. Ich hoffe, dass Du auch bald fündig wirst und Dir gut geholfen wird! |
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